Die Pannonische Tiefebene

Ein »Atlantisches Meer« im prähistorischen Karpatenbecken?

(red) Bei der Pannonischen Tiefebene - auch Pannonisches Becken oder Karpatenbecken genannt - handelt es sich, wie es in der deutschsprachigen Wikipedia formuliert wird, um "eine ausgedehnte Tiefebene im südlichen Ostmitteleuropa, die vom Mittellauf der Donau und vom Unterlauf der Theiß durchquert wird. Das Becken liegt großteils in Ungarn, doch haben fünf weitere Staaten Anteil daran. Geologisch hängt es mit dem (viel kleineren) Wiener Becken und der Gebirgsbildung des Karpatenbogens zusammen. Die Tiefebene ist – durch die Karpaten separiert – der westlichste Teil des eurasischen Steppengürtels, einer großen Vegetationszone." [1]

Abb. 1 Eine topographische Karte der Pannonischen Tiefebene, in der noch bis zum Ende der jüngsten Eiszeit ein veritables Binnenmeer lag. Die rumänischen Wissenschaftler Mircea Ticleanu, Paul Constantin und Radu Nicolescu propagierten 2008 die Annahme. dass dort einst Atlantis gelegen habe.

Insbesondere aus ceno-katastrophistischem und atlantologischem Blickwinkel von Interesse ist die Tatsache, dass sich in diesem Becken noch vor - erdgeschichtlich gesehen - kürzester Zeit ein gewaltiges Binnengewässer, die so genannte 'Pannonische See (auch: der Pannonische See) befand, das offenbar im Gefolge kataklysmischer Ereignisse recht plötzlich und weitgehend verschwand. Dazu heißt es in einem wissenschaftlichen Papier, das 2006 auf dem XVIII. Kongress der Carpathian-Balkan Geological Association in Belgrad vorgestellt wurde:

"Der Pannonische See, der sich schon seit dem späten Pontium in einem endorheischen Becken befand, scheint während des gesamten Pleistozäns existiert zu haben. Seine teilweise Trockenlegung, die durch die Entstehung der Donau-Schlucht [...] hervorgerufen wurde, wurde durch eine Überlastung befördert, welche auf eine Überschwemmung infolge des Meteoritenregens folgte, welcher den Westatlantik vor über 11.500 Jahren (9.541 v.Chr.) betraf. [...] Die paläogeographischen Nachflutveränderungen des pannonischen Gebiets scheinen sich in einigen großen menschlichen Mythen (Atlantis, biblische Flut, nordskandinavische Mythen) widerzuspiegeln." [2]

Drei der rumänischen Autoren dieser Abhandlung - M. Ticleanu, P. Constantin und R. Nicolescu - präsentierten dann auf der II. internationalen Atlantiskonferenz 2008 in Athen ein weiteres Papier [3], in dem sie noch einen Schritt weitergingen und diese Region als Örtlichkeit von Atlantis vorschlugen. Wie Tony O’Connell dazu anregt, sollte diese 'Pannonische Atlantistheorie' "in Verbindung mit dem beachtlichen Werk von Nicolae Densușianu studiert werden, der 1913 nahelegte, dass die Säulen des Herakles an der Donau gelegen haben, aber auch mit jüngeren Ansichten, die ebenfalls eine danubische Lösung [4] des Atlantis-Problems vorschlugen." [5] In Hinsicht auf die Arbeit von M. Ticleanu et al. merkt der irische Atlantologie-Enzyklopädist kritisch an, "keiner von ihnen" erkläre den Widerspruch zwischen der geographischen Lage der Pannonischen Tiefebene und der nach Platon "von Westen aus erfolgten atlantischen Invasion Ägyptens (Tim. 25b und Krit. 114c)." [6]


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: Pannonische Tiefebene" (abgerufen: 23. August 2017)
  2. Quelle: Ţicleanu Mircea, Constantin Paul, Stănoiu Ion, Bădiceanu Emanuela, Sereţan Vasile, Nicolescu Radu, Ţicleanu Radu: "THE PANNONIAN LAKE DISAPPEARANCE IN THE LATE UPPERMOST PLEISTOCENE - CAUSES AND CONSEQUENCES" (Abstract), Proceeding of the XVIII-th Congress of the Carpathian-Balkans Geological Association, Belgrade 2006 (online bei scribd.com; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  3. Siehe: M. Ticleanu, P. Constantin und R. Nicolescu, "Atlantis is discovered - Atlantis in Middle Danubian Depression (Pannonian Basin) a new location of Atlantis Island", presented at November 10, 2008 (Session 3) of The 2nd International Conference “Atlantis Hypothesis: Searching for a Lost Land” Athens, Greece 2008 (online bei scribd.com; abgerufen: 23. August 2017)
  4. Red. Anmerkung: so z.B. Ranko Jakovljević ... und Atlantis in Serbien
  5. Quelle: Tony O’Connell, "Pannonian Plain (L)", 19. Februar 2010, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 23. August 2017; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de)
  6. Quelle: ebd.

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