Riesenhafte Skelette in Pennsylvania-Mound entdeckt (1896)

Abb. 1 Die geographische Lage ser Stadt McKees Rocks im Allegheny County (rechts) und die Position dieses Landkreises im US-Bundesstaat Pennsylvanien (links)

(bb) Dass viele Angehörige der Moundbauer-Kulturen eine merkliche 'Übergröße' aufwiesen, ist ein Faktum, das Fachwissenschaftlern - zumindest jenen, die direkt mit deren Erforschung befasst sind, durchaus bekannt ist. [1] Dies war im Grundsatz auch schon vor mehr als 100 Jahren der Fall, aber damals sprach man in Fachkreisen - in Gegensatz zu heute - noch recht freimütig über diese Tatsache, die allgemein geradezu als Selbstverständlichkeit abgehandelt wurde. [2] Einmal mehr zeigt sich diese Grundhaltung auch in folgendem Artikel über archäologische Ausgrabungen im Allegheny County (Abb. 1), in westlichen Pennsylvania. Er stammt aus der pennsylvanischen Wochenzeitung The Star, in deren Ausgabe vom 9. September 1896 (Abb. 2) er erschien:

Abb. 2 Hier die Titelseite der Ausgabe des 'Star' vom 9. September 1896, in der nebenstehender Artikel erschien

"Ein Werk der Moundbauer von großem Wert wird [gerade] bei McKees Rocks, Pennsylvania freigelegt. Thomas Harper, der die Arbeiten leitet, glaubt, die kürzlich entdeckten Spezimen seien nicht weniger als 1000 Jahre alt, und er macht geltend, dass sie von dem ältesten Volk geschaffen wurden, welches dieses Land bewohnte. Zu den Funden gehörten Bohr-Ahlen oder Nadeln, und Mr. Harper sagt, dass sie zum Teil restauriert werden können. Ein Tomahawk, den er auf ein Alter von nicht weniger als zehn Jahrhunderten schätzt, wurde ebenfalls gefunden. Die selbe Art von Waffen findet man auch auf den Britischen Inseln. Mr. Harper sagt, er ähnele in seinem Aussehen einem Naloithen [?; orig.: "naloith"; d.Ü.], der zum Zuschlagen verwendet wurde. Er ist aus Gneis gemacht. Er wird als außergewöhnliche Entdeckung betrachtet.

[Auch ein] Knochenwerkzeug, oder Flaher [?; d.Ü. [3]] hält Mr. Harper für ungewöhnlich interessant. Es ist ein Werkzeug, mit welchem primitive Menschen, aber auch solche des Altertums, Feuerstein-Geräte herstellten. Mr. Harper behauptet, dass letzterer Fund beweise, der Grabhügel sei von den Moundbauern errichtet worden. Die Spezimen werden im Carnegie-Museum in Pittsburgh untergebracht werden. Seit dieser Mound vor einem Monat geöffnet wurde, hat man [dort] sechzehn Skelette gefunden, von denen viele eine gigantische Größe haben." [4]


Anmerkungen und Quellen

Fußnote:

  1. Siehe dazu z.B.: Jim Vieira, "Die Riesen der Moundbuilders - Beispiele aus der fachwissenschaftlichen Literatur" (Your Daily Giant 5/25/2013); sowie: Bernhard Beier, "Ein Addendum zum Thema 'Disartikulation'" (Jan. 2018)
  2. Anmerkung: Das 'neue', von der Smithsonian Institution und dem Bureau of Ethnology seit den letzen Dekaden des 19. Jahrhunderts propagierte Paradigma bzw. Dogma, in Nordamerika habe es keine Populationen präkolumbischer 'Riesen' gegeben, hatte sich damals in der scientific community der USA noch nicht umfassend durchgesetzt. In der öffentlichen Meinung sowie in der Presse wurde es sogar weitgehend ignoriert.
  3. Anmerkung d.Ü.: Offenbar liegt hier ein Fehler des Journalisten oder Setzers vor, denn dem nachfolgenden Text zufolge ist eindeutig ein Flaker (Zerspaner) gemeint.
  4. Quelle: o.A., "PREHISTORIC RELICS. Gigantic Skeletons and Implements Found in Pennsylvania Mound", 9. September 1896, in: The Star (Reynoldsville, Pennsylvania); Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de nach der digitalisierten Version der Zeitung bei CHRONICLING AMERICA - Historic American Newspapers.

Bild-Quellen:

1) Rcsprinter123 (Urheber) bei Wikimedia Commons, unter: File:Allegheny County Pennsylvania incorporated and unincorporated areas McKees Rocks highlighted.svg (Lizenz: Creative-Commons, „Namensnennung 3.0 nicht portiert“)
2) CHRONICLING AMERICA - Historic American Newspapers, unter: Browse Issues: The Star (S. 11)