Rätselhafte Inschriften auf den 'Steinen von Ingá': Unterschied zwischen den Versionen

(Die Seite wurde neu angelegt: (red) Die archäologische Fundstätte von Ingá, knapp 100 km von [http://de.wikipedia.org/wiki/Jo%C3%A3o_Pessoa João Pessoa] entfernt, der Hauptstadt des...)
 
K
 
(3 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 +
[[Bild:Cabaceiras apn abril2006 a 002.jpg|thumb|500px|'''Abb. 1''' Die Haupt-Formation der 'Steine von Ingá' mit ihren rätselhaften Glyphen]]
 +
 
([[Das Team|red]]) Die archäologische Fundstätte von Ingá, knapp 100 km von [http://de.wikipedia.org/wiki/Jo%C3%A3o_Pessoa João Pessoa] entfernt, der Hauptstadt des nordost-[[Brasilien - Wiege der amerikanischen Zivilisationen? - Teil I|brasilianischen]] Bundesstaats [http://de.wikipedia.org/wiki/Para%C3%ADba Paraíba], birgt eines der faszinierendsten Rätsel des [[präkolumbisch]]en [[Das prähistorische Südamerika und seine Geheimnisse|Südamerika]]: Dort finden sich zahlreiche - bisher unidentifizierbare - [http://de.wikipedia.org/wiki/Petroglyphen Petroglyphen] und bildliche Felsritzungen, die in ihrer Art weltweit einmalig sind und keiner bekannten Kultur zugerechnet werden können.  
 
([[Das Team|red]]) Die archäologische Fundstätte von Ingá, knapp 100 km von [http://de.wikipedia.org/wiki/Jo%C3%A3o_Pessoa João Pessoa] entfernt, der Hauptstadt des nordost-[[Brasilien - Wiege der amerikanischen Zivilisationen? - Teil I|brasilianischen]] Bundesstaats [http://de.wikipedia.org/wiki/Para%C3%ADba Paraíba], birgt eines der faszinierendsten Rätsel des [[präkolumbisch]]en [[Das prähistorische Südamerika und seine Geheimnisse|Südamerika]]: Dort finden sich zahlreiche - bisher unidentifizierbare - [http://de.wikipedia.org/wiki/Petroglyphen Petroglyphen] und bildliche Felsritzungen, die in ihrer Art weltweit einmalig sind und keiner bekannten Kultur zugerechnet werden können.  
 
[[Bild:Cabaceiras apn abril2006 a 002.jpg]]
 
  
 
Die Fundstätte, die ca. 2 km außerhalb des Stadtzentrums von Ingá liegt, besteht im Wesentlichen aus einer reich verzierten, wallartigen, 46 m langen und 3.8 m hohen Felsformation '''(Abb. 1)''', welche ein Areal von etwa 250 m² umfasst, das sich inmitten des Ingá-Flusses befindet. Neben dieser Hauptstruktur, dem eigentlichen 'Stein von Ingá' (Portugiesisch: ''Pedra do Ingá''), der in der Sprache der einheimischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Tupi Tupí] ''Itacoatiara'' (etwa: "''zerkratzter Stein''") genannt wird, gibt es in der Nähe noch eine Gruppe von kleineren Steinen, die in entsprechender Weise bearbeitet wurden. Überall finden sich dort die charakteristischen Gravuren von Glyphen und Symbolen sowie Abbildungen, welche vermutlich Tiere, Menschen (bzw. humanoide Wesen) und Früchte, aber auch unidentifizierbare Objekte und astronomische Konstellationen wie das Sternbild des [http://de.wikipedia.org/wiki/Orion_%28Sternbild%29 Orion] und die Milchstraße darstellen.
 
Die Fundstätte, die ca. 2 km außerhalb des Stadtzentrums von Ingá liegt, besteht im Wesentlichen aus einer reich verzierten, wallartigen, 46 m langen und 3.8 m hohen Felsformation '''(Abb. 1)''', welche ein Areal von etwa 250 m² umfasst, das sich inmitten des Ingá-Flusses befindet. Neben dieser Hauptstruktur, dem eigentlichen 'Stein von Ingá' (Portugiesisch: ''Pedra do Ingá''), der in der Sprache der einheimischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Tupi Tupí] ''Itacoatiara'' (etwa: "''zerkratzter Stein''") genannt wird, gibt es in der Nähe noch eine Gruppe von kleineren Steinen, die in entsprechender Weise bearbeitet wurden. Überall finden sich dort die charakteristischen Gravuren von Glyphen und Symbolen sowie Abbildungen, welche vermutlich Tiere, Menschen (bzw. humanoide Wesen) und Früchte, aber auch unidentifizierbare Objekte und astronomische Konstellationen wie das Sternbild des [http://de.wikipedia.org/wiki/Orion_%28Sternbild%29 Orion] und die Milchstraße darstellen.
  
[[Fachwissenschaft]]ler stehen vor einem Rätsel. Sie können bisher offenbar nur mit eher spekulativen Überlegungen zu Sinn und Zweck der Anlage aufwarten, wie der üblichen 'Standardvermutung', es habe sich bei den ''Itacoatiara'' um eine religiöse Zeremonial-Stätte gehandelt. Andere Forscher sind der Meinung, dass dieser Ort eine Art Observatorium gewesen sei, wo sich Adepten versammelten, um die Sterne zu beobachten.  
+
[[Fachwissenschaft]]ler stehen vor einem Rätsel. Sie können bisher offenbar nur mit eher spekulativen Überlegungen zu Sinn und Zweck der Anlage aufwarten, wie der üblichen 'Standardvermutung', es habe sich bei dem ''Itacoatiara'' um eine religiöse Zeremonial-Stätte gehandelt. Andere Forscher sind der Meinung, dass dieser Ort eine Art Observatorium gewesen sei, wo sich Adepten versammelten, um die Sterne zu beobachten.  
  
Die einzige wirklich gesicherte Feststellung, die sich zu dieser mysteriösen Stätte treffen lässt, betrifft ihre Authentizität, denn bereits 1m 17. Jahrhundert berichteten die portugiesischen Eroberer der Region in schriftlichen Aufzeichnungen über das Phänomen. Ein moderner 'Hoax auf allerhöchstem Niveau' ist im vorliegenden Fall also ausgeschlossen. Evident erscheint zudem die hohe Komplexität der Informationsübermittlung zu sein, zu welcher die geheimnisvollen Steinmetze des [[präkolumbisch]]en Ingá in der Lage waren. Ihre verschollene Kultur, die offenbar in keiner Beziehung zu den [http://de.wikipedia.org/wiki/Tupi Tupi], [http://de.wikipedia.org/wiki/Guaran%C3%AD_%28Volk%29 Guaraní] und anderen bekannten Ethnien des brasilianischen Großraums stand, muss demnach einen beachtlich hohen Entwicklungsstand aufgewiesen haben.
+
Die einzige wirklich gesicherte Feststellung, die sich zu dieser mysteriösen Stätte treffen lässt, betrifft ihre Authentizität, denn bereits 1m 17. Jahrhundert berichteten die portugiesischen Eroberer der Region in schriftlichen Aufzeichnungen über das Phänomen. Ein moderner 'Hoax auf allerhöchstem Niveau' ist im vorliegenden Fall also ausgeschlossen. Evident scheint zudem die hohe Komplexität der Informationsübermittlung zu sein, zu welcher die geheimnisvollen Steinmetze des [[präkolumbisch]]en Ingá in der Lage waren. Ihre verschollene Kultur, die offenbar in keiner Beziehung zu den [http://de.wikipedia.org/wiki/Tupi Tupi], [http://de.wikipedia.org/wiki/Guaran%C3%AD_%28Volk%29 Guaraní] und anderen bekannten Ethnien des brasilianischen Großraums stand, muss demnach einen beachtlich hohen Entwicklungsstand aufgewiesen haben.
  
  
Zeile 20: Zeile 20:
 
'''Bild-Quelle''':
 
'''Bild-Quelle''':
  
[http://commons.wikimedia.org/wiki/Main_Page Wikimedia Commons], unter: [http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cabaceiras_apn_abril2006_a_002.jpg File:Cabaceiras apn abril2006 a 002.jpg]
+
* [http://commons.wikimedia.org/wiki/Main_Page Wikimedia Commons], unter: [http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Cabaceiras_apn_abril2006_a_002.jpg File:Cabaceiras apn abril2006 a 002.jpg]

Aktuelle Version vom 18. April 2020, 23:38 Uhr

Abb. 1 Die Haupt-Formation der 'Steine von Ingá' mit ihren rätselhaften Glyphen

(red) Die archäologische Fundstätte von Ingá, knapp 100 km von João Pessoa entfernt, der Hauptstadt des nordost-brasilianischen Bundesstaats Paraíba, birgt eines der faszinierendsten Rätsel des präkolumbischen Südamerika: Dort finden sich zahlreiche - bisher unidentifizierbare - Petroglyphen und bildliche Felsritzungen, die in ihrer Art weltweit einmalig sind und keiner bekannten Kultur zugerechnet werden können.

Die Fundstätte, die ca. 2 km außerhalb des Stadtzentrums von Ingá liegt, besteht im Wesentlichen aus einer reich verzierten, wallartigen, 46 m langen und 3.8 m hohen Felsformation (Abb. 1), welche ein Areal von etwa 250 m² umfasst, das sich inmitten des Ingá-Flusses befindet. Neben dieser Hauptstruktur, dem eigentlichen 'Stein von Ingá' (Portugiesisch: Pedra do Ingá), der in der Sprache der einheimischen Tupí Itacoatiara (etwa: "zerkratzter Stein") genannt wird, gibt es in der Nähe noch eine Gruppe von kleineren Steinen, die in entsprechender Weise bearbeitet wurden. Überall finden sich dort die charakteristischen Gravuren von Glyphen und Symbolen sowie Abbildungen, welche vermutlich Tiere, Menschen (bzw. humanoide Wesen) und Früchte, aber auch unidentifizierbare Objekte und astronomische Konstellationen wie das Sternbild des Orion und die Milchstraße darstellen.

Fachwissenschaftler stehen vor einem Rätsel. Sie können bisher offenbar nur mit eher spekulativen Überlegungen zu Sinn und Zweck der Anlage aufwarten, wie der üblichen 'Standardvermutung', es habe sich bei dem Itacoatiara um eine religiöse Zeremonial-Stätte gehandelt. Andere Forscher sind der Meinung, dass dieser Ort eine Art Observatorium gewesen sei, wo sich Adepten versammelten, um die Sterne zu beobachten.

Die einzige wirklich gesicherte Feststellung, die sich zu dieser mysteriösen Stätte treffen lässt, betrifft ihre Authentizität, denn bereits 1m 17. Jahrhundert berichteten die portugiesischen Eroberer der Region in schriftlichen Aufzeichnungen über das Phänomen. Ein moderner 'Hoax auf allerhöchstem Niveau' ist im vorliegenden Fall also ausgeschlossen. Evident scheint zudem die hohe Komplexität der Informationsübermittlung zu sein, zu welcher die geheimnisvollen Steinmetze des präkolumbischen Ingá in der Lage waren. Ihre verschollene Kultur, die offenbar in keiner Beziehung zu den Tupi, Guaraní und anderen bekannten Ethnien des brasilianischen Großraums stand, muss demnach einen beachtlich hohen Entwicklungsstand aufgewiesen haben.


Anmerkungen und Quellen

Verwendete Materialien:

Bild-Quelle: