Jaén in Andalusien - eine Tochterstadt von Atlantis?

Abb. 1 Dieses - laut Archäologischem Nationalmuseum in Madrid - früh-eisenzeitliche Keramik-Gefäß mit dem charateristischen Ringmuster von Atlantis wurde im Gebiet von Jaén gefunden. Auch die dort entdeckte prähistorische Siedlung von Marroquies Bajos soll nach diesem Muster konzipiert und erbaut worden sein.

(bb) und (fs) Die Stadt Jaén (Abb. 2) - Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im Nordosten Andalusiens - liegt romantisch im weiten Tal des Flusses Guadalquivir zwischen den mit Olivenbäumen bewachsenen Bergen La Pandera und Jabalcuz [1], etwa 50 km nördlich von Granada und ebenso weit östlich von Cordoba.

Die bewegte Geschichte Jaéns reicht weit zurück. Früheste Siedlungsspuren finden sich dort bereits aus dem Paläolithikum [2], und zu historischer Zeit bauten die Römer in der Gegend (vermutlich nicht als Erste) Silber ab. Stuart Webb bemerkt dazu, "dass die Römer diesen außergewöhnlichen Ort >Auringis< nannten, nach dem griechischen [Wort] >Ouringis<, wenngleich weder Römer noch Griechen ihre Erbauer waren." [3] 'Außergewöhnlich' scheint in der Tat die richtige Bezeichnung für disen Ort bzw. für seine Prä- und Protohistorie zu sein - vor allem, wenn man sie aus atlantologischem Blickwinkel betrachtet.

Abb. 2 Die geographische Lage (links) der Stadt Jaén (rechts) auf der Iberischen Halbinsel

So wurde bei Jaén schon vor etlichen Jahren ein Keramik-Gefäß (Abb. 1) gefunden, das mit einem Ringmuster verziert ist, welches exakt dem von Platon beschriebenen Grundriss der Stadt Atlantis entspricht. Zusammen mit anderen Objekten aus dem selben Fundkomplex wurde diese Keramik zeitlich an den Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit eingeordnet. Schon dies alleine wäre interessant genug, doch der kubanisch-spanische Archäologe und Atlantisforscher Georgeos Díaz-Montexano, der 2003 als Erster auf dieses 'atlantidische' Keramik-Dekor aufmerksam machte, verweist im Zusammenhang mit Jaén auf noch weitaus faszinierendere Entdeckungen.

Abb. 3 Eine der Grabungsstätten von Marroquies Bajos bei Jaén, wo Überreste der '"Venedig der Jungsteinzeit' genannten Stadt freigelegt wurden, die frappierend an Platons Atlantis erinnert

Damit gemeint sind die Ergebnisse diverser Grabungen bei Marroquies Bajos in der Nähe des Stadtgebiets von Jaén, bei denen die Überreste einer prähistorischen Stadt mit kreisförmigen Strukturen (Skizze) ans Licht kamen, welche damals vermutlich als Be- oder Entwässerungs-Gräben für die große befestigte Siedlung dienten. Diese urtümliche Stadt aus der Kupfer- und Bronzezeit weist genau den von Platon beschriebenen Aufbau von Atlantis und seiner Kanäle auf. (Abb. 4) Im Verlauf der stetigen Ausdehnung von Jaén in Richtung Marroquies Bajos wurden bei diversen Grabungsarbeiten immer neue Entdeckungen gemacht, die dem Ort schließlich sogar die Bezeichnung "Venedig der Jungsteinzeit" einbrachten.

Abb. 4 Hier eine Skizze der Ringstruktur (links) sowie eine künstlerische Darstellung der prähistorischen Stadt von Marroquies Bajos nach den archäologischen Vorgaben. Die Übereinstimmungen mit Platons Beschreibung von Atlantis sind unübersehbar.

Möglicherweise reichte der Nachhall der prähistorischen Siedlung von Marroquies Bajos, deren Erbauer und Bewohner über hervorragende ingenieurtechnische Fähigkeiten verfügt haben müssen, noch bis in geschichtliche Zeit hinein. Díaz-Montexano mutmaßt zum Beispiel, "dass Auringis oder Ouringis nach einem alten indoeuropäischen Word, das >Ring< bedeutet, als >Stadt der Ringe< zu übersetzen ist." [4]

Ein leitender Archäologe der Provinz Jaén, der leider namentlich ungenannt bleibt, wird folgendermaßen zur Bedeutung dieser andalusischen Fundstätte zitiert: "Die prähistorische Siedlung von Marroquíes Bajos ist in ihrer Ausdehnung und dem, was wir über ihre Organisation entdecken, etwas sehr Neuartiges in der jüngeren Prähistorie der Iberischen Halbinsel. Sie verändert alles, was bisher über diese Region geschrieben wurde. Die Menschen von Jaén lebten vor 4.000 Jahren in befestigten und kanalisierten Wasser-Systemen: eine Reihe von konzentrischen Ringen, die aus dem festen Boden heraus gegraben wurden, und die auf der Innenseite mit Palisaden, Adobe- und Steinmauern befestigt sind. Es wurden Befestigungen und Zugänge zu diesem System festgestellt … Diese Siedlung drückt auch unbestreitbar eine hohe Konzentration an Bevölkerung und Macht aus." [5]

Trotz alledem kommt Auringis / Marroquíes Bajos wohl kaum als unmittelbares Vorbild für Platons Atlantis infrage. Georgeos Díaz-Montexano schließt dies jedenfalls aufgrund der Entfernung Jaéns vom Meer und der Höhenlage (die Stadt liegt 574 m über dem Meeresspiegel) aus. Diese prähistorische Stadt kann weder über einen Seehafen verfügt haben, noch durch einen Tsunami (in den Größenordnungen, die er für möglich hält), vernichtet worden sein. Aber es scheint sich auch nicht um eine 'Tochterstadt' oder Kolonie des eigentlichen Atlantis gehandelt zu haben, denn Marroquíes Bajos wurde keineswegs 'aus dem Boden gestampft', sondern weist eine lange, schrittweise Stadtentwicklung auf. "Ich denke", meint Díaz-Montexano dazu, "dass die primitive [sic!] konzentrische Stadt Jaén zeigen könnte, dass dies das architektonische Muster von bestimmten Völkern Iberiens während der Kupferzeit und der Bronzezeit war, welche die gleichen sind wie jene, die Plato beschreibt, wobei von ihm die Bezeichnung 'Atlantische' [orig.: Atlánticos; d.Ü.] verwendet wurde, das heißt Menschen von der Atlantikküste." [6] Jedenfalls stützt die Entdeckung der urbanen Anlage von Marroquíes Bajos die Annahme, dass Platons Atlantisbericht keine Erfindung ist, sondern einen harten historischen Kern hat.


Anmerungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Wikipdia - Die freie Enzyklopädie, unter: "Jaén" ((abgerufen: 26. März 2017)
  2. Quelle: Wikivoyage, unter: "Jaén" (abgerufen: 26. März 2017)
  3. Quelle: Stuart Webb, "Atlantis and Other Lost Worlds", The Rosen Publishing Group, 2012; zit. nach: Tony O’Connell, "Jaén (L)", 8. Juni 2010, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 26. März 2017; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  4. Quelle: ebd.
  5. Quelle: Misterios con Xana.blogspot, unter: Puede estar la Atlántida en Jaén? Veamos! (abgerufen: 26. März 2017; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  6. Quelle: PA LO QUE HEMOS QUEDAO, unter: LA ATLÁNTIDA. PARTE 38. MONTEXANO Y LA ATLANTIDA EN JAEN. MARROQUIES BAJOS (abgerufen: 26. März 2017)

Bild-Quellen:

1) Antiquos.com (nicht mehr online); nach: Tony O’Connell, "Jaén (L)" bei Atlantipedia.ie (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
2) Links: Wikivoyage, unter: "Jaén"; auf Basis von: Виктор_В bei Wikimedia Commons, unter: File:Relief Map of Spain.png
2) Rechts: Dani jaem (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter: File:A 7000 olivas del resi.JPG
3) Links & rechts: Misterios con Xana.blogspot, unter: Puede estar la Atlántida en Jaén? Veamos! (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
4) Links: PA LO QUE HEMOS QUEDAO, unter: LA ATLÁNTIDA. PARTE 38. MONTEXANO Y LA ATLANTIDA EN JAEN. MARROQUIES BAJOS
4) Rechts: "EL POBLADO PREHISTORICO DE MARROQUÍES BAJO - JAÉN", 9. September 2011, bei Dólmenes y Menhires