Vermutlich kein „Wissenstransfer“ durch Außerirdische im alten Ägypten

ABORA-Vortrag auf dem A.A.S.-Jahresmeeting 2020 am 24. Oktober in Leipzig

von Dr. Dominique Görlitz

Abb. 1 Dr. Dominique Görlitz bei seinem Vortrag auf dem A.A.S.-Jahresmeeting 2020 in Leipzig

Unser Wissen über die Zivilisationen des Altertums ist immer noch begrenzt und vom aktuellen Erkenntnisstand abhängig. Aus diesem Grund ging es in meinem Referat nicht nur alleinig um das Thema, ob die alten Ägypter in der 4. Dynastie bereits den Werkstoff Eisen gekannt und auch zum Bau der Großen Pyramiden von Gizeh verwendet haben.

Rückblende: Das Cheops-Projekt erbrachte den Nachweis für das Vorhandensein von primitiven Schmiedeeisen in der 4. Dynastie. Die schwarze Patina an den Granitbalken besteht überwiegend aus Magnetit und Ferrit. Diese Oxide entstehen im Rennverfahren (Schmelze bei nur 1.250° C) beim Ausschmieden der Eisenluppe (oder auch Eisenschwamm). Aus diesem Grund weist auch das 1837 von Cornell Hill gefundene Eisenblech fast die gleiche Zusammensetzung auf, was einer doppelten Bestätigung unseres Fundes gleichkommt.

Abb. 2 Trotz unterschiedlicher Ansichten in vielen Punkten seit vielen Jahren gut befreundet: Erich von Däniken (rechts) und Dr. Dominique Görlitz

Auf der anschließenden Podiumsdiskussion mit Erich von Däniken habe ich noch einmal meinen 'terrestrischen' Standpunkt untermauert, dass dies ein wichtiger Befund dafür ist, dass die Kenntnisse zum Errichten der Cheops-Pyramide mit größter Wahrscheinlichkeit nicht von „Außerirdischen“ übertragen wurden. Wenn dies der Fall gewesen wäre, hätten die technisch viel höher entwickelten Besucher der Erde bitteschön auch die Kenntnisse zur Herstellung von hochwertigen Eisen im Gussverfahren übertragen (erster Eisenguss bei über 1.550 °C fand in China um 500 v.Chr. statt). Dass dies in Ägypten nicht der Fall war, liefert aus meiner Sicht einen wichtigen Beleg dafür, dass es beim Bau der Großen Pyramide keinen „Wissenstransfer“ durch Außerirdische gegeben hat.

Natürlich sehen das Erich von Däniken und viele Anhänger der Paläo-SETI-Gesellschaft anders. Aber mein Befund dürfte das Nachdenken über die Annehme befördern, dass in diesem Falle keine Außerirdischen ihre Hände im Spiel hatten. Stattdessen muss der enorme Innovationsschub, den der Bau der Großpyramiden ab Pharao Djoser (3. Dynastie) auslöste und zu einem gewaltigen Sprung in den technischen und architektonischen Fertigkeiten bei den alten Ägyptern führte, andere Ursachen gehabt haben.

Beweisen kann ich das in allen Belangen natürlich nicht. Aber die Ergebnisse aus dem Cheops-Projekt und die Segelergebnisse von ABORA IV liefern schwerwiegende Stützen für meine Argumentation. Es bleibt also spannend, zumal die künftigen Forschungen an der Pyramide für viele neue Erkenntnisse sorgen werden (siehe Hohlraum über der Großen Galerie oder den Papyrus vom Roten Meer).


Anmerkungen und Quellen

Presseinformation ABORA-Projekt - 26. Oktober 2020 - www.abora.eu Kontakt: Dr. rer. nat. Dominique Görlitz; +49 163 511 57 66 oder dominique.goerlitz@t-online.de. Redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de

Bild-Quellen:

1) Bild-Archiv Mission ABORA / Dr. Dominique Görlitz
2) ebd.