Vom steinzeitlichen Fischfang zur Überfischung der Meere
(dg) Der Fischfang und das Sammeln von Meeresfrüchten spielen seit Jahrtausenden eine riesige Rolle für die frühgeschichtlichen Kulturen auf allen Erdteilen. Im Laufe der Zeit wurden die Boote immer seetüchtiger und auch die Fischfanggeräte wurden beständig weiterentwickelt. Die Menschen wagten sich immer weiter hinaus aufs Meer und lernten „nebenbei“, nicht nur bessere Seefahrzeuge zu bauen, sondern auch die Techniken der Navigation – also die Orientierung auf See und die Wetterkunde.
So verwundert es nicht, dass baskische Fischer schon Jahrtausende vor Kolumbus wegen des Kabeljaus über den Atlantik bis in die Neufundland Bay nach Kanada segelten. Die Hanse und auch die Wikinger versuchten vergeblich, den Basken das Geheimnis nach der Herkunft des nur in Nordamerika vorkommenden Blauen Kabeljaus abzujagen.
Vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit galten die lebenden marinen Ressourcen angesichts der endlosen Weite der Ozeane als unerschöpflich. Das änderte sich jedoch mit der Industriellen Revolution, die mit dem Dampfschiff unabhängig von Wind und Gezeiten die Meere ein zweites Mal eroberten. Viele Arten wurden aufgrund immer neuer Innovationen, wie z.B. den Kühlschiffen oder riesiger Schleppnetzen, schnell an den Rand ihrer Existenz gebracht. Nach Schätzungen von Experten sind zwischen 70 bis 90 % der Speisefische entnommen.
Daher ist es dringend Zeit, diesem stummen Sterben endlich Einhalt zu gebieten. Nicht das zurzeit leicht steigende Kohlenstoffdioxid wird unsere Zivilisation vernichten, sondern die rasante Abnahme der biologischen Vielfalt in allen Lebensräumen. Auch daran möchten wir mit unserer neuen Fahrt der ABORA V über den Atlantik aufmerksam machen. Wir haben nur diesen einen Blauen Planeten. Den müssen wir für unsere Nachkommen erhalten!
Leben im, auf und mit dem Wasser. Für viele frühe Völker wäre ein Leben am Wasser undenkbar. Hier beziehen sie neben Nahrung auch Baumaterial und wichtige Rohstoffe fürs Überleben. Die Madaan aus dem südlichen Irak sind eines dieser letzten Völker. //
Life in, on and with the water. For many early peoples, life by the water would be unthinkable. Here they get not only food but also building materials and important raw materials for survival. The Madaan of southern Iraq are one of these last peoples.Die Felsbildkunst ist ein Wissensspeicher für die Tätigkeit des frühen Menschen auf dem Meer. So gibt es zahlreiche Felsbilder, die sowohl Meerestiere als auch seetüchtige Wasserfahrzeuge zeigen. Links eine Waldarstellung von der Osterinsel (rekonstruiert) und rechts eine Schiffswerft aus der nordspanischen Höhle La Pasegia. Überall auf der Erde nutzten die Menschen Seefahrzeuge zum Fischen und erkunden neuer Handelsplätze. //
Rock art is a repository of knowledge for early man's activities at sea. There are numerous rock paintings that show both sea creatures and seaworthy watercraft. On the left a depiction of a whale from Easter Island (reconstructed) and on the right a shipyard from the La Pasegia cave in northern Spain. All over the world, people used sea vessels to fish and explore new places of trade.Seit Jahrzehnten postulieren Prof. Bruce Bradlee und Denis Stanfort voreiszeitliche Atlantikreisen nach Amerika. Zuerst reisten die Solutréen entlang der Packeiszonen; später deren Nachfahren – die Magdalénien. Sie gelten als Vorfahren der Basken, die als erfahrene Segler lange vor Kolumbus den Blauen Kabeljau vor Nordamerika fischten. //
Prof. Bruce Bradlee and Denis Stanfort have been postulating preglacial Atlantic voyages to America for decades. First, the Solutreans traveled along the pack-ice zones; later their descendants - the Magdalenians. They are considered the ancestors of the Basques, who, as experienced sailors, fished the blue cod off North America long before Columbus.Mit der Industrialisierung der Meere setzte weltweit die Überfischung ein. Große und kleine Flotten fischen getreu dem Motto >>Nur, wenn die Netze draußen sind, verdienen wir Geld!<< Doch wie lange werden das die Fischbestände noch verkraften? //
With the industrialization of the seas, overfishing began worldwide. Large and small fleets fish true to the motto: >>We only make money when the nets are out!<< But how long will the fish stocks be able to cope with this?Die neue ABORA V segelt unter dem Motto „One World – One Ocean“. Dieses Motto offenbart unsere Pflicht, die Biodiversität (Vielfalt des Lebens) auf unserem Planeten zu schützen. Die alten Zivilisationen sind zumeist an der Zerstörung ihrer Umwelt zu Grunde gegangen. Was lernen wir heute aus diesen Fehlern unserer Vorfahren? //
The new ABORA V sails under the motto "One World - One Ocean". This motto reveals our duty to protect the biodiversity (variety of life) on our planet. The old civilizations mostly perished due to the destruction of their environment. What do we learn today from these mistakes of our ancestors?
From Stone Age fishing to overfishing of the seas
For thousands of years fishing and the gathering of seafood have played a huge role in ancient cultures on all continents. Over time, the boats have become more and more seaworthy and the fishing gear has also been constantly developed. People ventured farther and farther out to sea and learned "on the side" not only to build better seagoing vessels, but also the techniques of navigation - i.e. orientation at sea and weather science.
So, it is not surprising that thousands of years before Columbus, Basque fishermen sailed across the Atlantic to Newfoundland Bay in Canada to catch the cod. The Hanseatic League and the Vikings tried in vain to get the secret of the origin of the blue cod, which only occurs in North America, from the Basques.
From the Middle Ages to the early modern period, living marine resources were considered inexhaustible given the endless expanse of the oceans. However, that changed with the Industrial Revolution, which conquered the seas a second time with the steamboat, independent of wind and tides. Many species were quickly brought to the brink of existence due to new innovations, such as refrigerated ships or huge trawl nets. Experts estimate that between 70 and 90% of the edible fish have been removed.
It is therefore high time to finally put a stop to this silent death. It is not the currently slightly increasing carbon dioxide that will destroy our civilization, but the rapid decrease in biological diversity in all habitats. We would also like to draw attention to this with our new voyage of the ABORA V across the Atlantic. We only have this one blue planet. We must preserve it for our descendants!