Kurt Schildmann: Zum Problem der außerirdischen Interventionen

Ein redaktionelles Vorwort

Abb. 1 Kamen einst außerirdische Kulturbringer nach Altindien? Eine der Kern-Thesen im Spätwerk von Kurt Schildmann

(bb) Wer hier nachfolgend einen jener typisch prä-astronautischen, leicht verständlich gehaltenen Texte journalistischer Prägung erwartet, wie sie im Bereich der Paläo-SETI heute Gang und Gäbe sind, wird wahrscheinlich enttäuscht werden und die Lektüre vermutlich schnell wieder abbrechen.

Was der Linguist und Epigraphiker Kurt Schildmann (Abb. 2) (1909-2005) vor zwanzig Jahren für das Magazin EFODON-Synesis zu Papier brachte, ist vielmehr ein kurzes, geradezu philosophisch gehaltenes Essay, das mehr über seine Art zu Denken und den fachlichen Ansatz seiner Studien verrät als über seine späte Haupt-These einer frühen - von Altindien aus - agierenden Welt-Hochkultur, die von einer außerirdischen Super-Zivilisation gesteuert wurde.

Weitaus mehr dazu ist in Schildmanns, leider nur noch antiquarisch erhältlichem, 362 Seiten umfassenden Magnum Opus "Als das Raumschiff "Athena" die Erde kippte" (Abb. 3) [1] aus dem Jahr 1999 zu finden - ein Buch, das an diesem Thema Interessierte in Verbindung mit Lutz Gentes’ Klassiker "Die Wirklichkeit der Götter [2] lesen sollten.

Und nun der Text des Essays:


von Kurt Schildmann (1998)

Abb. 2 Der deutsche Ausnahme-Epigraphiker und -Linguist Kurt Schildmann 'amalgamierte' seine Erkenntnisse zur Geschichte der Schrift mit diffusionistischen, neo-katastrophistischen und prä-astronautischen Überlegungen.

Ich bin der Meinung, dass es gewiss einen außerirdischen biologischen Kosmos gibt, der mit dem irdischen biologischen Kosmos im Clinch liegt. Dabei kommen Psi-Kräfte zur Wirkung, ferner genetische Manipulationen und Reaktionen, auch das Klonen, und schließlich „technische“ Maßnahmen. Zur Technik gehören Sprechenlernen, auch Schreiben und Lesen. Gerätschaften bauen und bedienen, Rohstoffe suchen, erschließen, verwerten, letztendlich Kataklysmen auslösen als Säuberungs- und Neubeginns-Maßnahmen. Menschen imitieren das mit Kriegsführung, auch mit Wirtschaftskriegen oder Werbefeldzügen. Nun zum Thema Sprache, die weitgehend mit Fiktionen operiert, wenn einem Laut eine Bedeutung zugedacht wird.

Das haben Außerirdische, als die überlegene Partei, anscheinend hervorragend im Griff, besser noch, als wenn ein Vater seinen Kindern zunächst Märchen erzählt. Der wirklich vorausschauende Vater legt Wert auf gutartikulierte, korrekte, deutliche Aussprache bei seinen Kindern. Ihre Freiheit muss er einschränken durch Disziplin. Eine disziplinierte Artikulation kann erfolgreich sein wie eine disziplinierte Kampftruppe. Das Mittel für diszipliniertes Denken, Sprechen und Schreiben führten die Außerirdischen ein mit ihrer Protogrammatica Cosmica, wiederholt im Verlauf von Millionen Jahren, auf der Erde und auf anderen Planeten. Diese Grammatik ist einfach für die bereits genetisch Prädisponierten (prädisponiert = im Voraus vorbereitet sein) und schwer für die nicht so gut Prädisponierten. Letztere bilden sich ein, ohne sie auskommen zu können. Im heutigen Zustand der Menschheit stimmt das auch. So oder so kann man fast jeden verwerten, vermarkten, brauchen, missbrauchen.

Abb. 3 Das Front-Cover von Kurt Schildmanns Buch "Als das Raumschiff "Athena" die Erde kippte" aus dem Jahr 1999

Der Schlüssel zur Protogrammatik ist der Kopf, dessen einzelne Teile mit den Lauten bezeichnet werden, die das Teil erzeugt. Dann wird, virtuell, Körper mit Kopf verglichen (2 Augen : 2 Zitzen, Nase : Nabel usw.). Körperteile empfangen, analog, mit besonderer Markierung, die Bezeichnung korrespondierender Kopfteile. Das Gleiche gilt im Verhältnis der Körperanhängsel zu den Kopfanhängseln.

Ein weiterer bedeutsamer Schritt ist die virtuelle Gleichsetzung des Menschen mit der Welt, die als Weltriese (Vishnu, Purusa, Pankow, Ymir usw.) vorgestellt wird. Die Schädeldecke ist dann das Himmelsgewölbe, nicht knöchern, sondern gläsern (Kristallschädel) gedacht. Die Perlen, oder tausend Äuglein im Haupthaar des Weltriesen sind die Fixsterne, virtuell, versteht sich. Sonne und Mond sind die beiden Augen des Weltriesen. Der Palast (palatum = Gaumen) auf einem siebenstufigen Berg (die sieben Halswirbel des Weltriesen) ist die Stelle, zu der ein riesiger roter Teppich (die Zunge) führt, wo die Befehle artikuliert werden, wo der Befehlshaber sitzt. Ein Säulengehege aus weißem Marmor (die Zähne) umgibt ihn. Die „hohe Pforte“ zum kaiserlichen Thronsaal vergleicht sich mit dem äußeren menschlichen Mund.

Der Leib des Weltriesen ist unser Globus. Man wusste lange schon vor Kopernikus, dass er umschiffbar ist. Der südliche, zirkumpolare Ozean ist der Gürtel des Weltriesen - das weiß jeder indische Schiffer und Fischer - ein Gürtel, dessen „Lippen“-Ränder mit roten Korallen besetzt sind, in dem Perlen und Muscheln als geldwerte Schätze schlummern, alles virtuell, versteht sich. Der Nabel liegt ein wenig oberhalb des Gürtels. Für die Antike bedeutete das noch: hehrer Kultort (Delphi von IE/Indo-Europ. *gwelbhos „Nabel, Uterus“ etc.). Für die Polynesier reichte der Ozean bis über den Nabel: te pito te henua = Osterinsel, = Nabel der Welt. Für die Altägypter war der Nil ein Schweißrinnsal auf dem Rücken des Weltriesen. Tausendfach gibt es Namen-schöpfende Ausdeutungen der virtuellen Weltriesenwelt. Ursprünglich wurden alle „Organe“ des Weltriesen mit einem a-Präfix versehen.

Die Protogrammatik gilt als erste Sprachlektion für alle mit menschenähnlichen Wesen besiedelten Planeten des Universums. Nicht Adam hat den Dingen die ersten Namen gegeben, sondern die importierte Protogrammatik. Das inkorrekte Sprechen hat in der Folge viel ruiniert, doch einiges schimmert noch durch. Für Tüftler interessant. Sinnlos für andere.

Was soll nun eine Perspektive in Richtung Protolingua in einer Zeit krassester Extreme? Hier Fressorgien, dort Millionen Verhungernder; hier hochgeputschte Landwirtschaft, dort sich ausdehnende Wüsten. Der um seinen Job bangende, gestresste Berufstätige will sich zwischendurch irgendwie erholen. Abgesehen von Drinks, Sex und Drogen sind da immer noch die schönen Künste und die Literatur. Letztere mit Visionen imaginärer oder tatsächlich verlorener Paradiese. Obgleich man dabei den Spott brutalster Machtansammler und ihrer Helfer hinnehmen muss, so baut ein winziges Häufchen seine Erkenntnisse weiter aus, gestärkt durch die geistige, zugleich magische Kraft der Thematik. Viel Glück! Doch sachte, sachte: der Neid lauert in der Weltkrise mehr als noch vor Jahren...


Anmerkungen und Quellem

Dieser Beitrag von Kurt SchildmannEfodon e.V.) wurde erstmals veröffentlicht in EFODON-SYNESIS Nr. 30/1998. Bei Atlantisforschung.de erscheint er im April 2018 in einer reaktionell bearbeiteten (mit Illustrationen, Links und einem ewdaktionellen Vorwort versehenen) Fassung nach der als PDF-Datei online gestellten Version im Archiv von Efodon.de.

Fußnoten:

  1. Siehe: "Kurt Schildmann, "ALS DAS RAUMSCHIFF "ATHENA" DIE ERDE KIPPTE - Indus-, Burrows-Cave- und Glozel-Texte entziffert, Suhl (CTT-Verlag), 1999, ISBN 3-933817-15-3 362 Seiten
  2. Siehe: Lutz Gentes, "Die Wirklichkeit der Götter - Raumfahrt im frühen Indien", München etc. (bettendorf'sche Verlagsanstalt), 1996, 504 Seiten, Hardcover, ISBN 3-88498-101-3

Bild-Quellen:

1) Bild-Archiv Atlantisforschung.de
2) Midwestern Epigraphic Society, unter: "MES 2007 Research Symposium", via: Alex Putney, "Resonance in Paleo-Sanskrit Inscriptions on the Great Pyramid", 4. Oktober 4, bei human-resonance.org
3) CIT-Verlag (Suhl), via Amazon.de, unter: Als das Raumschiff "Athena" die Erde kippte. Indus-, Burrows-Cave- und Glotzel-Texte entziffert