Ein vorläufiges Fazit - Ausblicke und Perspektiven

Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät? - Kongressbericht - Teil 6

Abb. 1 Dr. Hans Jelitto empfand den Dialog mit dem Publikum in Lennestadt als erfreulich und hilfreich.

(red) Durchweg positiv bwerteten die auf der Konferenz vertretenen Wissenschaftler und Experten die Veranstaltung und ihren Ablauf. Insbesondere der betont interdisziplinäre Zuschnitt des Kongresses trug wesentlich zu seinem Erfolg bei. "Dieses wissenschftliche Netzwerken halte ich für ganz entscheidend", meinte Dr. Helge Wirth dazu, "und es ist sicher für die Zuschauer ganz spannend, diese Art von Netzwerken auch live zu erleben. Das passiert ja in dem Moment, wo die Vorträge gehalten werden, die ja auch für uns Spezialisten gegenseitig immer etwas Neues bringen."

Angetan zeigte sich auch Dr. Hans Jelitto (Abb. 1), der bemerkte: "Der interdisziplinäre Kongress in Lennestadt hat mir sehr gut gefallen. Organisation, Umgebung und Atmosphäre waren einwandfrei. Insbesondere schien mir das Publikum sehr interessiert und als Vortragender war die positive Rückmeldung vom Publikum, sei es in Form von Fragen nach dem Vortrag oder in späteren Einzelgesprächen, erfreulich und hilfreich zugleich."

Stefan Erdmann (Abb. 4), der Moderator der Veranstaltung, resümierte: "Ich war von dem Kongress insgesamt sehr begeistert. Der Veranstaltungsort, die Sauerland Pyramiden, hat mich enorm beeindruckt. Einen besseren Ort für eine solche Veranstaltung gibt es wohl kaum. Mein besonderer Dank gilt hier dem Veranstalter Wolfgang Schmidt."

Abb. 2 Bernhard Beier betrachtet den Kongress als wichtigen Schritt in die richtige Richtung, um die alternative Ur- und Frühgeschichtsforschung voran zu bringen.

Bernhard Beier (Abb. 2) stellte fest, der Kongress 'Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät' habe in hervorragender Weise bewiesen, dass Wissenschaft weder 'langweilig' noch 'Außenstehenden schwer vermittelbar' ist, wie viele ihrer Kritiker immer wieder behaupten. Auch das Klischeebild des bornierten, engstirnigen Profi-Wissenschaftlers mit 'Tunnelblick' sei in Lennestadt nachdrücklich als unsinnige Verallgemeinerung entlarvt worden.

Diejenigen Forscher/innen, die sich wie er im grenzwissenschaftlichen, außeruniversitären Bereich engagieren, rief er dazu auf, endlich "mit dem nutzlosen Gejammer darüber aufzuhören, von Berufswissenschaftlern nicht ernst genommen zu werden. Es ist allerhöchste Zeit, dass wir uns bzw. unsere Arbeit professionalisieren, um uns Respekt zu verschaffen. Wer als 'Amateur' Kompetenz vorweisen kann, findet auch unter den 'Profis' Ansprechpartner und kann 'auf gleicher Augenhöhe' mit ihnen kooperieren. Auch das ist eines der Signale, die von diesem Kongress ausgehen."

Dr. Dominique Görlitz (Abb. 3) zog als Initiator der Veranstaltung ebenfalls ein sehr positives Fazit: "Der Kongress war für mich als Macher ein glanzvollen Höhepunkt meiner sechsmonatigen Wissensschau >Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät?<. Nirgendwo anders hätten Interessierte einen interdisziplinären Kongress mit fünf fachübergreifenden Experten aus der Geistes- und Naturwissenschaft erleben können, die neueste Forschungsergebnisse populärwissenschaftlich verständlich erklären. Ich denke, dass unsere Gäste nach dem Motto >>für Kopf, Hand und Herz<< voll auf ihre Kosten kamen, zumal die Preview zu meiner neuen Dokumentation >Das Cheops Projekt< am Abend ein weiteres Highlight setzte. Insofern kann ich einschätzen, dass das Kongressziel mit großem Erfolg realisiert wurde."

Abb. 3 Dominique Görlitz, Initiator und Organisator des Kongresses, will schon bald Folgeveranstaltungen realisieren.

Überaus zufrieden zeigte sich auch das großenteils sachkundige Publikum. So stellte zum Beispiel die Schriftstellerin Gisela Ermel, ein engagiertes Mitglied der Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI (AAS) fest: "Wenn hochkarätige Wissenschaftler zugeben, dass laut den Ergebnissen ihrer Forschungen etwas mit unserer Vergangenheit, wie sie in den gängigen Geschichtsbüchern beschrieben wird, nicht stimmen kann und man nur weiterkommt, indem man über den Tellerrand schaut und zusammenarbeitet, ist das vorbildlich und inspirierend. Genau dieser 'Geist' wehte mir auf diesem phantastischen Kongress entgegen und beflügelte mich." Auch Ermel stimmte in den Gerneralkonsens der in Lennestadt Versammelten ein, "dass wir endlich beginnen müssen, interdisziplinär und fachübergreifend aus dem Puzzle ein Bild zu formen", das sich aus der Sythese uralten Wissens der Menschheit mit neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen ergibt.

Ganz in diesem Sinne sollen künftig die Kontakte von Forscherinnen und Forschern gefördert werden, die sich - insbesondere auf den Feldern der Erd-, Menschheits und Zivilisations- bzw. Ur- und Frühgeschichtsforschung - mit derzeit noch als 'außenseiterisch' geltenden Themen befassen, oder vom Mainstream des Wissenschaftsbetriebs abweichende Positionen vertreten. Neben einem verbesserten Informationsaustausch untereinander sowie verstärkter Kooperation im Rahmen konkreter Projekte und Initiativen, soll aber auch die Öffentlichkeitsarbeit weiter ausgebaut und mit einer Reihe von Folgeveranstaltungen dazu beigetragen werden, 'Wissenschaft im Grenzbereich' stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

Abb. 4 Stefan Erdmann setzt auf eine Verbindung zwischen Wissenschaft und Grenzwissenschaft, um die Rätsel der vergangenheit zu lösen.

Was die ABORA-Ausstellung betrifft, will Dominique Görlitz "so schnell wie möglich neue Ausstellungsorte finden, um dieses Konzept auch anderen Menschen zugänglich zu machen. Auf jeden Fall werden die Erfolge aus Dresden und Lennestadt helfen, weitere Museen und auch Tagungsorte zu werben." Aufbauend auf den motivierenden Erfahrungen und Ergebnissen von Lennestadt, wird es also weitere Veranstaltungen dieser Art geben - möglicherweise ergänzt durch Arbeits- und Projektgruppen sowie mit einem erweiterten Kulturprogramm -, die künftig unter dem modifizierten Titel "Kolumbus KAM 15.000 Jahre zu spät!" stehen werden.

Diesbezüglich stellt auch Stefan Erdmann fest: "Ich hoffe, dass wir in den kommenden Jahren regelmäßig wieder zusammenkommen, um weiter daran zu arbeiten, die ungelösten Rätsel der Geschichte mit neuesten Erkenntnissen aus der Wissenschaft zu diskutieren. Wir kommen in der Wissenschaft und Forschung nur weiter, wenn wir die große Möglichkeit, die uns die moderne Wissenschaft mit ihren technischen Optionen bietet, gemeinschaftlich nutzen. Wenn wir vorurteilsfrei moderne Wissenschaft und Grenzwissenschaft verbinden, werden wir in der nahen Zukunft vor großen Entdeckungen stehen. Meine gemeinsame Forschungsarbeit mit Dr. Dominique Görlitz in Kairo und die Ergebnisse, die uns heute schon vorlegen, belegen das nachhaltig."

Abb. 5 Die demnächst erhältliche Kongress-DVD ermöglicht es allen, die nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten, deren Inhalte und Atmosphäre zumindest im nachhinein mitzuerleben.

Dr. Hans Jelitto hofft ebenfalls, dass es künftig "weitere Kongresse dieser Art gibt. Durch das Medium Internet und auch durch Kongress-DVDs (Abb. 5) sind die Thesen und Ergebnisse allgemein verfügbar. Das heißt, auch die heutige etablierte Wissenschaft hat Zugriff und ich würde mich freuen, wenn sich der eine oder andere Wissenschaftler angesprochen fühlt, dieses oder jenes Thema aufzugreifen und die Thesen – eventuell aus einem anderen Blickwinkel – zu überprüfen. Dabei sollten sich sowohl außenstehende Fachleute als auch natürlich die Vortragenden selbst an gewisse Standards halten. Das heißt, Thesen und Argumente sollten in sich logisch und belegt bzw. nachprüfbar sein, davon abgesehen, dass sie selbstverständlich sachlich vorzutragen sind. Darüber hinaus sollte jeder – ganz gleich, auf welcher Seite er steht – bereit sein, seinen eigenen Standpunkt zu überdenken und gegebenenfalls zu korrigieren, wenn sich eine Kritik als berechtigt erweist. Ich bin auf der Suche nach der Wahrheit und glaube, dass andere dasselbe Ziel haben. In diesem Sinne wünsche ich dem Organisationsteam von Lennestadt viel Erfolg für zukünftige Kongresse!"

Auch die Kooperation auf internationaler Ebene - insbesondere mit russischen Forschern - soll künftig weiter ausgebaut werden. So würdigte Dr. Görlitz, der derzeit bereits in Kontakt mit russischen Universitäten und Instituten steht, am Rand der Veranstaltung im Gespräch mit Bernhard Beier die hohe fachliche Kompetenz und Bereitschaft der Kollegen in Russland und anderen GUS-Staaten, sich auch mit kontoversen Forschungsgegenständen und 'sperrigen' Daten unvoreingenommen und ergebnisoffen auseinanderzusetzen.

Dazu erklärte er, dass "insbesondere die Zusammenarbeit zwischen russischen und deutschen Gelehrten seit Jahrhunderten eine lange Tradition besitzt. Erinnert sei hier nur an Lomonossov, oder an die Lasarew- und Bellingshausen-Expedition mit der Ersterkundung der Antarktis. Die Tradition russisch-deutscher Forschungs-Kooperationen wird hierzulande viel zu wenig gewürdigt, denn gerade sie steht für wichtige Erfolge der neuzeitlichen Wissenschaften."

Ende


Anmerkungen und Quellen

Bild-Quellen:

1) Bild-Archiv Dominique Görlitz (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)

2) ebd.

3) ebd.

4) ebd.

5) NuoViso.TV