Aremorica

von Tony O’Connell

Abb. 1 Das Gebiet der alten Aremorica mit den rot markierten Flüssen Loire im Süden und Seine im Norden

Aremorica (auch: Armorica) war der lateinische Name, den die Römer der heutigen Halbinsel Bretagne gaben. Die Region enthält einige der bemerkenswertesten Monumente, die von den Megalith-Erbauern geschaffen wurden, wie jene, die bei Carnac und Morbihan zu finden sind.

Plato beschrieb den Einfluss von Atlantis als bis nach Italien und Libyen reichend (Tim. 25b). In Europa wurden megalithische Strukturen gefunden, die sich entlang der Atlantikküste und im Mittelmeer-Raum bis nach Italien [1] und in ganz Nordafrika einschließlich des modernen Libyen und Ägypten erstrecken. Es ist verständlich, dass einige Kommentatoren zu dem Schluss kamen, diese megalithischen Monumente seien kultureller Ausdruck der Atlanter.

Die verfügbaren Evidenzen deuten darauf hin, dass die Ausbreitung des Megalithbaus von einer maritimen Gesellschaft bewirkt wurde. [2] Wie viel von dieser Verbreitung mittels militärischer oder Handels-Expansion oder einfach durch Migration zustande kam, ist nicht bekannt.

Eine Reihe französischer und deutscher Forscher haben die Bretagne als Machtzentrum der atlantischen „Konföderation“ identifiziert, während der amerikanische Schriftsteller Hank Harrison an einem Buch arbeitet, in dem er Morbihan als mögliche Hauptstadt von Atlantis nominieren wird. [3] R. Cedric Leonard hat auch einen interessanten Artikel [4] über die Megalithdenkmäler der Bretagne geschrieben.

Während Megalithen auch im Nahen Osten und in ganz Asien bis nach Japan zu finden sind, liegt ihre größte Konzentration in Westeuropa mit einem naheliegenden Schwerpunkt in Aremorica. Auch die legendäre versunkene Stadt Ys, die oft mit Atlantis in Verbindung gebracht wird, liegt angeblich vor der Küste Aremoricas.


Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Tony O’Connell (©) wurde seiner atlantologischen Online-Enzyklopädie Atlantipedia.ie entnommen, wo er am 17. Februar 2011 unter dem Titel "Armorica" erstveröffenlicht wurde. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung nach dem Stand vom 26. Mai 2020 durch Atlantisforschung.de.

Fußnoten:

  1. Siehe: Wikimedia Commons, unter: "Category:Megaliths in Italy" (abgerufen: 26. Mai 2020)
  2. Siehe z.B.: Nadja Podbregar, "Megalith-Kultur: Von Steinzeit-Seefahrern verbreitet? - Steinkreise und Ganggräber in ganz Europa haben einen gemeinsamen Ursprung", 13. Februar 2019, bei scinexx.de (abgerufen: 26. Mai 2020)
  3. Red. Anmerkung: Diese Information stammt aus dem Jahr 2010. Ob Harrisons Buch ("Finding Atlantis"), das auf mehreren Webseiten vage erwähnt wird (z.B. hier), in der Zwischenzeit tatsächlich erschienen ist, konnten wir bisher nicht herausfinden.
  4. Siehe bei Atlantisforschung.de: R. Cedric Leonard, "Die Megalithen von Carnac" (Teil I-III)

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