Abschlusssegelevent in Sassnitz endet mit Starkwind auf der Ostsee

Presseinformation ABORA-Projekt - 20. September 2021 - www.abora.eu

(dg) Bekanntlich enden die meisten Sommer im September mit freundlichem Wetter. 2021 verabschiedet er sich jedoch mit Regen und jeder Menge Wind. Den Sommer über hatten wir in Sassnitz die Sonderausstellung „Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät“ und zwei Segelcamps erfolgreich absolviert. Das Ziel war in Sassnitz, das hintere Molenfussgebäude touristisch zu beleben und gleichzeitig für unsere ABORA-Expeditionen Werbung zu machen. Beides hat trotz Behinderungen durch die Corona-Hygiene-Vorschriften recht ordentlich funktioniert, da viele Besucher den Aufenthalt im Freien mehr als in geschlossenen Räumen bevorzugten. Dafür haben unsere Experimente auf der Ostsee viele positive Erlebnisse erbracht.

Im dritten Segelcamp standen weitere Experimente mit dem schon im August provisorisch gefalteten Dreieck-Quersegel. Unser Segelmacher Sebastian Hentschel reiste extra aus Greifswald mit einer Überraschung im Gepäck an. Er fertigte ein eigens aus einem alten Segel gefertigtes Dreiecksegel, um sich den Geheimnissen dieser bisher unbekannten Segeltechnik noch weiter zu nähern.
Die ersten Experimente fanden aber zuerst mit dem alten, eingefalteten Rahsegel statt. Wie im August bei Schwachwind falteten wir es auf der ganzen Größe, was sich bei 4-5 Windstärken jedoch als zu groß erwies. Der erste Versuch endete deshalb mit einer satten Kenterung der DILMUN S, bei der nichts beschädigt wurde. Bei kräftigeren Winden erwies sich das Dreiecksegel mit seinen größeren Freiheitsgraden in der Bedienbarkeit doch als sehr instabil beim Querwindsegeln, was zu dem Malheur führte.

Die nächsten Experimente erfolgten mit dem provisorisch angefertigten Segel von Sebastian. Wenngleich es in der Fläche kleiner und weniger gut profiliert war, bewiesen die nicht eingefalteten Liekes eine bessere Amwind-Segelfähigkeit als das eingefaltete Rah-Segel. Die Experimente wurden auf zwei Tage ausgedehnt. Am zweiten Tag blies der Wind noch kräftiger als am Kentertag vorher. Irgendwann war der Druck aufs Hauptschot des Provisoriums so stark, dass es aus den Ösen einfach herausriss und wie ein wilder Drache hoch im Mast umher tanzte. Bis zu diesem Moment konnten wir gute Erfahrungen in der Bedienbarkeit sammeln und lernen, dass es mit ein wenig Erfahrung auch bei stärkeren Winden sicher zu bedienen ist. Diese Erlebnisse rechtfertigen unsere Entscheidung in 2022 mit einem ordentlich angefertigten Dreiecksegel unsere Experimente fortzusetzen. Unser Ziel ist, mit diesem Segeltyp für eine künftige ABORA V Mission weiter zu forschen.

Das Wetter verschlechterte sich bis zum Wochenende stetig weiter. Aus diesem Grund entschieden wir uns nach dem letzten Segeltörn am Freitag, unsere Experimente einen Tag früher zu beenden. Neben der Bergung der DILMUN S musste ja auch noch die Sonderausstellung im Molenfußgebäude abgebaut und ordentlich verpackt werden. Das war eine anspruchsvolle Aufgabe für das Herbst-Segelteam, das zahlenmäßig nicht besonders stark war.

Unser großer Dank gilt nochmals der Stadt Sassnitz, die uns mit ihrer Stadtverwaltung von Anfang bis Ende gut betreute und auch den Abbau der Ausstellung professionell assistierte. Dieses Engagement wurde auch von vielen Ausstellungsbesuchern durch etliche Dankschreiben belohnt, von denen ich eines beispielhaft als Kopie mit veröffentliche. An dieser Stelle möchte ich mich auch nochmals ganz herzlich bei unserem ABORA-Team bedanken, das von Ende Mai bis Mitte September 2021 in Sassnitz Flagge zeigte und durchgängig die Ausstellung betreute. Ganz zum Schluss möchte ich noch einen neuen Nuoviso-Film ankündigen, denn auch unser Kameramann Jan Gärtig war live dabei und hat für Euch alle Erlebnisse dokumentiert. Der Film soll in den nächsten zwei Wochen auf meinem ABORA TV Kanal in NuoFlix an den Start gehen.

Kontakt: Dr. rer. nat. Dominique Görlitz; +49 163 511 57 66 oder dominique.goerlitz*at*t-online.de(bitte "*at*" durch *@* ersetzen, oder, sofern auf Ihrem System möglich, einfach den Link anklicken)

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The final sailing event in Sassnitz ends with strong winds on the Baltic Sea

It is well known that most summers end in September with friendly weather. In 2021, however, it will say goodbye with rain and lots of wind. Over the summer we had successfully completed the special exhibition “Came Columbus 15,000 years too late” and two sailing camps in Sassnitz. The aim in Sassnitz was to revitalize the rear pier foot building and at the same time to advertise our ABORA expeditions. Both worked quite well despite the disabilities caused by the corona hygiene regulations, as many visitors preferred to stay outdoors more than in closed rooms. On the other hand, our experiments on the Baltic Sea have produced many positive experiences.

In the third sailing camp, further experiments were carried out with the triangular transverse sail, which was provisionally folded in August. Our sail maker Sebastian Hentschel traveled especially from Greifswald with a surprise in his luggage. He made a triangular sail specially made from an old sail in order to get closer to the secrets of this previously unknown Stone Age sailing technique.
The first experiments took place first with the old, folded square sail. As in August with weak winds, we folded it to the full size, which however turned out to be too big with 4-5 wind forces. The first attempt therefore ended with a full capsizing of the DILMUN S, in which nothing was damaged. In stronger winds, the triangular sail with its greater degrees of freedom in operability turned out to be very unstable when sailing across the wind, which led to the mishap.

The next experiments were carried out with Sebastian's makeshift sail. Although it was smaller and less well profiled in area, the unfolded sail liekes showed better upwind sailing ability than the folded square sail. The experiments were extended to two days. On the second day the wind was even stronger than on the capsizing day before. At some point the pressure on the main sheet of the temporary structure was so strong that it simply tore out of the eyelets and danced around like a wild dragon high in the mast. Up to this point we were able to gain good experience in the usability and learn that with a little experience it can be operated safely even in stronger winds. These experiences justify our decision to continue our experiments in 2022 with a properly made triangular sail. Our goal is to continue researching this type of sail for a future ABORA V mission.

The weather continued to deteriorate steadily until the weekend. For this reason, after the last sailing trip on Friday, we decided to end our experiments a day earlier. In addition to the recovery of the DILMUN S, the special exhibition in the Molenfuß building also had to be dismantled and properly packed. It was a demanding job for the autumn sailing team, which weren't particularly strong in numbers.

Our big thanks again go to the city of Sassnitz, which looked after us well with its city administration from start to finish and also professionally assisted the dismantling of the exhibition. This commitment was also rewarded by many exhibition visitors with a number of letters of thanks, one of which I am publishing as a copy as an example. At this point I would like to thank our ABORA team again, who showed the flag in Sassnitz from the end of May to mid-September 2021 and looked after the exhibition throughout. At the very end I would like to announce a new Nuoviso film, because our cameraman Jan Gärtig was there live and documented all the experiences for you. The film is slated to open on my ABORA TV channel in NuoFlix in the next two weeks.