Ogam - Keltische Spuren, rund um den Globus?

von William R. Corliss (1988)

Abb. 1 Aus Südafrika stammt die Steintafel, auf der das Original dieser Abbildung einer Giraffe zusammen mit einem Ogam-Schriftzug zu sehen ist.

Ogam ist eine kuriose Schriftart, die durch eine lange Referenz-Linie charakterisiert wird, die mit kürzeren rechtwinkligen oder abgeschrägten Linien dekoriert ist. Die Längen und Arrangements der kürzeren Linien und ihre Überschneidungen und Nicht-Überschneidungen der Referenz-Linie ergeben alphabetische Symbole. Die Einführung des Ogam wird den alten Iren zugeschrieben; und Ogam-Inschriften kommen in diesem Teil der Welt häufig vor.

Während der jüngsten zwei Dekaden haben B. Fell und Mitglieder der Epigraphic Society in den kontinentalen Vereinigten Staaten viele mögliche Ogam-Inschriften entdeckt. In der Tat enthält die neueste Ausgabe [der Artikel erschien erstmals 1988; d. Red.] des NEARA Journal (NEARA = New England Antiquities Research Association) zwei Artikel, die sich mit vermuteten Ogam-Schriften und anderen groben Zeichnungen in den Anubis-Höhlen im westlichen Oklahoma beschäftigen. Das Vorkommen von echten Ogam-Schriften in Oklahoma wäre traumatisch für die amerikanische Mainstream-Archäologie, da es implizieren würde, dass weit gereiste Kelten dort vorbeigekommen sind, lange bevor Kolumbus landete.

Später in der selben Ausgabe des NEARA Journal, beschreibt G. Carter eine Tafel im Besitz eines Zulu aus Südafrika, welche eine Giraffe und ein Zebra zusammen mit Inschriften in Ägyptisch, Arabisch und Ogam abbildet! Carter schreibt:

"Ich zeige unten das Bild einer Giraffe zusammen mit Ogam. Die Ogam-Buchstaben sind R Z R F. Wenn man Vokale hinzufügt, wird daraus: Rai Za Ra Fa; auf Altarabisch >betrachte die Giraffe<. Neben einem Zebra findet man die Ogam-Buchstaben Z B D B, im Arabischen >bemalter Hintern<. Diese Tier-Abbildungen sollen, so nimmt man an, aus dem Oberen Paläolithikum datieren. Offenbar haben Arabisch sprechende Leute viel später die Inschriften hinzugefügt. Wann aber, bittesehr, haben die Araber in Ogam geschrieben?" [1]

Diese Kelten sind offenbar ganz schön herum gekommen! Hat schon irgendjemand Ogam in Süd-Amerika oder Australien gefunden?


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von William R. Corliss (© 1988-2000 ) erschien zuerst unter dem Titel "OGAM, OGAM, EVERYWHERE" bei Science Frontiers, Nr. 60, Nov. / Dez. 1988; Übersetzung ins Deutsche nach http://www.science-frontiers.com/sf060/sf060p01.htm durch Atlantisforschung.de

Fußnote:

  1. Quelle: Leonard, Phillip M. und McGlone, William R.; "The Anubis Caves", NEARA Journal, 22:51, 1988. Carter, George F.; "Before Columbus," NEARA Journal, 22:61, 1988.)

Bild-Quelle:

1) http://www.science-frontiers.com/sf060/sf060p01.htm