Vom Vertrauen in die Schulwissenschaft

von unserem Gastautor Dr. Horst Friedrich (1997)

Aus gegebenem Anlass eine eigenartige Beobachtung, die ich immer wieder mache: Nonkonformisten, die aus gutem Grunde bestimmten schulwissenschaftlichen Lehrmeinungen Misstrauen entgegenbringen, akzeptieren im übrigen alles gläubig, was aus Establishment-Quellen kommt.

Ein alter Freund von mir, sogar Schulwissenschaftler (bekannter Zoologe), der sich über die ,,Schaumschlägerei” auf seinem eigenen Gebiet keinerlei Illusionen hingab, akzeptierte ganz unhinterfragt alles, was andere Schulwissenschaften wie Physik etc. an Lehrmeinungen von sich gaben. So auch mit vielen ,,Laienforschern”.

Allenthalben sieht man etwa, gänzlich unhinterfragt, die schulwissenschaftlichen Chronologien gläubig übernommen. Auch der im übrigen von mir sehr geschätzte Dieter Vogl übernimmt, für mein Dafürhalten, in seinem Burrows-Cave-Beitrag allzu vieles zu unkritisch.

Ich gebe ja gerne zu: viele schulwissenschaftliche Forschungsergebnisse scheinen Vertrauen zu verdienen, man kann nicht allem und jedem misstrauen (weil sonst keinerlei Aussage mehr möglich wäre). Aber stets bleibt die Sache eine Gratwanderung!

Ich würde mir sehr wünschen, dass bei interdisziplinär verzweigten Themenkomplexen die Autoren der jeweiligen Beiträge sich nicht darauf beschränken, nur einen Aspekt der Sache kritisch zu hinterfragen, sondern die sehr reale Möglichkeit in Betracht ziehen, dass mehrere der beteiligten Lehrmeinungen unhaltbar sein könnten.


Anmerkungen und Quellen

Dieser Beitrag von Dr. Horst Friedrich © wurde erstmalig in der Zeitschrift EFODON-SYNESIS Nr. 22/1997 veröffentlicht. Bei Atlantisforschung.de erscheint er im Dr. Horst Friedrich Archiv nach der Online-Fassung unter: http://www.efodon.de/html/archiv/wissenschaft/friedrich/vertrauen.html