Gerhard Herms nordeuropäisches Atlantis

Abb. 1 Das vermutete Reich der Atlanter nach Gerhard Herm (1975)

(bb) Verfechter von Atlantis-Lokalisierungen im nördlichen Europa stehen häufig im Ruch, 'nordistisches' Gedankengut zu verbreiten, oder das Atlantis-Motiv im Sinne politisch 'rechtslastiger' bzw. 'ariertümelnder' Ideologien zu instrumentalisieren. [1] In dieser Richtung völlig unverdächtig ist das Konzept eines skandinavisch-europäischen Atlantis der Bronzezeit, das der Journalist und Publizist Gerhard Herm 1975 im Rahmen seiner Betrachtungen zum Ursprung der Kelten (siehe: Die Kelten - Das Volk, das aus dem Dunkel kam) [2] vorgestellt hat.

Bei seinen atlantologischen Überlegungen, die er deutlich als hypothetisch charakterisierte, griff Herm, der sich selbst keineswegs im engeren Sinn als Atlantisforscher verstand, auf die Arbeiten von Jürgen Spanuth (Abb. 2) zurück, über die er schrieb: "Um Jürgen Spanuth und seine Arbeiten tobt seit Jahren ein erbitterter Streit, der beiden daran beteiligten Parteien bisher nichts weiter eingetragen hat als Blessuren. Einige Fachwissenschaftler, die ihn widerlegen wollten, mußten sich sagen lassen, sie hätten dabei zu unsachlich argumentiert. An dem Pastor dagegen - Spanuth ist ja ein sogenannter >Laienforscher< - könnte der Vorwurf hängenbleiben, er lasse sich manchmal dazu hinreißen, Abschnitte der Vorgeschichte so zu interpretieren, daß sie möglichst fugenlos in seine Atlantis-Theorie (von ihr wird noch die Rede sein) hineinpassen.

Indessen haben sich solcher Praktiken auch schon andere bedient, darunter sogar namhafte Experten. Maßvoll angewandt, ist diese Methode ja nicht einmal illegitim. Sie gleicht dem Versuch, ein Puzzlespiel, das partout nicht aufgehen will, einfach von einer völlig anderen als der gewohnten Ecke her anzupacken. Gelingt er - um so besser für den, der ihn unternahm! Schlägt er aber fehl, dann sollte man seinen Urheber nicht gleich steinigen, sondern das, was er zustande brachte, als eines der vielen Denkmodelle würdigen, die im Laufe der Jahre aus den verschiedensten Anlässen aufgestellt und wieder verworfen wurden. Selbst von den nutzlosen unter ihnen gehören viele zu jenen falschen Antworten, die erst einmal gegeben werden mußten, damit man hinterher erkennen konnte, warum sie falsch waren." [3]

Abb. 2 Die Arbeiten von Jürgen Spanuth (links) bilden eine der Grundlagen von Gerhard Herms Überlegungen zu Atlantis.

Den Ausgangspunkt seines hypothetischen Modells zur Interpretation der Atlantida bildet für Herm die Betrachtung der klimatischen Entwicklung im Verlauf der Bronzezeit [4], die ihn quasi als Vertreter eines 'gemäßigten Neo-Katastrophismus' ausweist: "In der zweiten Hälfte des dreizehnten vorchristlichen Jahrhunderts brach über die Alte Welt eine Serie von Naturkatastrophen herein, wie sie seither nicht wieder registriert worden ist. Es begann damit, daß der Grundwasserspiegel bis zu sieben Metern absank, daß Quellen versiegten, Flüsse versickerten, Moore aufhörten zu wachsen.

Vorausgegangen war dieser Trockenzeit ein mehrtausendjähriges Klimaoptimum mit milden Wintern und langen Sommern. Freilich hatten auch sie schon gelegentlich zu langen Dürreperioden geführt, so etwa vor dem Auszug der Kurganleute aus dem kaspischen Raum. Im allgemeinen jedoch dürfte es seit etwa 5000 v. Chr. in Europa lediglich wärmer gewesen sein als irgendwann vorher und nachher während der letzten Zwölftausend Jahre. Wein wuchs bis hinauf nach Südnorwegen, über ganz Skandinavien lag der Schatten riesiger Laubmischwälder, Gletscher gab es nur noch im äußersten Norden. Dann erreichte das Optimum einen gefährlichen Höhepunkt. Erinnerungen daran leben wahrscheinlich in der griechischen Sage von Phaeton fort. Der sterbliche Sohn des Helios hatte sich von seinem Vater die Erlaubnis erbettelt, den Sonnenwagen einmal über das Firmament fahren zu dürfen. Er bewältigte es nicht. Unfähig, das schwere Fahrzeug zu beherrschen, schleuderten ihn seine vier Flügelrosse durch das ganze Universum, bald zu den Sternen empor, bald zur Erde hinab. Dort unten entfesselte er die Hölle. Das glühende Gefährt setzte Städte und Wälder in Brand, ließ Saaten verkohlen, soll die Mohren schwarz gesengt haben. Sogar das Meer schrumpfte zusammen, und große Seen verdunsteten. Phaeton selbst kam ums Leben.

In seinen >Metamorphosen<, einer Geschichte der Welt von ihren Anfängen bis zu Agustus, schildert der römische Dichter Ovid dasselbe Ereignis auf weniger allegorische Weise. Er behauptet, nicht nur Rhein, Donau, Po und Rhone seien damals ausgetrocknet, sondern auch Nil, Euphrat, Don und Ganges, skizziert also eine globale Katastrophe. Was seine Angaben zu bestätigen scheint, ist etwa die Tatsache, daß Libyen bis dahin von Savannen bedeckt war, danach jedoch zur Wüste wurde. Herodot aber erzählt, in Anatolien hätte zu jener Zeit eine Hungersnot geherrscht, die den lydischen König Atys zwang, die Hälfte seines Volkes als überflüssige Esser ins >Land der Ombriker< (Umbrer) abzuschieben, also nach Italien." [5]

Abb. 3 'Der Sturz des Phaeton', (1613?) Gemälde von Peter Paul Rubens

Diese verheerende Dürreperiode war jedoch, wie Herm weiter festhält, lediglich das Präludium zu "einer weltweiten Tragödie. Erdbeben von unerhörter Gewalt setzten darin weit dramatischere Akzente. Sie wurden im ganzen mittelmeerischen Raum registriert und wiederum von Ovid besungen. >Überall birst<, so heißt es in der zweiten seiner zweihundertfünfzig Verwandlungsgeschichten, >der Grund. In den Tartaros dringt durch die Spalten Helle des Tages und erschreckt mit der Gattin den König der Tiefe.< Ein ägyptischer Augenzeuge registrierte nüchterner: >Alle Ortschaften sind zerschlagen... Groß und Klein sagt: ich wünschte, ich wäre tot... Die Residenz ist in einer Minute zusammengestürzt.< Archäologisch läßt sich das ebenfalls nachweisen. An Tempeln im Niltal, die aus der Zeit vor 1200 v. Chr. stammen, sind deutliche Verwüstungsspuren zu erkennen. In Chattusa, der ehemaligen Hauptstadt des hethitischen Reiches, wurde ein entsprechender >Katastrophenhorizont< ermittelt.

Dann folgte der zweite Höhepunkt. An einem Frühlingstag des Jahres 1200 v. Chr. brach vor der Kykladeninsel Thera (Santorin) ein unterseeischer Vulkan aus und vernichtete Dörfer, Vieh und Menschen in einem Umkreis, der sicherlich das nahe Kreta und den Peloponnes mit einschloß, wahrscheinlich aber selbst die rund zweihundert Kilometer entfernte kleinasiatische Küste. [6] Einige Jahre zuvor sollen auch der Ätna sowie feuerspeiende Berge im Sinai und auf Island tätig geworden sein. Die Erdkugel, so scheint es, durchlitt eine ihrer großen sporadischen Kontraktionen. Deren unmittelbare Folgeerscheinungen waren furchtbar.

Seismische Meereswellen, wie sie immer nach großen Beben oder Eruptionen auftreten, bewirkten, daß die See sich von den Küsten zurückzog und selbst das Wasser der Flüsse mit hinaussaugte. Eine tödliche Stille trat ein. Bis dann die aufgetürmte Flut zurückbrandete und - eine haushohe, brüllende Wand wie aus grünem Glas - erbarmungslos zerschlug, was sich ihr an den Stränden entgegenstellte. Der >Atlantisforscher< Jürgen Spanuth, der in seiner Arbeit alle diese Fakten zusammenstellte, erklärte mit ihnen auch den Untergang der ägyptischen Krieger, die Moses´ flüchtende Scharen bis ins Rote Meer verfolgten. [...] Das geschah ebenfalls um das Jahr 1250 v. Chr., und es war immer noch nicht das Ende.

Abb. 4 Nach den großen Umwälzungen am Ende der Bronzezeit blieben im gesamten Mittelmeerraum, wie hier auf Kreta, nur "die Knochen" der vormals so fruchtbaren Ländereien zurück.

Auf den Höhepunkt des Klimaoptimums folgte der Absturz in eine fast ebenso katastrophale Periode der verregneten Sommer und der kalten Winter. Überall am Mittelmeerrand schwemmten Wolkenbrüche die ausgedörrte Erde zu Tal, Bäche und Flüsse wuschen den Schlamm dann ins Meer. Was zurückblieb, waren, wie es in Platons >Kritias< heißt, >nur die Knochen des erkrankten Leibes... der hagere Körper des Landes<. Wer einmal in Griechenland war, wird dieses Bild zutreffend finden, doch es paßte auch auf Anatolien oder Syrien, von der nordafrikanischen Küste zu schweigen. Und Klimaforscher wie Geologen bestätigen wiederum, was der hellenische Philosoph einen fiktiven Gesprächspartner berichten läßt. Vor der großen Dürre war das südliche Ende der Balkanhalbinsel >mit fettem Boden bedeckt, und die Höhen bekränzten dichte Wälder<. Danach: nackter Fels, dürftige Krume, die das Wasser nicht festhalten kann, verdorrtes Gras und trockene Täler.

In Mittel- und Nordeuropa aber wurde es nach der großen Hitze rauher. Die Gletscher wuchsen wieder, wodurch der Meeresspiegel absank, die Rebe zog sich aus Skandinavien zurück, eine Epoche, welche der schwedische Prähistoriker Eric Graf Oxenstierna die >lichtumflossene Bronzezeit< genannt hat, ging zu Ende. Nördlich der Alpenist es nie wieder so warm geworden wie vor 1200 v. Chr. Die Menschen, welche sich an das angenehme Klima gewöhnt hatten, müssen geglaubt haben, die Tore des Paradieses würden vor ihnen zugeschlagen. Mit diesem Garten Eden aber gingen hochentwickelte Kulturen dahin, die jenen von Mykene oder dem minoischen Kreta möglicherweise ebenbürtig waren - was freilich die Wissenschaft erst zögernd zu formulieren wagt." [7]

Was die Erforschung und Identifikation dieser verschollenen, hochentwickelten Putativ-Kulturen angeht, so rechnete Herm zunächst einmal mit dem überkommenen Paradigma des "ex oriente lux" ab, welches bildhaft besagt, "im Nahen Osten oder in Ägypten sei die Sonne der Zivilisation aufgegangen und habe dann allmählich auch die düsteren nordwestlichen Gefilde zu überstrahlen begonnen. Ausgangspunkt für diese Anschauung ist in erster Linie der Umstand, daß von den ältesten Kulturzeugnissen, die wir besitzen, fast alle aus dem Sand des Nil- und Euphrattals gegraben wurden. Heute, so scheint es, beginnt diese Vorstellung an Überzeugungskraft zu verlieren, mit ihr aber auch eine ganze Reihe anderer ehrwürdiger Theorien, so hatte man bisher angenommen, die uralte >Dolmenstraße<, die sich entlang dem Mittelmeer, der spanischen und französischen Atlantikküste bis nach England hinzieht und einen Seitenarm vom Rhonedelta zur Bretagne schickt, sei der Weg gewesen, auf dem Waren, Mythen und Ideen aus dem mediterranen Bereich ins nördliche Europa gelangten. Seefahrer, Händler und Missionare von ägyptischer, helladischer, kretischer oder gar phönizischer Herkunft hätten entlang dieser Routen jene teilweise gewaltigen, aus Felsblöcken zusammengefügten Grabmale und Kultanlagen errichtet, die späteren Generationen so viele Anknüpfungspunkte für phantastische Spekulationen boten, aber auch den Stoff, aus dem die Märchen und Heldensagen sind." [8]

Abb. 5 Der große britische Archäologe Lord Colin Renfrew 'beerdigte' im Jahr 1971 das veraltete Paradigma vom ex oriente lux.

Nun hat sich jedoch, gerade was die prähistorische Forschung während des 20. Jahrhunderts angeht, immer deutlicher gezeigt, dass die Megalithbauer-Kulturen des euro-afrikanischen Großraums weitaus älter gewesen sein müssen als zuvor angenommen, und dass sie stets einen Bezug zum Meer und damit auch zur Schiffahrt aufgewiesen haben. "Wären es also", wie Herm konstatiert, "mediterrane Völker gewesen, die diese Bauten errichteten oder Eingesessene dazu inspirierten, so hätten sie schon zu einer Zeit das Tor von Gibraltar durchfahren müssen, als es im Mittelmeerraum bestenfalls eine Art Flößerei gab, Fahrten auf flachbödigen Kähnen in Sichtweite der Küsten. Kamen die Impulse aber nicht von ihnen, dann kann man annehmen, schon während der Steinzeit habe sich am Atlantik eine archaische Hochkultur herausgebildet, deren Träger all dies aus Eigenem schufenund sich auch mit ihren Mitteln den Weg ins Mittelmeer erschlossen. Die Wissenschaft, wie gesagt, schlägt sich mit der Möglichkeit, daß es auch so gewesen sein könne, schon lange herum, aber erst 1971 hat einer ihrer Vertreter sie klipp und klar für die wahrscheinlichere erklärt.

Die Prähistoriker, so schrieb damals der britische Archäologe Colin Renfrew (Abb. 5), >haben die Originalität und schöpferische Kraft der vorgeschichtlichen Europäer weit unterschätzt.< Er stützt seine als Sensation bewertete Aussage vor allem auf die Arbeiten zweier amerikanischer Gelehrter, die ihrerseits nachgewiesen hatten, daß das wichtigste Zeitmeßinstrument der Vorgeschichtsforscher, die sogenannte Atomuhr, falsche Ergebnisse lieferte." [9]

Auf Basis der von diesen US-Forschern - Charles Wesley Ferguson und Hans E. Suess - revidierten C-14 Datierungen zeigte sich nun bezüglich der atlantischen Megalith-Strukturen definitiv, "daß die älteren von ihnen keineswegs erst zu einer Zeit errichtet wurden, als in Ägypten soeben staatliches Bewußtsein erwachte, sondern lange vorher. Und die Säulen von Stonehenge standen bereits auf den Wiesen von Wiltshire, als die mykenischen Griechen noch nicht einmal den Grundstein zu ihrer später so reichen Kultur gelegt hatten. Die Achaier können also, wie man lange annahm, den Stil der Anlage auf gar keinen Fall geprägt haben. Und Colin Renfrew hatte vollauf recht, wenn er die Entdeckung der beiden Amerikaner als Auslöser einer >Revolution< bezeichnete, welche der Theorie von einer ost-westlichen Ausbreitung der Kultur den Garaus machte. Sie veränderte ein ganzes Weltbild.

Abb. 6 Gerald S. Hawkins (links) wies nach, dass der Steinkreis von Stonehenge als großes astronomisches Rechenzentrum geplant und konstruiert wurde.

Anstelle eines Westeuropa, das als dunkler, barbarischer Urwald im Schlagschatten der strahlenden östlichen Kulturzentren lag, wird eine Epoche vorstellbar, die zumindest zwei Zivilisationspole hatte, einen am östlichen Mittelmeer, und einen im atlantischen Norden. Beide blühten auf unter dem strahlenden Himmel, der seit 5000 v. Chr. die gesamte Alte Welt umspannte. Am Atlantik hatten Völker verschiedener Herkunft ihre Megalith-Kulturen entwickelt, hatten Dolmen gebaut, Menhire aufgerichtet und vielleicht sogar - wie der deutsche Ethnologe Kurt von Boeckmann bereits 1924 annahm - einen Weg ins Mittelmeer sowie, via Palästina und Mesopotamien, Anschluß an die Kulturen des Persischen Golfes gefunden, die ihrerseits wieder in Kontakt mit den pazifischen standen. Jede dieser Gemeinschaften übernahm von ihren Vorgängern deren Errungenschaften und entwickelte sie mit eigenen Mitteln weiter. Zuletzt taten dies die Indogermanen.

Welches Erbe gerade ihnen zufiel, verdeutlicht der Astronom Gerald S. Hawkins (Abb. 6) von der Harvard-Universität. Er wies nach - und ließ das Ergebnis durch Computer überprüfen -, daß Stonehenge nichts anderes gewesen sei als ein >steinzeitliches Rechenzentrum<, mit dessen Hilfe Sonnen- und Mondfinsternisse präzise vorausgesagt werden konnten, und zwar für einen Zeitraum von dreihundert Jahren. Solche Kenntnisse der Vorgänge am Himmel, weitergegeben von Generation zu Generation, muß auch Navigatoren zugute gekommen sein, die auf schlanken Kielbooten, von England, von der Bretagne, von Jütland aus, die Gewässer vor ihren Küsten erkundeten. Dabei können wir sehr wohl nach Gibraltar gekommen sein, vielleicht sogar bis zu den Kanarischen Inseln, wo man Schiffszeichnungen fand, die jenen von Bohuslan gleichen. Und wenn das so war, dann haben auch die Ägypter von ihnen gewusst.

Tatsächlich zitiert ja Plato in seinem >Kritias< einen angeblich aus Archiven des Nilstaates stammenden Bericht, in denen von Menschen die Rede ist, die an einem Meer wohnen, welches >das Atlantische hieß<. Deren Könige hätten viele >dort gelegene Inseln< beherrscht und später ihre Macht >über die innerhalb der Säulen des Herakles nach uns zu Wohnenden bis nach Ägypten und Tyrrhenien hin< ausgeweitet. Hauptstadt dieses nordischen Gemeinwesens sei Atlantis gewesen." [10]

Auch was die Lokalisierung der Metropolis des Atlanter-Reichs angeht, neigt Gerhard Herm dazu, sich Spanuths Meinung anzuschließen, wozu er ausführt: "Daß der hellenische Philosoph nur fabelte, glaubt heute kaum einer seiner Deuter mehr. Über die Frage jedoch, wo die sagenhafte Stadt gelegen haben könnte, gehen ihre Meinungen weit auseinander. Sie wird bei Kreta gesucht, bei Cadiz, auf den Kanaren oder gar in der Mitte des Atlantiks. Jürgen Spanuth dagegen sagt: sie lag in der Deutschen Bucht bei Helgoland. Und von allen den vielen Atlantis-Theorien ist seine die bei weitem bestbelegte, Produkt einer lebenslangen Forschungsarbeit. Sollte sie zutreffen, dann ist die Beschreibung jenes untergegangenen Reiches, die Plato übermittelt, auch die ausführlichste, die wir von den bronzezeitlichen Erben der Megalithbauer im Raum zwischen Westfrankreich, Südengland und Norddeutschland-Dänemark haben, denn diese Völker sind, laut Spanuth, mit den Atlantern identisch." [11]


Fortsetzung

Gerhard Herms nordeuropäisches Atlantis (II) - Atlantis´ Glanz und Untergang (bb)


Anmerkungen und Quellen

  1. Zu solchen, bisweilen keineswegs unberechtigten, Vorwürfen siehe z.B.: Franz Wegener, "Das atlantidische Weltbild: Nationalsozialismus und neue Rechte auf der Suche nach dem versunkenen Atlantis", Kulturförderverein Ruhrg., 2000. Andererseits ist es - dies möchte der Verfasser auch hier einmal mehr betonen - weder angebracht noch argumentativ redlich, Verfechter nordwesteuropäischer Atlantis-Lokalisierungen grundsätzlich unter derartigen 'Generalverdacht' zu stellen.
  2. Bei Scribd.com steht "Die Kelten - Das Volk, das aus dem Dunkel kam" als PDF-Datei (6,40 MB) zum kostenlosen Download zur Verfügung.
  3. Quelle: Gerhard Herm, "Die Kelten - Das Volk, das aus dem Dunkel kam", S. 142-143 (nach der Online-Fassung bei Scribd.com)
  4. Vergl. dazu bei Atlantisforschung.de auch: "Die end-bronzezeitliche Klimakatastrophe aus atlantologischer Sicht" (bb)
  5. Quelle: Gerhard Herm, op. cit., S. 139-140
  6. Red. Anmerkung: Neueren Erkenntnissen zufolge soll sich die von Gerhard Herm oben erwähnte 'Minoische Erupton' des Thera-Vulkans bereits viel früher ereignet haben, nämlich im 17./16. Jahrhundert v. Chr.
  7. Quelle: Gerhard Herm, op. cit., S. 140-142
  8. Quelle: ebd., S. 143-144
  9. Quelle: ebd., S. 145-146 --- Red. Anmerkung: Siehe dazu auch: "Archäologie: Alles geändert", Der Spiegel, 29.11.1971
  10. Quelle: ebd., S. 147-148
  11. Quelle: ebd., S. 148


Bild-Quellen

(1) Gerhard Herm, Die Kelten - Das Volk, das aus dem Dunkel kam, Weltbild Verlag (Lizenzausgabe), 1991, S. 135

(2) Gerhard Gadow, "Der Atlantis Streit - Zur meistdiskutierten Sage des Altertums", Fischer Taschenbuch Verlag, Juli 1973, S. 120

(3) Hippoevent, unter: PHAËTON (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)

(4) Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter: Datei:Crete typical landscape.jpg (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)

(5) ArtsJournal - arts, culture, ideas, CultureGrrl - Lee Rosenbaum's cultural commentary, unter: January 2009 Archives

(6) Links: Life in Legacy, unter: Life In Legacy - Week of July 26, 2003 --- Rechts: Wikipedia - The Free Encyclopedia, unter: Stonehenge