Thor Heyerdahl Erinnerungen - vor 19 Jahren

(dg) Es gibt Momente im Leben, die kann man weder erwarten noch begreifen kann. Als ich im Frühjahr 2002 mit unserem Team die ABORA II in Alexandria am 18. April 2002 zu Wasser ließ, klingelte kaum 30 min. nach dem Stapellauf das Handy. Am Telefon war die Direktorin des KON TIKI Museums Oslo Frau Maja Bauge. Sie teilte mir mit trauriger Stimme mit, dass vor wenigen Minuten Thor Heyerdahl verstarb. Es war für das ganze Team und mich ein riesen Schock, aber auch eine Herausforderung zugleich. Mit unserer ABORA II Expedition ihrer Hin- und Rückexpedition konnten wird im Jahr 2002 sein Vermächtnis zu erfüllen.

Heute sind diese Erlebnisse nur noch eine blasse Erinnerung. Dennoch gruben sie sich tief in mein Gedächtnis ein, denn es war wie eine Art Staffelstabübergabe. Ich hatte Thor Heyerdahl vor Expeditionsbeginn noch über Weihnachten 2001 im KON TIKI Museum Oslo besucht und ihm dort meine Pläne zur neuen ABORA II vorgestellt. Im Februar 2002 diskutierten wir noch telefonisch die Details für ein großes Interview Anfang April 2001 auf Teneriffa, um für unseren Film seine Meinung vor der Expedition einzufangen. Ich hätte mir zu diesem Zeitpunkt nie vorstellen können, dass der rüstige Norweger je sterben würde…

Dann in nur acht Wochen erkrankte mein großes Jugendidol plötzlich an einem Hirntumor und verstarb am 18. April 2002 zeitgleich bei unserem Stapellauf in Alexandria!

Die Expedition endete mit einem riesen Erfolg. Zum ersten Mal in der Neuzeit konnten wir mit einem Schilfboot vom Niltal über mehrere Handelsplätze, wie Byblos oder Larnaka auf Zypern, wieder zurück zum Ausgangsort kreuzen. Noch in Alexandria haben wir ihm zu Ehren eine große Veranstaltung mit der neuen Bibliothek von Alexandria organisiert, um sein Vermächtnis auch in Ägypten zu würdigen.

Was heute bleibt sind wundervolle Erinnerungen an eine gemeinsame Zeit zwischen 1994 und 2002. Dass ich mittlerweile vier große Expeditionen in seinem Kielwasser durchführte, erfüllt mich mit Stolz. Und wir werden weiter diesem Entdecker und Weltenbürger nacheifern!

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Thor Heyerdahl memories - 19 years ago

There are moments in life that you can neither understand nor expect. When I and our team launched the ABORA II in Alexandria on April 18th, 2002, the mobile phone rang barely 30 minutes after it was launched. The director of the KON TIKI Museum Oslo was Ms. Maja Bauge on the phone. She informed me in a sad voice that Thor Heyerdahl passed away a few minutes ago. It was a huge shock for the whole team and me, but also a challenge at the same time. With our ABORA II expedition back and forth, we were able to fulfill his legacy in 2002.

Today these experiences are only a faint memory. Nevertheless, they dug themselves deep into my memory, because it was like a kind of baton handover. Before the start of the expedition, I visited Thor Heyerdahl over Christmas 2001 at the KON TIKI Museum in Oslo and there I presented my plans for the new ABORA II to him. In February 2002 we discussed the details by phone for a big interview in Tenerife at the beginning of April 2001 in order to capture his opinion before the expedition for our film. At that point in time I could never have imagined that the sprightly Norwegian would ever die...

Then in just eight weeks my great youthful idol suddenly fell ill with a brain tumor and died on April 18th, 2002 when we were launched in Alexandria!

The expedition ended with a huge success. For the first time in modern times, we were able to sail back to the starting point in a reed boat from the Nile Valley via several trading centers, such as Byblos or Larnaca on Cyprus. While we were still in Alexandria, we organized a large event in his honor with the new world library in Alexandria to honor his legacy in Egypt as well.

What remains today are wonderful memories of a time together between 1994 and 2002. I am proud that I have now carried out four large expeditions in his wake. And we will continue to emulate this discoverer and cosmopolitan!