„Menschenrassen gibt es nicht!"

Bringen die Ergebnisse der Genforschung das Ende des Rassismus?

von Martin Marheinecke

Abb. 1 Dr. Craig Venter kam 2000 aufgrund genetischer Befunde zu dem Ergebnis, es gebe keine menschlichen Rassen - und brachte einen seit vielen Jahrzehnten gepflegten Wissenschafts-Mythos zum Einsturz.

Ende August 2000 löste eine Meldung der “New York Times” bei Anti-Diskriminierungsgruppen in aller Welt Beifall aus: Es sei nun wissenschaftlich bewiesen, dass es keine Menschenrassen gibt! Dr. J. Craig Venter (Abb. 1), der Leiter der Celera Genomics Corporation in Rockville, Maryland, USA, machte im Frühjahr 2000 Schlagzeilen, als er die gesamte Sequenz des menschlichen Genoms vorstellte. (Worunter übrigens keineswegs die "Entsschlüsselung" oder auch nur die "kartographische Aufnahme" des menschlichen Erbgutes zu verstehen ist.) Er und seine Mitarbeiter erklärten daraufhin, dass es nur eine Rasse gebe - die Menschenrasse. Die äußeren Unterschiede in Hautfarbe, Augenform oder Köperbau, nach denen wir gewöhnlich unsere Mitmenschen in verschiedene Rassen einteilen, werden von relativ wenigen Genen kontrolliert.

Nur etwa 0,01 Prozent unserer Gene bestimmen unsere äußere Erscheinung, präzisierte Dr. Harold P. Freeman vom North General Hospital in New York. Er hat sich intensiv mit den biologischen Zusammenhängen der Rassenentwicklung befasst und betonte, dass Intelligenz, künstlerisches Talent und soziales Verhalten - soweit sie überhaupt genetisch bedingt sind - von tausenden, wenn nicht sogar zehntausenden Gene abhängen. Bei einer Anzahl von ungefähr 80.000 Genen im menschlichen Genom ist dieser Prozentsatz deutlich höher als 0,01 Prozent.

Schon länger bekannt ist, dass die bekannten “Menschenrassen” aus genetischer Sicht zu inhomogen sind, um als Einheit betrachtet zu werden. Die genetischen Unterschiede innerhalb einer Gruppe von Schwarzafrikanern sind weitaus größer als die durchschnittlichen Unterschiede zwischen dieser Afrikanergruppe und einer Gruppe hellhäutiger Nordeuropäer. Außerdem sind Menschen eine mobile Spezies, Wanderbewegungen führten immer wieder zu Vermischungen des Genpools. Alle Menschen sind somit Mischlinge. “Reine Rassen” gibt es deshalb nicht, sie können sich allenfalls in Inzuchtgruppen, die über Tausende Jahre völlig isoliert blieben, herausbilden.


Der Rassenbegriff der Biologie

Abb. 2 Carl von Linné führte im 18. Jahrhundert den Begriff "Rasse" in der biologischen Terminologie ein.

Obwohl schon in grauer Vorzeit Menschen andere Menschen typisierten und nach ihrem Äußeren in verschiedene Gruppen einsortierten, ist der Rassebegriff relativ neuen Datums. Er geht auf den Biologen Carl von Linné (Abb. 2) zurück, der im 18. Jahrhundert das noch heute übliche Klassifizierungssystem der Pflanzen und Tiere begründete. “Rasse” ist eine Unterkategorie der “Art”. Alle Menschen ordnete er in eine Art - Homo sapiens - ein, die er in vier “Rassen” - “Weiße”, “Gelbe”, “Rotbraune” und “Schwarze” - einteilte. Linné ging bei seiner Klassifizierung vom Augenschein aus. So ordnete er Wolf - Canis lupus - und Haushund - Canis familaris - unterschiedlichen Arten zu.

Nach der heute üblichen Definition gehören alle Lebewesen zu einer Art oder Spezies, die sich untereinander fortpflanzen und fruchtbare Nachkommen hervorbringen können. Pferd und Esel gehören demnach nicht zu einer Art, denn das Kreuzungsprodukt Maultier ist unfruchtbar. Hingegen gehören Wolf und Pudel zu einer Art, denn Wolf-Pudelmischlinge sind fruchtbar. Alle heute lebenden Menschen bilden auch nach dieser Definition eine einheitliche Spezies.

Auch die Linnésche Menschenrassen sind - außer in der Umgangssprache - schon seit langem überholt. Von einer Rasse spricht die Biologie als einer Untermenge der Art (“Subspezies”). Rassen sind Populationen, die sich zwar mit anderen Populationen der selben Art unbegrenzt fortpflanzen können, sich aber untereinander durch die konstante Vererbung spezifischer Merkmale (z. B Haarfarbe, Augenform, Körperstatur) unterscheiden. Die Nachkommen zweier Dänischer Doggen werden wieder alle Rassenmerkmale der Dänischen Dogge aufweisen und auf keinen Fall mit Zwergdackeln verwechselt werden können.

Genau hier liegt buchstäblich der Hund begraben: Dänische Dogge und Zwergdackel unterscheiden sich genetisch gesehen auch nicht sonderlich stark voneinander. Wie beim Menschen hängt die äußere Erscheinung von Hunden nur von wenigen Genen ab. Erst diese Tatsache ermöglichte die Zucht so drastisch unterschiedlicher Hunderassen in wenigen Jahrtausenden. Andererseits wird niemand ernsthaft bestreiten, dass es verschiedene Hunderassen gibt. Wenn Bullterrier und Rehpinscher verschiedene Hunderassen sind: Gehören dann vielleicht der Pygmäe und der baumlange hellblonde Norweger doch verschiedenen - wenngleich nicht völlig “reinen” - Menschenrassen an, auch wenn sie sich in weniger als 0,01 Prozent ihres Genoms unterscheiden?

Abb. 3 Der italienische Humangenetiker Luigi Luca Cavalli-Sforza hält die Diskussion über Rassen für überflüssig.

Es kommt auf die Fragestellung an - das zumindest meinte der renommierte Humangenetiker und entschiedene Rassismusgegner Luigi Luca Cavalli-Sforza in seinem Buch “Gene, Völker und Sprachen”. Wer nach genetisch bedingten Unterschieden bei den Menschen sucht, der wird sie auch finden. Die Diskussion über Rassen hält Cavalli-Sforza für unsinnig: Nach der biologischen Definition wäre es ohne weiteres möglich, die Menschheit nach Millionen von Rassen zu klassifizieren. Cavalli-Sforza zufolge werden diese Forscher außerdem immer finden, dass wir bei allen äußeren Unterschieden letztlich alle gleich sind. (Letzteres werden sie unter Umständen ignorieren, wenn es ihnen ideologisch gesehen nicht in den Kram passt.)

So betrachtet haben Venters Ergebnisse den Rassebegriff keineswegs zwingend widerlegt. Die Rassenforscher des späten 19. Jahrhunderts vermaßen Schädel, untersuchten Nasenformen, Fingerabdrücke und Irismuster, bestimmte den Querschnitt von Haaren, um Menschen anhand winziger anatomischer Merkmale bestimmten “Rassen” zuordnen zu können. Gäbe man den damaligen Rasseforschern das heutige gentechnische Instrumentarium in die Hände, wären sie heilfroh gewesen, da es ihnen ihre “Sortierarbeit” sehr erleichtert hätte. Auf die Idee “Menschenrassen gibt es gar nicht” wären sie wohl trotz der geringen genetischen Unterschiede kaum gekommen. Ihr Weltbild hätte das nicht zugelassen.


Was ist Rassismus?

Abb. 4 Die Kernaussage des “modernen” Rassismus ist das angeblich wissenschaftliche Argument von in einer bereits in den Genen fixierten “naturgegebenen” Überlegenheit einer Rasse über die andere.

Rassismus ist älter als der biologische Rassebegriff. Schon im Altertum neigten Menschen dazu, sich für “wertvoller” als anders aussehende Menschen zu halten. Die Menschen sind nicht nur verschieden, es gibt auch “bessere” und “schlechtere” Menschen. Letztere dürfen von den sich “rassisch überlegen” dünkenden z. B. versklavt oder hingemeuchelt werden. Rassismus ist die extremste Form der Intoleranz!

Ab Ende des 19. Jahrhundert “erklärten” Rassisten mit pseudo-darwinistischen Argumenten vom “Überleben des Stärkeren”, warum es nicht weiter schlimm sei, wenn Buschleute, Indianer, Eskimos usw. “verschwänden”. Die “Weißen” würden ihren Erfolg bei der Kolonisierung der Erde ihren besonderen überlegenen Rasseeigenschaften verdanken; sie wären sozusagen die natürlichen Herren der Welt. Der Rassismus rechtfertigte außerdem die krassen sozialen Ungerechtigkeiten: Wer es im Leben zu nichts brachte, dem fehlten eben die richtigen Erbanlagen.

Die Kernaussage des “modernen” Rassismus ist das angeblich wissenschaftliche Argument von in einer bereits in den Genen fixierten “naturgegebenen” Überlegenheit einer Rasse über die andere. Wenn jemand in die falsche Rasse hineingeboren wird, kann er oder sie nichts machen: Ausbildung, kulturelle Anpassung, persönliches Engagement, politische Richtung, religiöses Bekenntnis - alles ist irrelevant, denn “in der Rasse liegt die Schweinerei”. Die Abstammung bestimmt im Weltbild des Rassisten den Platz im Leben, den ein Mensch einnimmt - endgültig und “naturgegeben”.

Hinzu kommt, wie es der deutsch-jüdische Historiker Michael Wolffsson während einer Fernseh-Diskussion so treffend sagte: “Rassismus und Gewalt sind ein Wort!” Ein Rassist beschränkt sich nicht darauf, zu sagen “Ich mag Dich nicht, weil Du anders bist”, sondern meint mindestens: “Ich bin etwas Besseres als Du, da Du die falschen Vorfahren hast”. Der Rassist erniedrigt also den Anderen, was Gewaltbereitschaft impliziert, sieht - im keineswegs seltenen Extremfall! - im Anderen keinen Menschen, sondern “Ungeziefer”, das es zu vernichten gilt.

Entgegen einer weit verbreiteten Vorstellung ist also jemand, der die bloße Existenz von verschiedener Menschenrassen behauptet, keineswegs deshalb schon ein “Rassist”.


Rassismus ohne Rassen

Abb. 5 Die wenigsten Rassisten gehen vom biologischen Rassebegriff aus. Sie ziehen ihn höchstens nachträglich heran, um ihre schon bestehenden Ansichten zu untermauern.

Die “Rasse” ist ein soziales Konzept, kein wissenschaftliches, behauptet Venter. Damit hat er in (von einem Häufchen Anthropologen und Humangenetiker abgesehen) Recht: Im Allgemeinen werden willkürlich alle dunkelhäutigen Afrikaner einer “schwarzen” Rassen zugeordnet, obwohl die genetischen und anatomischen Unterschiede zwischen einem Nubier und einem südafrikanischen Bantu sogar größer sind als die zwischen einem Iren und einem Japaner.

Die wenigsten Rassisten gehen vom biologischen Rassebegriff aus. Sie ziehen ihn höchstens nachträglich heran, um ihre schon bestehenden Ansichten zu untermauern.

Die ihren Konsequenzen grausamste Rassentheorie, die des nationalsozialistischen Deutschlands, ging beispielsweise von biologisch gesehen völlig fiktiven “Rassen” aus. Eine “arische” Rasse gibt es genetisch gesehen ebenso wenig wie eine “jüdische”. So makaber es klingt: Hitler und führenden NS-Größen wie Himmler und Göring waren sich darüber völlig im Klaren - die “biologischen” Argumente des “eleminatorischen Antisemitismus” waren Lügenpropaganda, ihre Urheber glaubten sie zumeist selber nicht. Dennoch waren sie Rassisten - die mörderischsten in der bluttriefenden Geschichte des Rassenhasses.

Eine der Grundlagen der NS-Rassenlehre war die Ariosophie, die wiederum auf die theosophische Vorstellung von den “Wurzelrassen” zurückging. Ein esoterisches Konstrukt, mit vielen Bezügen zu Lemuria und Atlantis, aber ohne jeden Bezug zu realen Biologie oder realen Menschheitsgeschichte. Die Theosophie ist Rassismus pur, indem sie die Menschen in eine Rangordnung “primitiv” - “hochentwickelt” einordnet - mit den hellhäutige “Ariern” an der Spitze. Auch wenn die “Wurzelrassen” pure Phantasie sind.

Kaum ein rechtsradikaler Schläger wird behaupten, es gäbe eine türkische Rasse. Das hindert ihn nicht an rassistischen Gewalttaten an Türken. Gerne vermengt sich der Hass auf eine vermeidliche fremde Rasse mit religiösen und nationalistischen Motiven - er bleibt dennoch rassistisch. Die Conquistadoren zogen für ihre blutige Unterdrückung der Indianer im spanischen Machtbereich die Bibel als Rechtfertigung heran - ihre Motive waren rassistisch, obwohl ihnen der biologische Begriff “Rasse” noch nicht bekannt sein konnte.

Selbst wenn die sich wissenschaftlich gebärdenden Rassisten nicht mehr auf die Genetik zurückgreifen können, Ersatz gibt es schon. Die von Steve McNallen begründete “Metagenetik” versucht, die vorhandene Unterschiede zwischen Menschen, die sich nicht aus den (wenigen) Genen herleiten lassen, durch Einflüsse zu erklären, die “über die Gene hinaus” gehen. Dazu gehören Shaldrakes umstrittene “morphogenischen Felder”, ESP-Phänomene und eine kühne Interpretation der jungsche Archetypen. Tatsächlich wird die “Metagenetik” schon heute eifrig von Rassisten zur pseudowissenschaftlichen Rechtfertigung ihres rassistischen Denkens missbraucht. Selbst wenn die “Metagenetik” langfristig nicht dazu taugt, Rassenideologien zu “unterfüttern” - Rassisten sind erfinderisch, wenn es darum geht, Rechtfertigungen für Menschenverachtung zu finden.

Deshalb dürften Venter und viele Anti-Rassisten mit der ihrer Hoffnung “ohne Rassen kein Rassismus” leider unrecht haben.


Der „bescheidene“ Rassismus

Abb. 6 Der "bescheidene" Rassismus mag zwar vergleichsweise "harmlos" erscheinen, führt aber letztlich, wenn er gesellschaftliche Realität wird, zumindest zu einer "Softcore-Variante" der Apartheid, die wohl kaum den Endpunkt einer solchen Entwicklung darstellen dürfte.

Offener Rassismus ist politisch nicht mehr opportun. Ein Politiker, der in Deutschland öffentlich und unverblümt rassistische Ansichten vertritt, könnte noch nicht einmal bei rechtextremen Parteien wie der NPD etwas werden – was allerdings wenig über die tatsächliche Programmatik solcher Parteien verraten dürfte.

Es gibt durchaus Menschen, die empört den Verdacht von sich weisen würden, Rassisten zu sein, die möglicherweise selbst denken, sie seinen keine Rassisten, deren Gedankengut jedoch rassistisch eingefärbt ist. Man könnte sie die „bescheidenen Rassisten“ nennen.

Ein „bescheidener Rassist“ vermeidet es, die jeweils eigene Rasse als eine allen anderen überlegene Herrenrasse darzustellen. Oberflächlich betrachtet vermeidet er überhaupt die Wertung von Rassen. Er betont lediglich, dass es nun einmal rassische Unterschiede gäbe und verknüpft diese eng mit kulturellen Formen. Vermischung verschiedener Ethnien ist für ihn gleichzeitig Verwässerung der Gene und Nivellierung der Kulturen.

Er behauptet, dass "Reinhaltung" die Vielfalt bewahrt und Vermischung auf Dauer zu einer genetisch und kulturell homogenen Menschheit führt. Da er ethnische und rassische Minderheiten nicht zerstören will, sieht der „bescheidene Rassist“ sich durchaus als liberal und freiheitlich gesonnen. Vielleicht nennt er sich „Ethnopluralist“. Vielleicht befürwortet er sogar eine „radikale Multikulturalität““– als ausdrückliche Alternative zum „Melting Pot“ und alles nivellierender „Multi-Kulti“.

Ist jemand, der sich nicht über andere erheben will, sondern nur für getrennte Entwicklung von Natur aus unterschiedlichen Menschen eintritt, dennoch Rassist? Alain de Benoist gibt z. B. seinen radikalen Ethnopluralismus sogar als „konsequenten Antirassismus“ aus.

Durchaus! Plumpe Bewertungen wie die der Nazis ("Arier sind mehr wert als Juden") oder der Kolonialherren von einst („Die farbigen Eingeborenen sind zu jeder höheren Kultur nicht befähigt“) lehnt ein „bescheidener Rassist“ sicher empört ab. Allerdings läuft diese Doktrin – „gleichberechtigt, aber getrennt“ in der Konsequenz auf Rassentrennung hinaus. Vielleicht nicht gerade auf getrennte Toiletten oder Busse, aber auf alle Fälle auf getrennte Schulen und Wohnregionen. Im Idealfall hat jedes „Volk“ seinen separaten, ethnisch reinen, Staat. Deutschland den Deutschen, die Türkei den Türken und Vielvölkerstaaten wie die USA trennt man am besten gleich (wie ernsthaft vorgeschlagen) in fünf oder mehr „Kulturnationen“ auf.

Ein „Volk“ bzw. eine „ethnisch-kulturelle Gruppe“ wird dabei wie ein Individuum betrachtet: als eine einzigartige, in sich selbst ruhende organische Einheit. Ein Volk gründet sich auf einer kollektiven Identität. Rassistisch ist daran, dass sie jeden Menschen, ob er will oder nicht, untrennbar mit „seiner“, ihm „arteigenen“ kulturellen Identität verknüpft. Das Sein des Menschen wird von seinen „kulturellen Genen“ – diesen Begriff nehmen einige „bescheidene Rassisten“ sogar wörtlich - bestimmt. Die oben erwähnte „Metagenetik“ liefert die Begründung dafür, wie kulturelle Eigenschaften an bestimmte rassisch definierte Volksgruppen gebunden werden.

Ein „Afro-Amerikaner“, der Shakespeare einem nationalistischem schwarzen Schriftsteller und Beethoven der Musik von Duke Ellington vorzieht, beweist damit seinen „Selbsthass“.

Rasse ist Schicksal, gegen das man wenig machen kann: Die Abstammung bestimmt im Weltbild auch des "bescheidenen" Rassisten den Platz im Leben, den ein Mensch einnimmt - endgültig und “naturgegeben”.

„Mischehen“ zwischen Angehörigen verschiedener Rassen führen für den „bescheidenen Rassisten“ zu Nachkommen mit gestörter Identität. Wenn sich große, blonde Nordeuropäerinen zu zierlichen, dunklen und mit Sicherheit rassisch bunt gemischten „Latinos“ hingezogen fühlen, dann handeln sie wider ihre Natur. Auch Religionen sind „von Natur aus“ bestimmten rassisch definierten Gruppen in bestimmten ihnen gemäßen Lebensräumen vorbehalten: Islam, Judentum und Christentum sind als „Wüstenreligionen“ nur etwas für den Nahen Osten und Nordafrika, indianische Spiritualität hat „Weiße“ nichts anzugehen, nur Asiaten können den Zen-Buddhismus wirklich tief erfahren usw..

Dieser „bescheidene“ Rassismus ist weniger bedrohlich als der „unbescheidene“ echte Rassismus. Aber abgesehen davon, dass schon die mehr oder weniger deutlich geforderte Rassentrennnung den Bürgerrechten entgegensteht, dürfte der „bescheidene“ Rassismus vielen „unbescheidenen“ Rassisten ein willkommenes Mittel sein, Rassenklischees und Rassendünkel in einer weitgehend egalitären Gesellschaft am Leben zu halten.


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von Martin Marheinecke entspricht der überarbeiteten und erweiterte Fassung seines Textes vom September 2003 (ursprüngliche Fassung: August 2000), der seinen Webseiten Martin Marheineckes sachliche Seiten entnommen wurde. Bei Atlantisforschung.de erscheint er in einer redaktionell bearbeiteten Version mit erweiterter Illustration.


Bild-Quellem

(1) Wikimedia Commons, unter: File:Craigventer1.png (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)

(2) Wikimedia Commons, unter: File:Linne.jpg

(3) Societa Liberà, unter: Premio internazionale alla Libertà V edizione

(4) Martin Marheineckes sachliche Seiten, unter: „Menschenrassen gibt es nicht!" Bringen die Ergebnisse der Genforschung das Ende des Rassismus?

(5) ebd.

(6) Wikimedia Commons, unter: File:ApartheidSignEnglishAfrikaans.jpg