Riesenfunde - in Ohio (III)

Ab. 1 Die Fundmeldung aus dem Stark County Democrat vom 12. Dez. 1902

(bb) Den dritten Teil nserer Kollektion mit historischen Fundmeldungen aus Ohio beginnen wir mit einigen Zeitschriften-Artikeln, die wir im Archiv des US-amerikanischen Riesenforschers Micah Ewers aufgestöbert haben. Zunächst ein kurzer Bericht (Abb. 1) aus dem Stark County Democrat, einer Wochenzeitung, die zwischen 1833 und 1912 in Canton, Ohio, erschien. In ihrer Ausgabe vom 12. Dezember 1902 hieß es:

"Akron, Ohio, 12. Dezember - Gerade ist ein Beweis gesichert worden, welcher ohne jeden Zweifel zeigt, dass das Cuyahoga-Tal einst von einer riesenhaften Rasse von Menschen bewohnt wurde.

E.B. Howe, Bahnhofsverwalter in Ira, sieben Meilen weiter nördlich im Tal, hat eine außerordentliche Sammlung von Utensilien der Moundbauer ausgegraben. Die Entdeckung wurde in einer Böschung aus Sand gemacht. Von diesen Böschungen gibt es mehrere im Tal und auch viele alte Forts, die jetzt untersucht werden.

Der Fund besteht aus einem Teil des Skeletts eines Mannes, der zu Lebzeiten mehr als acht Fuß [ca. 2.44 m; d.Ü.] groß war. Der Kieferknochen ist vollauf doppelt so groß wie der Kieferknochen eines normalen Menschen. In der Nähe des Skeletts wurde eine Steinaxt gefunden, die 14 Pfund wiegt [sic!; bb], ungewöhnliche Küpferperlen, Exemplare von Kupferstücken und verziertes Töpfergut. Howe hat 1500 Utensilien aus Stein in seinem Besitz." [1]

Abb. 2 Die Fundmeldung aus dem Pittsburg Dispatch vom 17. Dez. 1891

Auch im folgenden Artikel (Abb. 2) des Pittsburg Dispatch aus Pennsylvanien geht es u.a. um den Fund einer 'überdimensionierten' Axt - von noch enormeren Proportionen. Dazu heißt es in der Ausgabe vom 17. Dezember 1891 dieser Zeitung:

"Viele kuriose Gegenstände sind zusätzlich zu jenen, welche in einem vorausgegangenen Bericht erwähnt wurden, im Copper Cross Mound ausgegraben worden. Zwei Seite an Seite liegende Skelette wurden gefunden, bedeckt mit einem Belag aus Kupfer von sechs mal acht Fuß [ca. 1,83 mal 2,44 m; d.Ü.]. Das die Schichten umfassende Kupfer war in 105 verschiedenen Formen gearbeitet worden, was sowohl Äxte als auch Platten sowie etwa ein halbes Dutzend unklassifizierte Formen einschloss. Es gab dort 66 Kupferbeile in Größen von 1,5 bis 22,5 Inches [ca. 3.8 bis 57 cm; d.Ü.] Länge. Die gerade angesprochene, große und dicke Kupferaxt wog 41 Pfund und übertraf in puncto Größe und Wert jedes einzelne Spezimen, das je in den Vereinigten Staaten gefunden wurde. Es sind Spuren von Gold darin.

Überreste eines kupfernen Schemels von etwa einem Fuß Länge und mehreren Inches Höhe lagen in der Nähe des Schädels eines der Skelette. Der Schemel war aus Holz gefertigt und mit Kupferblech überzogen. Der gößte Fund von Perlen, der bisher gemacht wurde, hatte 6000 [Stück betragen]. Es wurden [dort] jedoch genug schöne Perlen und Muschel-Perlen zwischen dem Kupfer herausgeholt, um eine Seifenkiste [damit] zu füllen. Es ist unmöglich, sie zu zählen, aber es wird geschätzt, dass dort zwischen 20.000 und 23.000 [Stück] waren." [2]

Abb. 3 Die Kurzmeldung aus dem Daily Public ledger vom 31. Mai 1897

Und da wir gerade wieder einmal in Chillicothe 'zu Besuch' sind [3], hier gleich noch eine, ebenfalls von Micah Ewers entdeckte Kurzmeldung (Abb. 3) über einen weiteren dortigen Fund. Sie stammt aus dem Daily Publik Ledger vom 31. Mai 1897: "Chillicothe, Ohio, 31. Mai - Zehn Skelette wurden in zwei Mounds von Dr. Loveberry, Kurator des Ohio University State Museum gefunden, eines davon ein Gigant von vollen 8 Fuß [ca. 2,44 m; d.Ü.] Größe. Es ist der bisher bemerkenswerteste Fund." [4]

Abb. 4 Die Fundmeldung der Daily Press vom 13. August 1905

Der nächste Artikel (Abb. 4) - aus der Daily Press (Virginia) vom 13. August 1905 - liefert die sehr interessantes Detail-Beschreibung eines Skeletts, einschließlich einer seltsamen dentalen Anomalie. Einmal mehr drängt sich hier der Eindruck auf, dass es in Nordamerika höchst unterschiedliche, anatomisch unterscheidbare Typen von Riesen gab. Auuf die Feststellung besonders langer Arme (siehe unten) stoßen wir jedenfalls nicht zu ersten mal:

"Dayton, Ohio, 12. August - Die Kiesgruben in der Gegend von Dayton haben einige faszinierende Entdeckungen hervorgebracht. Kürzlich sind mehrere riesenhafte Skelette ausgegraen worden, aber am wohl interessantesten war dasjenige, welches in der Grube bei Edgar's Woods entdeckt wurde.

Die Knochen waren jene eines Mannes von anomalem Wuchs, und das Skelett war bemerkenswert aufgrund der großen Länge der Arme, von denen der linke bei der Bestattung als Kissen füe den Totenkopf gebettet wurde. Das Skelett hat vermutlich seit Jahrhunderten in der Erde gelegen, da die Knochen zerkrümelten, als sie der Luft ausgesetzt wurden, und nur der Kiefer blieb intakt. Aus der linken Seite des Kiefers ragte ein großer Fangzahn von mindestens einem Inch Länge hervor, doch die übrigen Zähne waren alle normal und fast perfekt erhalten.

Der Anwalt T.B. Herrman, Kandidat der Republikaner für [das Amt des] städtischen Notar[s], war zugegen, als der Fund gemacht wurde. Er war [auch] mit Morehead zusammen, während Letzterer die Mounds in Ohio öffnete, und er macht geltend, dass das Skelett aus Edgar's Grube in keiner Weise mit jenen der Moundbauer (Abb. 5) zu vergleichen ist. Man hält das Skelett für das eines Indianers oder eines anderen Eingeborenen, der noch früher aus der Skala der Menschheit entfernt wurde. Die Leiche wurde in einer augenfälligen Position bestattet, die Knie hochgezogen bis zur Brust. Der Schädel war lang und schmal, und er legte eine bestimmte craniale Deformation nahe." [5]

Abb. 5 Hier die Abbildung einer historischen Postkarte, die wir im Archiv von Micah Ewers gefunden haben. Die Bildunterschrift darauf besagt: "Skelett eines Moundbauers, 7 Fuß in der Länge, Serpent Mound. Peebles, Ohio.". (Für eine vergrößerte Ansicht bitte das Bild anklicken!)
Abb. 6 Die Fundmeldung aus dem Salem Capital Journal vom 5. Juli 1893

Auch die nachfolgende kurze Fundmeldung (Abb. 6), die am 5. Juli 1893 im Salem Capital Journal erschienen ist, verdanken wird den Anstrengungen vom Micah Ewers:

"Die Arbeiten zur Entfernung des alten Indianer-Mounds in Walnut Grove, Martin's Ferry, Ohio, gehen [nur] langsam voran, aufgrund der dabei ausgeübten Sorgfalt, damit keines der interessanten Relikte verloren geht, die darin zu finden sind.

Die vermutlich interessanteste Sache, die dem Mound entnommen wurde, ist ein gewaltiger Schädel, welcher anzuzeigen scheint, dass in den Tagen der Moundauer Riesen ihr Unwesen trieben. Dieser Schädel ist fast doppelt so groß wie der normale Durchschtitt von heute. Der Schädel ist in einem guten Erhaltungs-Zustand. - Cor. Chicago Herald." [6]

Abb. 7 Der Fundbericht aus dem Somerset Herald 30. Juni 1880

Diesen dritten Teil unserer Zusammenstellung von Fundmeldungen und -berichten aus Ohio beschließen wir mit der Übersetzung eines längeren Beitags (Abb. 7) aus dem Somerset Heald vom 30. Juni 1880, in dem von einem Korrespondenten des Cincinnati Enquirer ausführlich Entdeckungen [7] in einem Mound im Muskingum County beschrieben wurden:

"Der Mound, in welchem diese bemerkenswerten Entdeckungen gemacht wurden, war etwa vierundsechzig Fuß [ca. m; d.Ü.] lang, fünfunddreißig Fuß [ca. m; d.Ü.] breit [...] und fiel sanft zum Hügel hin ab, auf welchem er gelegen war. Eine Anzahl von Baumstümpfen wurde auf dem Hang gefunden, die in zwei Reihen dastanden, und auf der Kuppe des Mounds waren ein Eichen- und ein Hickory-Baumstumpf, welche alle Anzeichen eines hohen Alters aufwiesen. Alle Skelette wurden auf einer Ebene mit dem Hügel gefunden, und etwa acht Fuß von der Kuppe des Mounds entfernt. Nun zu einer genaueren Beschreibung dieser altertümlichen Relikte:

In einem der Gräber waren zwei Skelette - eines männlich und das andere weiblich, Das Gesicht des weiblichen war nach unten gerichtet, das Gesicht des männlichen, nach oben gerichtet, direkt darüber. Das männliche Gerippe maß in der Länge neun Fuß [ca. 2,74 m; d.Ü.] und das weibliche acht Fuß [ca. 2,44 m; d.Ü.]. In einem anderen Grab wurden ebenfalls zwei Skelette - männlich und weiblich - gefunden, wobei das weibliche Gesicht nach oben blickte, und das männliche nach unten. In diesem Fall maß das männliche Gerippe in der Länge neun Fuß und vier Inches [ca. 2,84 m; d.Ü.], und das weibliche acht Fuß.

In einem weiteren Grab wurde ein weibliches Skelett gefunden, das in einen Sarg aus Lehm eingebettet war, [und] das in seinen Armen das Skelett eines dreieinhalb Fuß [ca. 1,07 m; d.Ü.] großen Kindes hielt, an dessen Seite sich ein Bildnis [orig.: "image"; d.Ü.] befand, welches rasch zerkrümelte, als es der Atmosphäre ausgesetzt war. Die übrigen sieben [Skelette] wurden in Einzelgräbern und auf der Seite liegend gefunden. Das kleinste dieser sieben war 9 Fuß lang, und das gößte 10 [ca. 3,05 m; d.Ü.]. Ein einzigartiger Umstand im Zusammenhang mit dieser Entdeckung war, dass nicht ein einziger Zahn in einem der Münder gefunden wurde, abgehehen von dem des einen, das in den Lehmsarg eingeschlossen war.

Am Südende des Mounds war ein steinerner, viereinhalb Fuß [ca. 1,37 m; d.Ü.] breiter und zwölf Fuß [ca. 3,66 m; d.Ü.] langer Altar errichtet worden, der auf einem irdenen Fundament von fast vier Fuß Höhe, in dessen Mitte sich zwei große Steinplatten befanden, auf denen zweifellos Opfer dargebracht wurden, da auf ihnen verbrannte Knochen, Schlacken und Asche gefunden wurden. Dies war überdeckt mit drei Fuß [ca. 0,91 m; d.Ü.] Erde.

Die Ausgrabung wurde unter Leitung der Muskingum County Historical Society [8] vorgenommen, und die in diesem Brief oder Bericht erwähnten Dinge können von einer Anzahl von Zeugen bestätigt werden, die anwesend waren und die Arbeit, so wie sie voranschritt, beoachtet haben. Dieser wurde mit großem Interesse und Eifer nachgegangen, und es gab den stärksten Anreiz, die Untersuchung zu betreiben, da solche bemerkenswerten Abläufe bei Mound-Öffnungen sehr selten sind und daher auf's Äußerste faszinieren.

Ihre zukünftigen Arbeiten werden auch durch zusätzliche Entwicklungen belohnt werden, die, selbst wenn sie kein weiteres Licht auf diese gigantische Rasse von Meschen werfen sollten, die einst dieses Land bewohnten, doch zumindest die Forschung stimulieren werden. Das Resultat der Ausgrabung, jetzt noch ein hochgradiges Rätsel, mag mit der Zeit zum Schlüssel zur Auflösung weiterer Mysterien werden, die vor Jahrhunderten noch alltägliche Angelegenheiten waren.

Ich beziehe mich auf einen Stein, der an die Kopfseite des oben beschriebenen Lehm-Sarges gelehnt aufgefunden wurde. Es ist ein unregelmäßig geformter, roter Sandstein mit einem Gewicht von etwa achtzehn Pfund, der stark mit Eisenoxid imprägniert ist und auf einer Seite zwei Zeilen mit Hieroglyphen trägt." [9]


Fortsetzung:


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Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: o.A., "FIERCE GIANTS LIVED IN CUYAHOGA COUNTY - A Station Agent Near Akron Unearths Sekeleton of Prehistoric MAN", in: Stark County Democrat, 12. Dez. 1902; nach: Micah Ewers, Archiv (3)
  2. Quelle: o.A., "MORE RELICS UNEARTHED. - Two Skeletons Found Completely Covered With a Flooring of Copper", in: The Pittsburg Dispatch, 17. Dezember 1891; nach: Micah Ewers, Archiv (1)
  3. Vergl. dazu: Riesenfunde - in Ohio (II) bzw. dort die Übersetzung des ausführlichen Fundberichts aus dem Lewiston Evening Journal vom 11. Oktober 1898.
  4. Quelle: Daily Publik Ledger (Maysville, Kentucky), 31. Mai 1897, S. 4; nach Micah Ewers, via: Chris L. Lesley, Greater Ancestors World Museum, unter: Ross County Ohio 8′ giant, 30. November 2012 (abgerufen: 25.06.2014; Übersetzng ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  5. Quelle: o.A., "GIANT SKELETONS IN THE GRAVEL PIT - Dry Bones of a Man of Abnormal Size Unearthed by Workers near Dayton - HAD GREAT LENGTH OF ARMS", in: The Daily Press, 13. August 1905; nach: Micah Ewers, Archiv (3)
  6. Quelle: o.A., "UNEARTHED A GIANT'S SKULL", in: Salem Capital Journal, 5. Juli 1893; nach: Micah Ewers, Archiv 1
  7. Anmerkung: Über diese Funde berichtete ausführlich - siehe hier - auch die Zeitung The Deseret News aus Salt Lake City in Utah in ihrer Ausgabe vom 22. September 1880. (Quelle: Google News Newspaper Archive, unter: The Deseret News - Sep 22, 1880)
  8. Anmerkung des Verfassers (bb): Ein Anfrage an diese Historical Sooiety zur Überprüfung des Berichts ist in Vorbereitung!
  9. Quelle: o.A., "REMAINS OF A GIANT RACE IN OHIO", in: Somerset Heald, 30. Juni 1880; nach: CHRONICLING AMERICA - Historic American Newspapers, unter: The Somerset herald., June 30, 1880, Image 4 (Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)

Bild-Quellen:

1) Micah Ewers, Archiv 3
2) Micah Ewers, Archiv 1
3) Micah Ewers, via: Chris L. Lesley, Greater Ancestors World Museum, unter: Ross County Ohio 8′ giant (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
4) Micah Ewers, Archiv 3
5) Micah Ewers, Archiv 2 (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)
6) Micah Ewers, Archiv 1
7) CHRONICLING AMERICA - Historic American Newspapers, unter: The Somerset herald., June 30, 1880, Image 4 (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschung.de)