Paläographie
Begriffsbestimmung
(red) Paläographie (auch: Paläografie; vom Altgriechischen παλαιóς palaiós ‚alt‘ und -graphie) bezeichnet:
- ...im Bereich konventioneller universitärer Forschung "die Lehre von alten Schriften. Wissenschaftsorganisatorisch ist sie nicht in der Linguistik, sondern als Hilfswissenschaft der Geschichte (GHW) und als Teilgebiet der Papyrologie sowie der Lateinischen Philologie des Mittelalters und der Neuzeit angesiedelt. Kursive Schriften der frühen Neuzeit und der neueren Zeit fallen in das Fachgebiet der Archivkunde.
- Aufgabe der Paläografie ist es, die lebendige Entwicklung der Schrift in ihren Einzelheiten an den überlieferten Schriftdenkmälern nachzuvollziehen. Paläografische Kenntnisse helfen dabei, die verschiedenen Schriftarten und Buchstabenformen in ihren Entwicklungsphasen zu erkennen, um dadurch historische Schriften entziffern sowie undatierte Schrift- und Literaturdenkmäler räumlich und zeitlich einordnen, unter Umständen auch Schreibschulen oder sogar individuelle Schreiberhände identifizieren zu können. Schriftstücke, die auf diesem Wege oder aufgrund anderer Hinweise bekannten Persönlichkeiten zugeordnet werden, bezeichnet man als Autographen." [1]
- ... im Rahmen devianter (außenseiterischer, von den Ansichten des Mainstreams abweichender) sowie grenzwissenschaftlicher Privatforschung und Citizen Science ein Forschungsgebiet, das sich mit der Frage befasst, ob es bereits lange vor den allgemein anerkannten Anfängen der Schrift (ca. 5500 v.d.Z.) schriftliche Formen der Kommunikation gegeben hat In diesem Kontext stellt die Paläographie wissenschaftssystematisch eine Hilfswissenschaft der Alternativen Ur- und Frühgeschichtsforschung dar.
- Die Annahme der vormaligen Existenz jungpaläolithischer und mesolithischer Schriften und/oder Proto-Schriften basiert auf - zumeist in Westeuropa gemachten - archäologischen Funden, wie den so genannten 'Kieseln aud dem Azilien' (Abb. 1) und Entdeckungen die in verschieden, von Menschen der Cro-Magnon-Kulturen genutzten Höhlen in Spanien [2]. Zu den wesentlichen Protagonisten der Paläographie gehört der spanische Historiker ind Linguist Prof. Jorge María Ribero-Meneses, der in der kantabrischen Höhle von El Castillo auf Indizien für den Gebrauch einer Schrift vor mehr als 30.000 Jahren gestoßen ist.
Beiträge bei Atlantisforschung.de
- Prähistorische Schriftzeichen in Andalusien? - Deutliche Hinweise auf (Proto-)Schriften im paläolithischen Iberien (Ferdinand Speidel)
- Die 'unlesbaren' Schriften - Rätselhafte Glyphen der Vorzeit (Reinhard Habeck)
Externa:
- Richard Alleyne, "Ostrich egg patterns oldest form of art and communication", 02. März 2010, in: The Telegraph
- Pamela Dörhöfer, "Als aus Bildern Zeichen wurden - Steinzeitliche Reliefs in türkischer Höhle sind Bindeglied zu den ersten Hieroglyphen", 21.10.2014, in: Frankfurter Rundschau
Anmerkungen uns Quellen
Fußnoten:
- ↑ Quelle: Wikipedia - Die freie Enzyklopädie, unter "Paläografie" (abgerufen: 05. August 2018)
- ↑ Anmerkung: So etwa in einer Höhle mit dem bezeichnenden Namen Cueva de los Letreros' Siehe dazu bei Atlantisforschung.de: "Prähistorische Schriftzeichen in Andalusien? - Deutliche Hinweise auf (Proto-)Schriften im paläolithischen Iberien" (Ferdinand Speidel)
Bild-Quelle:
- William R. Corliss, "THE AZILIAN PEBBLES" Science Frontiers, Nr. 33, Mai / Juni 1984