Robert Graves

Forscher- und Autorenportrait

Abb. 1 Robert Graves (1895-1985)

(red) Robert Graves (Abb.1) - im deutschsprachigen Raum: Robert von Ranke-Graves [1] - (* 24. Juli 1895 in Wimbledon, London - † 7. Dezember 1985 in Deià, Mallorca), war ein britischer Schriftsteller, Poet und Mythologe, der sich u.a. auch tiefer gehend mit dem Atlantis-Problem befasste.

Hierzu heißt es in Tony O’Connells Atlantipedia, dass Graves "Atlantis im Gebiet des heutigen Tunesien und Libyen platzierte. Erstmals tat er dies in einem 1953 [erschienenen] Artikel, der sich an die Schriften des Diodorus Siculus anlehnte. Er war fest davon überzeugt, dass die Salzmarschen Nordafrikas die Überreste des Tritonsees waren, wo Atlantis vor einer vernichtenden Katastrophe existiert hatte, die zur Zerstreuung ihrer Überlebenden in vrschiedene Richtungen führte." [2]

Abweichend davon erklärte jedoch Jean Deruelle (1915-2001) [3], wie O’Connell ausführt, "dass Graves der erste war, der die Doggerbank als Örtlichkeit von Atlantis vorschlug." [4] Zwar lässt Deruelles Aussage sich nicht ad hoc überprüfen, aber es würde sich bei Graves gegebenenfalls keinesswegs um den ersten oder einzigen Experten gehandelt haben, der im Laufe seines Forscherlebens ganz unterschiedliche Ansichten zur Atlantis-Lokalisierung vertrat. [5]

Bedeutsam erscheint jedenfalls, dass Robert Graves zu denjenigen herausragenden Atlantologen zu zählen ist, die bei ihrer Exegese den hetrogenen Charakter der Atlantida und deren Quellen erkennen und hervorheben: "In 'Griechische Mythologie' [6] berücksichtigt Graves die Wahrscheinlichkeit, dass der Atlantisbericht aus einer Anzahl von Komponenten aus verschiedenen Legenden besteht. Es mag relevant sein, auch Graves´ Definiton von Mythen als >was auch immer für religiöse oder heroische Legenden< beizufügen, die >der Erfahrung des [sie] Studierenden so fremd sind, dass er sie nicht für wahr halten kann." [7]


Siehe auch:



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Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Anmerkung: Graves´ Mutter Amalie von Ranke war eine Großnichte des deutschen Historikers Leopold von Ranke. (Quelle)
  2. Quelle: Tony O’Connell, "Graves, Robert (I)", 8. Juni 2010, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 13. Dez. 2015; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  3. Siehe: Jean Deruelle, "L'atlantide des Megalithes", France-Empire, 1990
  4. Quelle: Tony O’Connell, op. cit. (2010)
  5. Anmerkung: Siehe zu solch einem Meinungswechsel etwa: Richard Hennig (1874-1951) oder Vittorio Castellani (1937-2006).
  6. Siehe: Robert Graves, "Griechische Mythologie: Quellen und Deutung", Rowohlt, 1963
  7. Quelle: Tony O’Connell, op. cit. (2010)

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