Der Kennewick-Man

Die weißen Götter: Diffusionismus einmal anders herum, Teil III


von unserem Gastautor Reinhard Prahl

Abb. 3 Der Schädel des 'Kennewick-Mannes' (links) und die Rekonstruktion seines Kopfes durch Jim Chatters und Thomas McClelland. (Fotos: AP)

Der berühmteste Fund, der unter den Indianerstämmen Nordamerikas für viel Streit sorgte, ist der so genannte „Kennewick Man“ (Abb. 3). 1996 am Ufer des Columbia River bei Kennewick entdeckt, sorgte das fast vollständig erhaltene Skelett des Mannes bei den Archäologen für so manche Verwirrung. Nicht sein 9500 Jahre hohes Alter ist so ungewöhnlich, sondern sein Aussehen. Er will nämlich so gar keine Ähnlichkeit mit den heutigen Indianern aufweisen!

Das sorgt natürlich für so manches Kopfzerbrechen. René Oth schreibt in seinem Buch „Die wahre Geschichte der Indianer [S. 16/17] über den „Kennewick Man“: „Der >Kennewick Man< ist kaukasoid und indo-europäischer Herkunft. Sein fast vollständiges Knochengerüst ergänzt eine Reihe von fünf oder sechs jüngst entdeckter Skelette desselben kaukasoiden Typs. Auch hierbei handelt es sich um Reste von Menschen mit europäischen Geschichtszügen, die vor achttausend bis elftausend Jahren in der mittleren Steinzeit auf dem amerikanischen Kontinent gelebt haben.“

Klar ist außerdem, diese Volksgruppe brachte eine sehr fortgeschrittene Technologie der Steinbearbeitung mit. Man entdeckte Speerspitzen, die von einer unglaublichen Exaktheit und Feinheit sind, besser als alles was man bis dato in Amerika gefunden hatte. Woher kamen sie? Die Speerspitzen weisen eine große Ähnlichkeit zu Funden aus der Kulturstufe des Sulutréen auf, die nach der Fundstätte unterhalb eines Kalksteinfelsens mit gleichen Namen im französischen Département Saône-et-Loir entdeckt wurden. Passenderweise datiert man das Solutréen in die jüngere Altsteinzeit vor 20000 bis 16000 Jahren. Damit hatten diese Menschen etwa 6000 bis 7000 Jahre Zeit, nach Amerika einzuwandern. Aus anthroplogischer Sicht ist dies eine durchaus ausreichende Zeitspanne.

Derzeit ist ein recht hartnäckiger Rechtsstreit um den „Kennewick Man“ entbrannt. Fünf Indianerstämme unter Führung der Umatilla-Indianer erheben Anspruch auf seine Überreste, die sie an einem geheimen Ort nach der Sitte ihres Volkes beisetzen möchten. Nach dem sogen. NAGPRA-Gesetz (Native American Graves Protection an Repatriation Act) (+2) stehen den Indianern alle Funde ihrer Vorfahren zu. Sie dürfen weder untersucht, noch ausgestellt werden. Das wollen einige Anthroplogen unbedingt verhindern und so klagten sie beim zuständigen Bezirksgericht in Portland auf Nichtherausgabe der sterblichen Überreste. Das Tauziehen um das Skelett ist bis heute noch nicht beendet und dauert nun seit 1997 an.

Der „Kennewick Man“ ist hingegen ein deutliches Anzeichen dafür, dass in Amerika schon sehr lange weißhäutige Völker existiert haben und wären die Wellen um diesen Fund in der Presse nicht so hoch geschlagen, vielleicht hätten wir niemals davon erfahren. Wie wir am Beispiel Peter Kolosimo gesehen haben, weisen alternative Forscher schon seit Jahrzehnten darauf hin, dass etwas mit dem althergebrachten Dogma, von asiatischen Volksgruppen, die vor 12000 Jahren über die Landbrücke der Beringstraße nach Amerika einwanderten und sich dann über den ganzen Kontinent verbreitet haben, nicht stimmen kann. Nicht nur der „Kennewick-Man“ ist ein sehr deutliches Indiz für diese Auffassung. Wie in einem weiteren Artikel noch dargelegt wird, gibt es hinreichend Beweise dafür, dass Südamerika schon lange vor dem Nordteil des Kontinents besiedelt war.


Fortsetzung

Der Wahrheitsgehalt der Mythen


Bild-Quelle

(3) Urs Willmann, Der falsche Mann zur falschen Zeit am falschen Ort