Säulen des Herakles: Unterschied zwischen den Versionen

 
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[[Bild:Säulen 1.jpg|thumb|'''Abb. 1''' Nach klassischer Auffassung lagen die Säu- len des Herakles zwischen Iberien und Nordafrika und markierten das westliche Ende der bekannten Welt.]]
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[[Bild:Weltkarte des Hekataios - Gibraltar.jpg|thumb|260px|'''Abb. 1''' Nach klassischer Auffassung lagen die Säulen des Herakles zwischen Iberien und Nordafrika und markierten das westliche Ende der damals bekannten Welt. (Bild: Weltkarte des Hekataios, ca. 510 v.Chr.)]]
  
([[bb]]) Bei den so genannten '''Säulen des Herakles''' (lat.: ''Herculis columnae'') handelt es sich um einen historisch-geographischen Begriff, der aus [[Atlantologie|atlantologischer]] Sicht von besonderer Bedeutung – und mithin unter [[Atlantisforschung|Atlantisforschern]] höchst umstritten - ist, da er einen der wenigen direkten, aber interpretationsfähigen, Hinweise zur geographischen [[Atlantis-Lokalisierung]] darstellt, die [[Platon]] dazu in seiner [[Atlantida]] hinterlassen hat.
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([[bb]]) Bei den so genannten '''Säulen des Herakles''' (lat.: ''Herculis Columnae'') handelt es sich um einen historisch-geographischen Begriff, der aus [[Atlantologie|atlantologischer]] Sicht von besonderer Bedeutung – und mithin unter [[Personalia atlantologica|Atlantisforschern]] höchst umstritten - ist, da er einen der wenigen direkten, aber interpretationsfähigen, Hinweise zur geographischen [[Atlantis-Lokalisierung]] darstellt, die [[Platon]] dazu in seiner [[Atlantida]] hinterlassen hat.
  
 
Bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia] heißt es über sie: "''Als '''Säulen des Herakles''' (altgriechisch αἱ Ἡράκλειοι στῆλαι hai Herakleioi stēlai) bezeichnete man im Altertum den Felsen von Gibraltar (lat. Calpe) im Süden der Iberischen Halbinsel und den Berg Dschebel Musa in Marokko, westlich der spanischen Exklave Ceuta.'' '''(Abb. 1)''' ''Andere Quellen bezeichnen Abyle (lat. mons Abila) unmittelbar beim spanischen Ceuta in Nordafrika, welcher heute als Monte Hacho bekannt ist, als die südliche Säule des Herakles''.
 
Bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia] heißt es über sie: "''Als '''Säulen des Herakles''' (altgriechisch αἱ Ἡράκλειοι στῆλαι hai Herakleioi stēlai) bezeichnete man im Altertum den Felsen von Gibraltar (lat. Calpe) im Süden der Iberischen Halbinsel und den Berg Dschebel Musa in Marokko, westlich der spanischen Exklave Ceuta.'' '''(Abb. 1)''' ''Andere Quellen bezeichnen Abyle (lat. mons Abila) unmittelbar beim spanischen Ceuta in Nordafrika, welcher heute als Monte Hacho bekannt ist, als die südliche Säule des Herakles''.
  
''Die Phönizier, welche die Meerenge auf ihren Entdeckungsfahrten um 1100 v. Chr. erreichten, bezeichneten die beiden das Mittelmeer begrenzenden Vorgebirge nach ihrem Sonnengott als Säulen des Melkart. Der Name des Gottes wurde später von den Griechen durch den griechischen Herakles ersetzt. Sie formulierten weiterhin, diese Meerenge würde das Ende der Welt bilden und wäre einst von Herakles gesetzt worden. So sind es jene Säulen, die den Himmel tragen, also [[Atlas]]. Diesen suchte Herakles auf, um die Äpfel der Hesperiden zu erhalten. Weil er dafür kurz dem Atlas dessen Last abnahm, nannte man diese Säulen des Herakles.''" <ref>Quelle: [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia – Die freie Enzklopädie], Stichwort: [http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4ulen_des_Herakles Säulen des Herakles] (Stand: 09.07.09); Hervorhebung durch die Red.</ref>
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''Die Phönizier, welche die Meerenge auf ihren Entdeckungsfahrten um 1100 v. Chr. erreichten, bezeichneten die beiden das Mittelmeer begrenzenden Vorgebirge nach ihrem Sonnengott als Säulen des [http://de.wikipedia.org/wiki/Melkart Melkart]. Der Name des Gottes wurde später von den Griechen durch den griechischen Herakles ersetzt. Sie formulierten weiterhin, diese Meerenge würde das Ende der Welt bilden und wäre einst von Herakles gesetzt worden. So sind es jene Säulen, die den Himmel tragen, also [[Atlas]]. Diesen suchte Herakles auf, um die Äpfel der Hesperiden zu erhalten. Weil er dafür kurz dem Atlas dessen Last abnahm, nannte man diese Säulen des Herakles.''" <ref>Quelle: [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia – Die freie Enzklopädie], Stichwort: [http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4ulen_des_Herakles Säulen des Herakles] (Stand: 09.07.09); Hervorhebung durch die Red.</ref>
  
Dieser klassischen Verortung der 'Herkulischen Säulen' im äußersten Westen des Mittelmeers folgt traditionell ein Großteil der ''Atlantologic community''. Insbesondere die '[[Atlantiker]]', die das historische [[Atlantis]] im oder am Atlantik vermuten, legen [[Platon]]s Aussagen entsprechend aus. So heißt es z.B. im Dialog '[[Timaios]]' (24c-25b), die [[Athen]]er hätten einst einer gewaltigen "''Heeresmacht''" Einhalt geboten, "''welche im Atlantischen Meere ihren Ausgangspunkt hatte und von außenher übermütig gegen ganz Europa und [[Asien]] heranzog. Damals war jenes Meer nämlich noch schiffbar, denn vor dem Eingang, der, wie ihr sagt, die '''Säulen des Herakles''' heißt, befand sich eine Insel als [[Asien]] und [[Libyen]] zusammengenommen, von welchen den damals Reisenden der Übergang zu anderen Inseln und dem ganzen gegenüberliegenden Festland, an jenem wahren Meer, möglich war. Denn das Gebiet hier, welches innerhalb jenes Eingangs, von dem wir sprechen, liegt, erscheint nur als eine Bucht mit einer schmalen Einfahrt. Jenes aber muß wirklich als Meer und das es umgebende Land mit vollstem Recht als Festland bezeichnet werden.''" <ref>Quelle: Übersetzung von Auszügen aus [[Platon]]s Dialog '[[Timaios]]' aus dem Altgriechischen von [[Jürgen Spanuth]], in: [http://books.google.de/books?id=91dw6sXBQ1UC&q=Spanuth+Die+Atlanter++Volk+aus+dem+Bernsteinland&dq=Spanuth+Die+Atlanter++Volk+aus+dem+Bernsteinland Die Atlanter - Volk aus dem Bernsteinland], 6. Aufl. 1998, S. 451; Hervorhebung durch die Red.</ref>
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Dieser klassischen Verortung der 'Herkulischen Säulen' im äußersten Westen des [[Mittelmeer-Raum|Mittelmeers]] folgt traditionell ein Großteil der ''Atlantologic community''. Insbesondere die '[[Atlantiker]]', die das historische [[Atlantis]] im oder am Atlantik vermuten, legen [[Platon]]s Aussagen entsprechend aus. So heißt es z.B. im Dialog '[[Timaios]]' (24c-25b), die [[Athen]]er hätten einst einer gewaltigen "''Heeresmacht''" Einhalt geboten, "''welche im Atlantischen Meere ihren Ausgangspunkt hatte und von außenher übermütig gegen ganz Europa und [[Asien]] heranzog. Damals war jenes Meer nämlich noch schiffbar, denn vor dem Eingang, der, wie ihr sagt, die '''Säulen des Herakles''' heißt, befand sich eine Insel als [[Asien]] und [[Libyen]] zusammengenommen, von welchen den damals Reisenden der Übergang zu anderen Inseln und dem ganzen gegenüberliegenden Festland, an jenem wahren Meer, möglich war. Denn das Gebiet hier, welches innerhalb jenes Eingangs, von dem wir sprechen, liegt, erscheint nur als eine Bucht mit einer schmalen Einfahrt. Jenes aber muß wirklich als Meer und das es umgebende Land mit vollstem Recht als Festland bezeichnet werden.''" <ref>Quelle: Übersetzung von Auszügen aus [[Platon]]s Dialog '[[Timaios]]' aus dem Altgriechischen von [[Jürgen Spanuth]], in: [http://books.google.de/books?id=91dw6sXBQ1UC&q=Spanuth+Die+Atlanter++Volk+aus+dem+Bernsteinland&dq=Spanuth+Die+Atlanter++Volk+aus+dem+Bernsteinland Die Atlanter - Volk aus dem Bernsteinland], 6. Aufl. 1998, S. 451; Hervorhebung durch die Red.</ref>
  
[[Bild:Schoppe Säulen.jpg|thumb|'''Abb. 2''' Siegfried u. Christian Schoppe gehen davon aus, dass mit den platonischen Säulen des Herakles der Bosporus gemeint war.]]
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[[Bild:Schoppe Säulen.jpg|thumb|260px|'''Abb. 2''' ''Prof. Dr. Siegfried'' u. ''Christian Schoppe'' gehen davon aus, dass mit den platonischen Säulen des Herakles der Bosporus gemeint war.]]
  
Und im '[[Kritias]]' (108e) erklärt [[Platon]]: "''Vor allem wollen wir uns erinnern, daß zusammengenommen neuntausend vergangen sind, seitdem, wie berichtet wurde, der Krieg zwischen den außerhalb der '''Säulen des Herakles''' (tois th´ hypèr Herakleias stéles éxo katoikousin) und den innerhalb derselben Wohnenden stattfand, von dem ich jetzt ausführlich berichten will.''" <ref>Quelle: Übersetzung von Auszügen aus [[Platon]]s Dialog '[[Kritias]]' aus dem Altgriechischen von [[Jürgen Spanuth]], in: [http://books.google.de/books?id=91dw6sXBQ1UC&q=Spanuth+Die+Atlanter++Volk+aus+dem+Bernsteinland&dq=Spanuth+Die+Atlanter++Volk+aus+dem+Bernsteinland Die Atlanter - Volk aus dem Bernsteinland], 6. Aufl. 1998, S.454,455; Hervorhebung durch die Red.</ref>
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Und im '[[Kritias]]' (108e) erklärt [[Platon]]: "''Vor allem wollen wir uns erinnern, daß zusammengenommen neuntausend Jahre vergangen sind, seitdem, wie berichtet wurde, der Krieg zwischen den außerhalb der '''Säulen des Herakles''' (tois th´ hypèr Herakleias stéles éxo katoikousin) und den innerhalb derselben Wohnenden stattfand, von dem ich jetzt ausführlich berichten will.''" <ref>Quelle: Übersetzung von Auszügen aus [[Platon]]s Dialog '[[Kritias]]' aus dem Altgriechischen von [[Jürgen Spanuth]], in: [http://books.google.de/books?id=91dw6sXBQ1UC&q=Spanuth+Die+Atlanter++Volk+aus+dem+Bernsteinland&dq=Spanuth+Die+Atlanter++Volk+aus+dem+Bernsteinland Die Atlanter - Volk aus dem Bernsteinland], 6. Aufl. 1998, S.454,455; Hervorhebung durch die Red.</ref>
  
 
Kein Wunder also, dass die atlantologischen '[[Atlantiker]]' in dieser Darstellung eine recht präzise geographische Beschreibung des atlanto-mediterranen Großraums sehen, der zufolge sich [[Atlantis]] irgendwo jenseits der Straße von Gibraltar, im Atlantischen Ozean oder an seinen Küsten, befunden haben muss. Allerdings war der sagenhafte Herakles, wenn man die Mythen und Legenden zugrunde legt, die sich um ihn und seine Taten ranken, ein vielgereister Mann, der eine ganze Reihe derartiger 'Säulen' als Zeichen seiner zahlreichen Siege und Heldentaten hinterlassen hat.
 
Kein Wunder also, dass die atlantologischen '[[Atlantiker]]' in dieser Darstellung eine recht präzise geographische Beschreibung des atlanto-mediterranen Großraums sehen, der zufolge sich [[Atlantis]] irgendwo jenseits der Straße von Gibraltar, im Atlantischen Ozean oder an seinen Küsten, befunden haben muss. Allerdings war der sagenhafte Herakles, wenn man die Mythen und Legenden zugrunde legt, die sich um ihn und seine Taten ranken, ein vielgereister Mann, der eine ganze Reihe derartiger 'Säulen' als Zeichen seiner zahlreichen Siege und Heldentaten hinterlassen hat.
  
So bemerkt man auch bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia], dass bereits in der Antike alternative Lokalisierungen der 'Herkulischen Säulen' kursierten: "''Im Widerspruch zu dieser frühzeitlichen Auffassung steht allerdings die Erwähnung dieser Säulen in der Germania des Tacitus, der diese im Gebiet der Friesen vermutete. Auch nach Apollodor befanden sich diese Säulen im Land der Hyperboreer, mithin im Norden, so dass sie ebenso gut in der Nordsee bei Helgoland gelegen haben könnten.''" <ref>Quelle: [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia – Die freie Enzklopädie], Stichwort: [http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4ulen_des_Herakles Säulen des Herakles] (Stand: 09.07.09)</ref> Und Siegfried G. Schoppe sowie Christian Schoppe merken an: "''Der römische Gelehrte Servius stellt um 400 nach Christus fest: >Durch die '''Säulen des Herakles''' fahren wir im Schwarzen Meer wie auch in Spanien<''." <ref>Quelle: '''Prof. Dr. Siegfried G. Schoppe''' und '''Christian Schoppe, MBA''', [http://www.atlantis-schoppe.de/insel.html Atlantis und die Sintflut - Warum Atlantis keine Insel ist und warum Atlantis nicht im Atlantik liegt] (Hervorhebung durch ''Atlantisforschung.de'')</ref>
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So bemerkt man auch bei [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia], dass bereits in der Antike alternative Lokalisierungen der 'Herkulischen Säulen' kursierten: "''Im Widerspruch zu dieser frühzeitlichen Auffassung steht allerdings die Erwähnung dieser Säulen in der Germania des Tacitus, der diese im Gebiet der Friesen vermutete. Auch nach Apollodor befanden sich diese Säulen im Land der Hyperboreer, mithin im Norden, so dass sie ebenso gut in der Nordsee bei Helgoland gelegen haben könnten.''" <ref>Quelle: [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia – Die freie Enzklopädie], Stichwort: [http://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4ulen_des_Herakles Säulen des Herakles] (Stand: 09.07.09)</ref> Und [[Siegfried G. Schoppe]] sowie '''Christian Schoppe''' merken an: "''Der römische Gelehrte Servius stellt um 400 nach Christus fest: >Durch die '''Säulen des Herakles''' fahren wir im Schwarzen Meer wie auch in Spanien<''." <ref>Quelle: [[Siegfried G. Schoppe|Prof. Dr. Siegfried G. Schoppe]] und '''Christian Schoppe''', '''MBA''', [http://www.atlantis-schoppe.de/insel.html Atlantis und die Sintflut - Warum Atlantis keine Insel ist und warum Atlantis nicht im Atlantik liegt] (Hervorhebung durch ''Atlantisforschung.de'')</ref>
  
[[Bild:Hausmann Säulen.jpg|thumb|'''Abb. 3''' Nach Prof. Dr. Axel Hausmann befanden sich die Säulen des Herakles einst auf heute überfluteten Landzungen von Tunesien und einer sizilianisch-maltesischen Großinsel - seinem Atlantis.]]
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Die beiden Wissenschaftler führen die von Servius erwähnten 'Säulen' am Bosporus '''(Abb. 2)''' als Indiz für die von ihnen verfochtene Lokalisierung von [[Atlantis]] im [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Meer Schwarzen Meer] an, welche sie 2004 in ihrem Buch '[http://books.google.de/books?id=QDKrKe3j7GMC&pg=PP1&dq=Schoppe+Atlantis Atlantis und die Sintflut]' der Öffentlichkeit vorgestellt haben. Ganz in der Nähe, nämlich an den [http://de.wikipedia.org/wiki/Dardanellen Dardanellen], hat schon 1992 der Geoarchäologe [http://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_Zangger Dr. Eberhard Zangger] die '''Säulen des Herakles''' ausgemacht, um damit seine These zu untermauern, dass [[Atlantis]] dem spätbronzezeitlichen [[Troja - das Zangger´sche Atlantis|Troja]] entspricht. <ref>Siehe: [http://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_Zangger Eberhard Zangger], [http://books.google.de/books?id=-k3uAQAACAAJ&dq=Atlantis.+Eine+Legende+wird+entziffert Atlantis. Eine Legende wird entziffert], Knaur, München 1992; ders. im Internet: [http://www.moneymuseum.com/standard_etage_2/raeume/altertum/texte/griechen/atlantis/content.html#01 Atlantis - der versunkene Kontinent?]; vergl. bei ''Atlantisforschung.de'' auch: [[Troja - das Zangger´sche Atlantis]] ([[Das Team|red]])</ref>
  
Die beiden Wissenschaftler führen die von Servius erwähnten 'Säulen' am Bosporus '''(Abb. 2)''' als Indiz für die von ihnen verfochtene Lokalisierung von [[Atlantis]] im [http://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzes_Meer Schwarzen Meer] an, welche sie 2004 in ihrem Buch '[http://books.google.de/books?id=QDKrKe3j7GMC&pg=PP1&dq=Schoppe+Atlantis Atlantis und die Sintflut]' der Öffentlichkeit vorgestellt haben. Ganz in der Nähe, nämlich an den [http://de.wikipedia.org/wiki/Dardanellen Dardanellen], hat bereits 1992 der Geoarchäologe [http://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_Zangger Dr. Eberhard Zangger] die '''Säulen des Herakles''' ausgemacht, um damit seine These zu untermauern, dass [[Atlantis]] dem spätbronzezeitlichen [[Troja - das Zangger´sche Atlantis|Troja]] entspricht. <ref>Siehe: [http://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_Zangger Eberhard Zangger], [http://books.google.de/books?id=-k3uAQAACAAJ&dq=Atlantis.+Eine+Legende+wird+entziffert Atlantis. Eine Legende wird entziffert], Knaur, München 1992; ders. im Internet: [http://www.moneymuseum.com/standard_etage_2/raeume/altertum/texte/griechen/atlantis/content.html#01 Atlantis - der versunkene Kontinent?]; vergl. bei ''Atlantisforschung.de'' auch: [[Troja - das Zangger´sche Atlantis]] ([[Das Team|red]])</ref>
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[[Bild:Hausmann Säulen.jpg|thumb|260px|'''Abb. 3''' Nach ''Prof. Dr. Axel Hausmann'' befanden sich die Säulen des Herakles einst auf heute überfluteten Landzungen von Tunesien und einer sizilianisch-maltesischen Großinsel - seinem Atlantis.]]
  
Zu den 'Revisionisten' unter den Atlantis-Autoren, welche die '''Säulen des Herakles''' zur Stützung ihrer [[Atlantis-Lokalisierung]]en - vom Atlantik weg - in die Gestade des [[Mittelmeer-Raum]]s verlegen, gehört auch Sergio Frau aus Italien. Der leitende Kulturredakteur und Mitbegründer der bekannten Tageszeitung [http://de.wikipedia.org/wiki/La_Repubblica La Repubblica] verortet sie in der heutigen '[http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fe_von_Sizilien Straße von Sizilien]', und vertritt in seinem, 2009 in Deuschland erschienenen, Buch '[http://www.berlinerliteraturkritik.de/detailseite/artikel/auf-der-suche-nach-atlantis.html ATLANTIKA]' die Annahme, [http://de.wikipedia.org/wiki/Sardinien Sardinien] sei mit [[Platon]]s [[Atlantis]] identisch.
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Bereits 1969 hatte der griechische Seismologe [[Angelos Galanopulos|Dr. Angelos Galanopulos]], der [[Atlantis]] auf der Vuklaninsel [[Thera - Ursprung der Atlantis-Legende?|Thera]] verortete, angeführt, die meisten legendären Taten des [http://de.wikipedia.org/wiki/Herakles Herakles] seien auf dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Peloponnes Peloponnes] vollbracht worden, und stünden in keinerlei Verbindung mit [http://de.wikipedia.org/wiki/Gibraltar Gibraltar]. <ref>Siehe: [[Angelos Galanopulos|Galanopoulos, Angelos Geōrgiou]] und [http://atlantipedia.ie/samples/bacon-edward/ Edward Bacon], "[http://books.google.de/books?id=WGiBAAAAMAAJ&q=Atlantis,+the+truth+behind+the+Legend&dq=Atlantis,+the+truth+behind+the+Legend&hl=de&ei=x7SDTo_1LsmJ4gTyx5ly&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CDcQ6AEwAA Atlantis: The Truth Behind the Legend]", Indianapolis (Bobbs-Merrill), 1969</ref> Er glaubte, daß die platonischen '''Säulen des Herakles''' in Wirklichkeit das [http://de.wikipedia.org/wiki/Kap_Malea Kap Malea] und das [http://de.wikipedia.org/wiki/Kap_Tenaro Kap Tainaron (Matapan)] auf dem [http://de.wikipedia.org/wiki/Peloponnes Peloponnes] gewesen seien, keineswegs aber [http://de.wikipedia.org/wiki/Gibraltar Gibraltar]. Die Erwähnung der ''''Säulen'''' durch  [[Platon]] betrachtete er zudem als Wiederholung einer Fehlinterpretation, die zuerst [[Solon]] unterlaufen sei. [[Angelos Galanopulos|Galanopulos]] spekulierte, dieser Aspekt des [[Atlantisbericht]]s sei erst durch [[Solon]] eingebracht worden, und keineswegs in den, der Erzählung zu Grunde liegenden, Aussagen der [[Neith]]-Priester enthalten gewesen. <ref>Quelle: [http://www.whoi.edu/page/live.do?pid=10934&tid=282&cid=15786&ct=163 James W. Mavor Jr.], "[[Das minoische Atlantis des Dr. Angelos Galanopulos (Teil I)]]", bei ''Atlantisforschung.de''</ref>
  
Beide Annahmen Fraus sind, wie Kenner der Materie wissen, keineswegs neu oder originär - auch wenn er in seinem Buch diesen Eindruck erwecken mag. So hat bereits vor mehr als fünf Jahren der Amerikaner Robert Paul Ishoy die Insel Sardinien mit ihrer geheimnisvollen, prähistorischen 'Nuraghe-Kultur' als [[Atlantis]]-Kandidatin ins Gespräch gebracht <ref>Siehe: '''Robert Paul Ishoy''', [http://www.atlantisdiscovered.org/Home.htm Atlantis Discovered]; sowie bei ''Atlantisforschung.de'': ders.: [[Atlantis auf Sardinien (Die These)]] und: [[Atlantis auf Sardinien - Die These des Robert Paul Ishoy]] ([[Das Team|red]])</ref> Und was die 'Straße von Sizilien' angeht, so vermutete der Aachener Physikprofessor [[Prof. Axel Hausmann|Axel Hausmann]] - der [[Atlantis]] als prädiluvialen, sizilianisch-maltesischen Großinsel identifiziert - bereits im Jahr 2000 <ref>Siehe: [[Prof. Axel Hausmann|Axel Hausmann]], [http://books.google.de/books?id=KLGieBKly_YC&pg=PP1&dq=Axel+Hausmann+Atlantis Atlantis - Die versunkene Wiege der Kulturen], Books on Demand, 2000</ref> eine Verwechslung der heutigen Straßen von Gibraltar und Sizilien durch [[Solon]].  
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Zu den 'Revisionisten' unter den Atlantis-Autoren, welche die '''Säulen des Herakles''' zur Stützung ihrer [[Atlantis-Lokalisierung]]en - vom Atlantik weg - in die Gestade des [[Mittelmeer-Raum]]s verlegen, gehört auch [[Sergio Frau]] aus Italien. Der leitende Kulturredakteur und Mitbegründer der bekannten Tageszeitung [http://de.wikipedia.org/wiki/La_Repubblica La Repubblica] verortet sie in der heutigen '[http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fe_von_Sizilien Straße von Sizilien]', und vertritt in seinem, 2009 in Deutschland erschienenen, Buch '[http://www.berlinerliteraturkritik.de/detailseite/artikel/auf-der-suche-nach-atlantis.html ATLANTIKA]' die Annahme, [http://de.wikipedia.org/wiki/Sardinien Sardinien] sei mit [[Platon]]s [[Atlantis]] identisch.
  
[[Bild:Hofman Säulen.jpg|thumb|'''Abb. 4''' Ulrich Hofmann vermutet die Säulen des Herakles am Golf von Gabes.]]
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Beide Annahmen [[Sergio Frau|Fraus]] sind, wie Kenner der Materie wissen, keineswegs neu oder originär - auch wenn er in seinem Buch diesen Eindruck erwecken mag. So hat bereits 1982 sein Landsmann [http://atlantipedia.ie/samples/poddighe-paolo-valente/ Paolo Valente Poddighe] - der im übrigen die [http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fe_von_Bonifacio Straße von Bonifacio] zwischen [http://de.wikipedia.org/wiki/Sardinien Sardinien] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Korsika Korsika] als '''Säulen des Herakles''' betrachtet - in seinem Buch "'''Atlantide Sardegna: Isola dei Faraoni'''" [http://de.wikipedia.org/wiki/Sardinien Sardinien] mit [[Atlantis]] identifiziert, und vor mehr als fünf Jahren brachte auch der Amerikaner [[Atlantis auf Sardinien - Die These des Robert Paul Ishoy|Robert Paul Ishoy]] diese Insel mit ihrer geheimnisvollen, prähistorischen 'Nuraghe-Kultur' als [[Atlantis]]-Kandidatin ins Gespräch. <ref>Siehe: [[Atlantis auf Sardinien - Die These des Robert Paul Ishoy|Robert Paul Ishoy]], [http://www.atlantisdiscovered.org/Home.htm Atlantis Discovered]; sowie bei ''Atlantisforschung.de'': ders.: [[Atlantis auf Sardinien (Die These)]]</ref> Und was die 'Straße von Sizilien' angeht, so vermutete der Aachener Physikprofessor [[Prof. Axel Hausmann|Axel Hausmann]] - der [[Atlantis]] als [[Diluvium|prädiluviale]], sizilianisch-maltesische Großinsel identifiziert - schon im Jahr 2000 <ref>Siehe: [[Prof. Axel Hausmann|Axel Hausmann]], [http://books.google.de/books?id=KLGieBKly_YC&pg=PP1&dq=Axel+Hausmann+Atlantis Atlantis - Die versunkene Wiege der Kulturen], Books on Demand, 2000</ref> eine Verwechslung der heutigen Straßen von Gibraltar und Sizilien durch [[Solon]].
  
Bei [[Prof. Axel Hausmann|Hausmann]] heißt es dazu: "''Die Ortsangabe >bei den '''Säulen des Herakles'''< verweist auf die nordafrikanische Küste gegenüber von Sizilien. Solon wusste allerdings nicht, wo diese Landschaft lag und verlegte sie infolgedessen in den äußersten Westen der den Griechen bekannten Welt an. Solons mangelhaftes geografisches Wissen bewirkte so, dass die Hellenen die Insel Atlantis samt ihrer Lagebeschreibung bei den '''Säulen des Herakles''' mit der sagenhaften Insel der Seligen gleichsetzten und beide Eilande an den äußersten westlichen Rand der bewohnten Welt verlegten.''" <ref>Quelle: [[Prof. Axel Hausmann|Axel Hausmann]], [[ATLANTIS WAR SIZILIEN - Vom Mythos zur Realität - Teil I|ATLANTIS WAR SIZILIEN - Vom Mythos zur Realität]] (''Atlantisforschung.de''); Hervorhebungen durch die Red.</ref>
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[[Bild:Straße von Otranto.PNG|thumb|260px|'''Abb. 4''' Nach ''Fatih Hodzic'' handelte es sich bei den 'Herkulischen Säulen' des Atlantisberichts um die heutige Straße von Otranto]]
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Bei [[Prof. Axel Hausmann|Hausmann]] heißt es dazu: "''Die Ortsangabe >bei den '''Säulen des Herakles'''< verweist auf die nordafrikanische Küste gegenüber von Sizilien. Solon wusste allerdings nicht, wo diese Landschaft lag und verlegte sie infolgedessen in den äußersten Westen der den Griechen bekannten Welt an. Solons mangelhaftes geografisches Wissen bewirkte so, dass die Hellenen die Insel Atlantis samt ihrer Lagebeschreibung bei den '''Säulen des Herakles''' mit der sagenhaften Insel der Seligen gleichsetzten und beide Eilande an den äußersten westlichen Rand der bewohnten Welt verlegten.''" <ref>Quelle: [[Prof. Axel Hausmann|Axel Hausmann]], [[ATLANTIS WAR SIZILIEN - Vom Mythos zur Realität - Teil I|ATLANTIS WAR SIZILIEN - Vom Mythos zur Realität]] (''Atlantisforschung.de''); Hervorhebungen durch die Red.</ref>
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Ebenfalls eine sizilianische [[Atlantis-Lokalisierung]] - allerdings keine, die, wie jene von [[Prof. Axel Hausmann|Hausmann]], im [http://de.wikipedia.org/wiki/Neolithikum Neolithikum] angesiedelt ist, sondern eine [http://de.wikipedia.org/wiki/Bronzezeit bronzezeitliche] - schlägt sein deutscher Forscher-Kollege [[Thorwald C. Franke]] vor, und neben anderen gravierenden Unterschieden der beiden Ideengebäude weichen sie auch voneinander ab, was die Identifizierung der '''Säulen des Herakles''' angeht, welche [[Thorwald C. Franke|Franke]] der [http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fe_von_Messina Straße von Messina] zuordnet.
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Ein weiterer [[Personalia atlantologica|Atlantisforscher]], der im Rahmen seines Lösungsmodells des [[Atlantis-Problem]]s eine "Verlegung" der '''Herkulischen Säulen''', weg von der [http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fe_von_Gibraltar Straße von Gibraltar], einfordert, ist [[Fatih Hodžić]], der die Hauptstadt von [[Platon]]s versunkenem Reich der Vorzeit am Grund des [http://de.wikipedia.org/wiki/Adriatisches_Meer Adriatischen Meeres] vermutet - eine These, die er 2008 auf der [http://atlantis2008.conferences.gr/ Zweiten Internationalen Atlantis-Konferenz] in [[Athen]] vorgestellt hat. Nach seiner Auffassung handelte es sich bei den '''Säulen des Herakles''' im [[Atlantisbericht]] um die heutige [http://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fe_von_Otranto Straße von Otranto].
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[[Bild:Hofman Säulen.jpg|thumb|260px|'''Abb. 5''' ''Ulrich Hofmann'' vermutet die Säulen des Herakles am Golf von Gabes.]]
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[[Fatih Hodžić|Hodžić]] macht geltend, dass altgriechische Autoren, wie [http://en.wikipedia.org/wiki/Dicaearchus Dicaearchus] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Pytheas Pytheas] die 'Säulen' noch bis etwa 250 v. Chr. in die Nähe Siziliens platziert hätten. "''Nach den anschließenden Entdeckungen neuer Territorien bewegten sich die mythologischen Stätten von dort weg und wurden an die Grenzen der damals bekannten Welt verlegt. Der altgriechische Mathematiker und Geograph [http://de.wikipedia.org/wiki/Eratosthenes Eratosthenes] >transferierte< die Säulen des Herakles nach Gibraltar.''" <ref>Quelle: [[Fatih Hodžić]], "[[Die stummen Zeugen einer prähistorischen Katastrophe]]", ''Atlantisforschung.de''</ref> Tatsächlich habe es dort auch 'Säulen' gegeben, nämlich die, oben bereits erwähnten, phoenizischen Säulen des [http://de.wikipedia.org/wiki/Melkart Melkart], des "Herrn von Tyros", aber die Gleichsetzung von [http://de.wikipedia.org/wiki/Melkart Melkart] und Herakles sei, so [[Fatih Hodžić|Hodžić]], lediglich eine spätere ''interpretatio graeca''. Als Randnotiz sei dazu auch erwähnt, dass sich bei dem römischen Naturforscher [[Plinius der Ältere|Plinius dem Älteren]] eine Textstelle findet (''Naturalis historia'', vi.49), wo er notiert, es habe angeblich auch in [http://de.wikipedia.org/wiki/Sogdien Sogdien] - im heutigen [http://de.wikipedia.org/wiki/Usbekistan Usbekistan] - ein Heiligtum und ‘'''Säulen des Herakles’''' gegeben. <ref>Quelle: [[Tony O’Connell]], [http://atlantipedia.ie/samples/pliny-the-elder/ Pliny the Elder], bei: [http://atlantipedia.ie/samples/ Atlantipedia.ie], 10. Juni 2010 (abgerufen: 07.02.2013)</ref>
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Eine weitere Lokalisierungs-These zu den '''Säulen des Herakles''' - und zu [[Atlantis]], die wir hier vorstellen wollen, stammt von [[Ulrich Hofmann]], der davon ausgeht, dass das von [[Platon]] im [[Timaios]] erwähnte "''Atlantische Meer''" nicht mit dem Atlantischen Ozean identisch sei: "''Noch vor wenigen tausend Jahren scheint südlich des [http://de.wikipedia.org/wiki/Maghreb Maghrebs] ein ausgedehntes Binnenmeer existiert zu haben'' '''(Abb. 5)''' '', das durch das Wasser zahlreicher Zuflüsse gespeist wurde. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich hierbei um das Atlantische Meer Platons. Weite Teil des östlichen Maghrebs bilden somit eine Insel bzw. Halbinsel. Die ursprünglichen >SÄULEN DES HERAKLES< waren demzufolge eine Bezeichnung der Meerenge im [http://de.wikipedia.org/wiki/Golf_von_Gab%C3%A8s Golf von Gabes], im Süden [[Paul Borchardt: Atlantis in Tunesien|Tunesiens]].''" <ref>Quelle: [[Ulrich Hofmann]], "[http://books.google.de/books?id=tfDcvJdvQmIC&printsec=frontcover&dq=Ulrich+Hofmann+Platons+Insel+Atlantis Platons Insel Atlantis]", Norderstedt 2004, S. 62</ref> Zu einer entsprechenden Auffassung gelangt auch der aus Griechenland stammende [[Personalia atlantologica|Atlantisforscher]] [http://atlantipedia.ie/samples/sarantitis-george/ George Sarantitis]. Er verortet die ''''Säulen'''' ebenfalls im [http://de.wikipedia.org/wiki/Golf_von_Gab%C3%A8s Golf von Gabes], wo sich vormals der Zugang zu einem veritablen, binnenländischen Meer befunden habe, dessen Relikte die [http://de.wikipedia.org/wiki/Schott_%28Geologie%29 Schotts] [[Paul Borchardt: Atlantis in Tunesien|Tunesiens]] und [http://de.wikipedia.org/wiki/Algerien Algeriens] seien. <ref>Anmerkung: Zu [http://atlantipedia.ie/samples/sarantitis-george/ G. Sarantitis] Atlantis-Modell siehe auch seine englisch- und griechischsprachigen Webseiten: [http://platoproject.gr/ PLATOPROJECT]</ref> Die Ergebnisse seiner Studien legte auch [http://atlantipedia.ie/samples/sarantitis-george/ Sarantitis] auf der [http://atlantis2008.conferences.gr/ Atlantis Konferenz 2008] vor. <ref>Quelle: [[Tony O’Connell]],"[http://atlantipedia.ie/samples/sarantitis-george/ Sarantitis, George]"; bei: [http://atlantipedia.ie/samples/ Atlantipedia.ie] (abgerufen: 12.09.2012)</ref> 
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[[Bild:Bab al Mandab.jpg|thumb|260px|'''Abb. 6''' Die Meerenge von Bab al Mandab am persischen Golf - nach ''R. Brychta'' die 'Säulen des Herakles']]
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Abschließend soll hier auch nicht versäumt werden, auf eine 'etwas andere' Lokalisierung der '''Säulen des Herakles''' hinzuweisen, die der tschechische Historiker und Atlantisforscher [[Radek Brychta]] 2001 in seinem Buch "Objevení Platónovy Atlantidy" (Die Entdeckung von Platons Atlantis) vorgestellt hat, in welchem er von einer Identität des "Atlantischen Meeres" mit dem weltumspannenden Okeanos in der mythischen Geographie der Hellenen ausgeht. Dazu schreibt [[Radek Brychta|Brychta]] in einem Essay:
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"''Gemäß der ägyptischen Priester wurde die Insel [[Atlantis]] jenseits der Grenzen des Herakles lokalisiert, an irgendeinem Ort im Atlantik oder Welt Ozean, der die ganze damalig bekannte Welt umfing. Ebenso lassen Bemerkungen im [[Timaios|Timaios-Dialog]], als auch in anderen historischen Quellen vermuten, dass die [[Die Ägypter - Erben eines uralten Wissens|Ägypter]] der Ansicht waren, dass Ägypten andererseits innerhalb der Grenzen des Herakles zu lokalisieren war. Der Begriff >'''Säulen des Herakles'''< wurde wahrscheinlich von ägyptischen Priestern als Parabel gebraucht, um dem Griechen [[Solon]] zu bestätigen, dass er den westlichst gelegenen Punkt meinte, der den [[Die Ägypter - Erben eines uralten Wissens|Ägyptern]] bekannt war und von welchem man auf den mythologischen Ozean, identisch mit dem Atlantischen Meer, segeln konnte. Dieser Punkt kann nur mit der Enge von [http://de.wikipedia.org/wiki/Bab_Al_Mandab Bab al Mandab]'' ('''Abb. 6''') ''identifiziert werden, durch die man vom [http://de.wikipedia.org/wiki/Rotes_Meer Roten Meer] in den [http://de.wikipedia.org/wiki/Indischer_Ozean Indischen Ozean] oder, wie die Griechen glaubten, in den [http://de.wikipedia.org/wiki/Atlantischer_Ozean Atlantischen Ozean], segeln konnte.''" <ref>Quelle: [[Radek Brychta]], "[[Die Entdeckung von Platons Atlantis I|Die Entdeckung von Platons Atlantis]]" (Essay), Teil III, "[[Die Entdeckung von Platons Atlantis III|Die Lokalisierung von Atlantis]]", ''Atlantisforschung.de''</ref>
  
Eine weitere Lokalisierungs-These zu den '''Säulen des Herakles''' - und zu [[Atlantis]], die wir hier abschließend vorstellen wollen, stammt von [[Ulrich Hofmann]], der davon ausgeht, dass das von [[Platon]] im [[Timaios]] erwähnte "''Atlantische Meer''" nicht mit dem Atlantischen Ozean identisch sei: "''Noch vor wenigen tausend Jahren scheint südlich des [http://de.wikipedia.org/wiki/Maghreb Maghrebs] ein ausgedehntes Binnenmeer existiert zu haben'' '''(Abb. 4)''' '', das durch das Wasser zahlreicher Zuflüsse gespeist wurde. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich hierbei um das Atlantische Meer Platons. Weite Teil des östlichen Maghrebs bilden somit eine Insel bzw. Halbinsel. Die ursprünglichen >SÄULEN DES HERAKLES< waren demzufolge eine Bezeichnung der Meerenge im [http://de.wikipedia.org/wiki/Golf_von_Gab%C3%A8s Golf von Gabes], im Süden [[Paul Borchardt: Atlantis in Tunesien|Tunesiens]].''" <ref>Quelle: [[Ulrich Hofmann]], [http://books.google.de/books?id=tfDcvJdvQmIC&printsec=frontcover&dq=Ulrich+Hofmann+Platons+Insel+Atlantis Platons Insel Atlantis], Norderstedt 2004, S. 62</ref> 
 
  
  
 
===Anmerkungen und Quellen===
 
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:1) [https://commons.wikimedia.org/wiki/User:Kentin Kentin] bei [https://commons.wikimedia.org/wiki/Hauptseite Wikimedia Commons], unter: [https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Weltkarte_hekataios.gif?uselang=de File:Weltkarte hekataios.gif] (Bildbearbeitung durch ''Atlantisforschung.de'')
  
===Bild-Quellen===
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:2) [[Siegfried G. Schoppe|Prof. Dr. Siegfried G. Schoppe]] und '''Christian Schoppe, MBA''', [http://www.atlantis-schoppe.de/insel.html Atlantis und die Sintflut - Warum Atlantis keine Insel ist und warum Atlantis nicht im Atlantik liegt]
  
(1) http://www.broman.at/atlantis.html (Bildbearbeitung durch ''Atlantisforschung.de'')
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:3) [[Prof. Axel Hausmann|Axel Hausmann]], [[ATLANTIS WAR SIZILIEN - Vom Mythos zur Realität - Teil I|ATLANTIS WAR SIZILIEN - Vom Mythos zur Realität]] (Bildbearbeitung durch ''Atlantisforschung.de'')
  
(2) '''Prof. Dr. Siegfried G. Schoppe''' und '''Christian Schoppe, MBA''', [http://www.atlantis-schoppe.de/insel.html Atlantis und die Sintflut - Warum Atlantis keine Insel ist und warum Atlantis nicht im Atlantik liegt]
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:4) [http://commons.wikimedia.org/w/index.php?title=Hauptseite&uselang=de Wikimedia Commons], unter: [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Locatie_Straat_van_Otranto.PNG&filetimestamp=20100219201023 Datei:Locatie Straat van Otranto.PNG]
  
(3) [[Prof. Axel Hausmann|Axel Hausmann]], [[ATLANTIS WAR SIZILIEN - Vom Mythos zur Realität - Teil I|ATLANTIS WAR SIZILIEN - Vom Mythos zur Realität]] (Bildbearbeitung durch ''Atlantisforschung.de'')
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:5) [[Ulrich Hofmann]], [http://books.google.de/books?id=tfDcvJdvQmIC&printsec=frontcover&dq=Ulrich+Hofmann+Platons+Insel+Atlantis Platons Insel Atlantis], Norderstedt 2004, S. 62
  
(4) [[Ulrich Hofmann]], [http://books.google.de/books?id=tfDcvJdvQmIC&printsec=frontcover&dq=Ulrich+Hofmann+Platons+Insel+Atlantis Platons Insel Atlantis], Norderstedt 2004, S. 62
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:6) '''Unbekannte Bild-Quelle''' (Vermutl. NASA)

Aktuelle Version vom 9. Juni 2016, 04:44 Uhr

Abb. 1 Nach klassischer Auffassung lagen die Säulen des Herakles zwischen Iberien und Nordafrika und markierten das westliche Ende der damals bekannten Welt. (Bild: Weltkarte des Hekataios, ca. 510 v.Chr.)

(bb) Bei den so genannten Säulen des Herakles (lat.: Herculis Columnae) handelt es sich um einen historisch-geographischen Begriff, der aus atlantologischer Sicht von besonderer Bedeutung – und mithin unter Atlantisforschern höchst umstritten - ist, da er einen der wenigen direkten, aber interpretationsfähigen, Hinweise zur geographischen Atlantis-Lokalisierung darstellt, die Platon dazu in seiner Atlantida hinterlassen hat.

Bei Wikipedia heißt es über sie: "Als Säulen des Herakles (altgriechisch αἱ Ἡράκλειοι στῆλαι hai Herakleioi stēlai) bezeichnete man im Altertum den Felsen von Gibraltar (lat. Calpe) im Süden der Iberischen Halbinsel und den Berg Dschebel Musa in Marokko, westlich der spanischen Exklave Ceuta. (Abb. 1) Andere Quellen bezeichnen Abyle (lat. mons Abila) unmittelbar beim spanischen Ceuta in Nordafrika, welcher heute als Monte Hacho bekannt ist, als die südliche Säule des Herakles.

Die Phönizier, welche die Meerenge auf ihren Entdeckungsfahrten um 1100 v. Chr. erreichten, bezeichneten die beiden das Mittelmeer begrenzenden Vorgebirge nach ihrem Sonnengott als Säulen des Melkart. Der Name des Gottes wurde später von den Griechen durch den griechischen Herakles ersetzt. Sie formulierten weiterhin, diese Meerenge würde das Ende der Welt bilden und wäre einst von Herakles gesetzt worden. So sind es jene Säulen, die den Himmel tragen, also Atlas. Diesen suchte Herakles auf, um die Äpfel der Hesperiden zu erhalten. Weil er dafür kurz dem Atlas dessen Last abnahm, nannte man diese Säulen des Herakles." [1]

Dieser klassischen Verortung der 'Herkulischen Säulen' im äußersten Westen des Mittelmeers folgt traditionell ein Großteil der Atlantologic community. Insbesondere die 'Atlantiker', die das historische Atlantis im oder am Atlantik vermuten, legen Platons Aussagen entsprechend aus. So heißt es z.B. im Dialog 'Timaios' (24c-25b), die Athener hätten einst einer gewaltigen "Heeresmacht" Einhalt geboten, "welche im Atlantischen Meere ihren Ausgangspunkt hatte und von außenher übermütig gegen ganz Europa und Asien heranzog. Damals war jenes Meer nämlich noch schiffbar, denn vor dem Eingang, der, wie ihr sagt, die Säulen des Herakles heißt, befand sich eine Insel als Asien und Libyen zusammengenommen, von welchen den damals Reisenden der Übergang zu anderen Inseln und dem ganzen gegenüberliegenden Festland, an jenem wahren Meer, möglich war. Denn das Gebiet hier, welches innerhalb jenes Eingangs, von dem wir sprechen, liegt, erscheint nur als eine Bucht mit einer schmalen Einfahrt. Jenes aber muß wirklich als Meer und das es umgebende Land mit vollstem Recht als Festland bezeichnet werden." [2]

Abb. 2 Prof. Dr. Siegfried u. Christian Schoppe gehen davon aus, dass mit den platonischen Säulen des Herakles der Bosporus gemeint war.

Und im 'Kritias' (108e) erklärt Platon: "Vor allem wollen wir uns erinnern, daß zusammengenommen neuntausend Jahre vergangen sind, seitdem, wie berichtet wurde, der Krieg zwischen den außerhalb der Säulen des Herakles (tois th´ hypèr Herakleias stéles éxo katoikousin) und den innerhalb derselben Wohnenden stattfand, von dem ich jetzt ausführlich berichten will." [3]

Kein Wunder also, dass die atlantologischen 'Atlantiker' in dieser Darstellung eine recht präzise geographische Beschreibung des atlanto-mediterranen Großraums sehen, der zufolge sich Atlantis irgendwo jenseits der Straße von Gibraltar, im Atlantischen Ozean oder an seinen Küsten, befunden haben muss. Allerdings war der sagenhafte Herakles, wenn man die Mythen und Legenden zugrunde legt, die sich um ihn und seine Taten ranken, ein vielgereister Mann, der eine ganze Reihe derartiger 'Säulen' als Zeichen seiner zahlreichen Siege und Heldentaten hinterlassen hat.

So bemerkt man auch bei Wikipedia, dass bereits in der Antike alternative Lokalisierungen der 'Herkulischen Säulen' kursierten: "Im Widerspruch zu dieser frühzeitlichen Auffassung steht allerdings die Erwähnung dieser Säulen in der Germania des Tacitus, der diese im Gebiet der Friesen vermutete. Auch nach Apollodor befanden sich diese Säulen im Land der Hyperboreer, mithin im Norden, so dass sie ebenso gut in der Nordsee bei Helgoland gelegen haben könnten." [4] Und Siegfried G. Schoppe sowie Christian Schoppe merken an: "Der römische Gelehrte Servius stellt um 400 nach Christus fest: >Durch die Säulen des Herakles fahren wir im Schwarzen Meer wie auch in Spanien<." [5]

Die beiden Wissenschaftler führen die von Servius erwähnten 'Säulen' am Bosporus (Abb. 2) als Indiz für die von ihnen verfochtene Lokalisierung von Atlantis im Schwarzen Meer an, welche sie 2004 in ihrem Buch 'Atlantis und die Sintflut' der Öffentlichkeit vorgestellt haben. Ganz in der Nähe, nämlich an den Dardanellen, hat schon 1992 der Geoarchäologe Dr. Eberhard Zangger die Säulen des Herakles ausgemacht, um damit seine These zu untermauern, dass Atlantis dem spätbronzezeitlichen Troja entspricht. [6]

Abb. 3 Nach Prof. Dr. Axel Hausmann befanden sich die Säulen des Herakles einst auf heute überfluteten Landzungen von Tunesien und einer sizilianisch-maltesischen Großinsel - seinem Atlantis.

Bereits 1969 hatte der griechische Seismologe Dr. Angelos Galanopulos, der Atlantis auf der Vuklaninsel Thera verortete, angeführt, die meisten legendären Taten des Herakles seien auf dem Peloponnes vollbracht worden, und stünden in keinerlei Verbindung mit Gibraltar. [7] Er glaubte, daß die platonischen Säulen des Herakles in Wirklichkeit das Kap Malea und das Kap Tainaron (Matapan) auf dem Peloponnes gewesen seien, keineswegs aber Gibraltar. Die Erwähnung der 'Säulen' durch Platon betrachtete er zudem als Wiederholung einer Fehlinterpretation, die zuerst Solon unterlaufen sei. Galanopulos spekulierte, dieser Aspekt des Atlantisberichts sei erst durch Solon eingebracht worden, und keineswegs in den, der Erzählung zu Grunde liegenden, Aussagen der Neith-Priester enthalten gewesen. [8]

Zu den 'Revisionisten' unter den Atlantis-Autoren, welche die Säulen des Herakles zur Stützung ihrer Atlantis-Lokalisierungen - vom Atlantik weg - in die Gestade des Mittelmeer-Raums verlegen, gehört auch Sergio Frau aus Italien. Der leitende Kulturredakteur und Mitbegründer der bekannten Tageszeitung La Repubblica verortet sie in der heutigen 'Straße von Sizilien', und vertritt in seinem, 2009 in Deutschland erschienenen, Buch 'ATLANTIKA' die Annahme, Sardinien sei mit Platons Atlantis identisch.

Beide Annahmen Fraus sind, wie Kenner der Materie wissen, keineswegs neu oder originär - auch wenn er in seinem Buch diesen Eindruck erwecken mag. So hat bereits 1982 sein Landsmann Paolo Valente Poddighe - der im übrigen die Straße von Bonifacio zwischen Sardinien und Korsika als Säulen des Herakles betrachtet - in seinem Buch "Atlantide Sardegna: Isola dei Faraoni" Sardinien mit Atlantis identifiziert, und vor mehr als fünf Jahren brachte auch der Amerikaner Robert Paul Ishoy diese Insel mit ihrer geheimnisvollen, prähistorischen 'Nuraghe-Kultur' als Atlantis-Kandidatin ins Gespräch. [9] Und was die 'Straße von Sizilien' angeht, so vermutete der Aachener Physikprofessor Axel Hausmann - der Atlantis als prädiluviale, sizilianisch-maltesische Großinsel identifiziert - schon im Jahr 2000 [10] eine Verwechslung der heutigen Straßen von Gibraltar und Sizilien durch Solon.

Abb. 4 Nach Fatih Hodzic handelte es sich bei den 'Herkulischen Säulen' des Atlantisberichts um die heutige Straße von Otranto

Bei Hausmann heißt es dazu: "Die Ortsangabe >bei den Säulen des Herakles< verweist auf die nordafrikanische Küste gegenüber von Sizilien. Solon wusste allerdings nicht, wo diese Landschaft lag und verlegte sie infolgedessen in den äußersten Westen der den Griechen bekannten Welt an. Solons mangelhaftes geografisches Wissen bewirkte so, dass die Hellenen die Insel Atlantis samt ihrer Lagebeschreibung bei den Säulen des Herakles mit der sagenhaften Insel der Seligen gleichsetzten und beide Eilande an den äußersten westlichen Rand der bewohnten Welt verlegten." [11]

Ebenfalls eine sizilianische Atlantis-Lokalisierung - allerdings keine, die, wie jene von Hausmann, im Neolithikum angesiedelt ist, sondern eine bronzezeitliche - schlägt sein deutscher Forscher-Kollege Thorwald C. Franke vor, und neben anderen gravierenden Unterschieden der beiden Ideengebäude weichen sie auch voneinander ab, was die Identifizierung der Säulen des Herakles angeht, welche Franke der Straße von Messina zuordnet.

Ein weiterer Atlantisforscher, der im Rahmen seines Lösungsmodells des Atlantis-Problems eine "Verlegung" der Herkulischen Säulen, weg von der Straße von Gibraltar, einfordert, ist Fatih Hodžić, der die Hauptstadt von Platons versunkenem Reich der Vorzeit am Grund des Adriatischen Meeres vermutet - eine These, die er 2008 auf der Zweiten Internationalen Atlantis-Konferenz in Athen vorgestellt hat. Nach seiner Auffassung handelte es sich bei den Säulen des Herakles im Atlantisbericht um die heutige Straße von Otranto.

Abb. 5 Ulrich Hofmann vermutet die Säulen des Herakles am Golf von Gabes.

Hodžić macht geltend, dass altgriechische Autoren, wie Dicaearchus und Pytheas die 'Säulen' noch bis etwa 250 v. Chr. in die Nähe Siziliens platziert hätten. "Nach den anschließenden Entdeckungen neuer Territorien bewegten sich die mythologischen Stätten von dort weg und wurden an die Grenzen der damals bekannten Welt verlegt. Der altgriechische Mathematiker und Geograph Eratosthenes >transferierte< die Säulen des Herakles nach Gibraltar." [12] Tatsächlich habe es dort auch 'Säulen' gegeben, nämlich die, oben bereits erwähnten, phoenizischen Säulen des Melkart, des "Herrn von Tyros", aber die Gleichsetzung von Melkart und Herakles sei, so Hodžić, lediglich eine spätere interpretatio graeca. Als Randnotiz sei dazu auch erwähnt, dass sich bei dem römischen Naturforscher Plinius dem Älteren eine Textstelle findet (Naturalis historia, vi.49), wo er notiert, es habe angeblich auch in Sogdien - im heutigen Usbekistan - ein Heiligtum und ‘Säulen des Herakles’ gegeben. [13]

Eine weitere Lokalisierungs-These zu den Säulen des Herakles - und zu Atlantis, die wir hier vorstellen wollen, stammt von Ulrich Hofmann, der davon ausgeht, dass das von Platon im Timaios erwähnte "Atlantische Meer" nicht mit dem Atlantischen Ozean identisch sei: "Noch vor wenigen tausend Jahren scheint südlich des Maghrebs ein ausgedehntes Binnenmeer existiert zu haben (Abb. 5) , das durch das Wasser zahlreicher Zuflüsse gespeist wurde. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich hierbei um das Atlantische Meer Platons. Weite Teil des östlichen Maghrebs bilden somit eine Insel bzw. Halbinsel. Die ursprünglichen >SÄULEN DES HERAKLES< waren demzufolge eine Bezeichnung der Meerenge im Golf von Gabes, im Süden Tunesiens." [14] Zu einer entsprechenden Auffassung gelangt auch der aus Griechenland stammende Atlantisforscher George Sarantitis. Er verortet die 'Säulen' ebenfalls im Golf von Gabes, wo sich vormals der Zugang zu einem veritablen, binnenländischen Meer befunden habe, dessen Relikte die Schotts Tunesiens und Algeriens seien. [15] Die Ergebnisse seiner Studien legte auch Sarantitis auf der Atlantis Konferenz 2008 vor. [16]

Abb. 6 Die Meerenge von Bab al Mandab am persischen Golf - nach R. Brychta die 'Säulen des Herakles'

Abschließend soll hier auch nicht versäumt werden, auf eine 'etwas andere' Lokalisierung der Säulen des Herakles hinzuweisen, die der tschechische Historiker und Atlantisforscher Radek Brychta 2001 in seinem Buch "Objevení Platónovy Atlantidy" (Die Entdeckung von Platons Atlantis) vorgestellt hat, in welchem er von einer Identität des "Atlantischen Meeres" mit dem weltumspannenden Okeanos in der mythischen Geographie der Hellenen ausgeht. Dazu schreibt Brychta in einem Essay:

"Gemäß der ägyptischen Priester wurde die Insel Atlantis jenseits der Grenzen des Herakles lokalisiert, an irgendeinem Ort im Atlantik oder Welt Ozean, der die ganze damalig bekannte Welt umfing. Ebenso lassen Bemerkungen im Timaios-Dialog, als auch in anderen historischen Quellen vermuten, dass die Ägypter der Ansicht waren, dass Ägypten andererseits innerhalb der Grenzen des Herakles zu lokalisieren war. Der Begriff >Säulen des Herakles< wurde wahrscheinlich von ägyptischen Priestern als Parabel gebraucht, um dem Griechen Solon zu bestätigen, dass er den westlichst gelegenen Punkt meinte, der den Ägyptern bekannt war und von welchem man auf den mythologischen Ozean, identisch mit dem Atlantischen Meer, segeln konnte. Dieser Punkt kann nur mit der Enge von Bab al Mandab (Abb. 6) identifiziert werden, durch die man vom Roten Meer in den Indischen Ozean oder, wie die Griechen glaubten, in den Atlantischen Ozean, segeln konnte." [17]


Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Quelle: Wikipedia – Die freie Enzklopädie, Stichwort: Säulen des Herakles (Stand: 09.07.09); Hervorhebung durch die Red.
  2. Quelle: Übersetzung von Auszügen aus Platons Dialog 'Timaios' aus dem Altgriechischen von Jürgen Spanuth, in: Die Atlanter - Volk aus dem Bernsteinland, 6. Aufl. 1998, S. 451; Hervorhebung durch die Red.
  3. Quelle: Übersetzung von Auszügen aus Platons Dialog 'Kritias' aus dem Altgriechischen von Jürgen Spanuth, in: Die Atlanter - Volk aus dem Bernsteinland, 6. Aufl. 1998, S.454,455; Hervorhebung durch die Red.
  4. Quelle: Wikipedia – Die freie Enzklopädie, Stichwort: Säulen des Herakles (Stand: 09.07.09)
  5. Quelle: Prof. Dr. Siegfried G. Schoppe und Christian Schoppe, MBA, Atlantis und die Sintflut - Warum Atlantis keine Insel ist und warum Atlantis nicht im Atlantik liegt (Hervorhebung durch Atlantisforschung.de)
  6. Siehe: Eberhard Zangger, Atlantis. Eine Legende wird entziffert, Knaur, München 1992; ders. im Internet: Atlantis - der versunkene Kontinent?; vergl. bei Atlantisforschung.de auch: Troja - das Zangger´sche Atlantis (red)
  7. Siehe: Galanopoulos, Angelos Geōrgiou und Edward Bacon, "Atlantis: The Truth Behind the Legend", Indianapolis (Bobbs-Merrill), 1969
  8. Quelle: James W. Mavor Jr., "Das minoische Atlantis des Dr. Angelos Galanopulos (Teil I)", bei Atlantisforschung.de
  9. Siehe: Robert Paul Ishoy, Atlantis Discovered; sowie bei Atlantisforschung.de: ders.: Atlantis auf Sardinien (Die These)
  10. Siehe: Axel Hausmann, Atlantis - Die versunkene Wiege der Kulturen, Books on Demand, 2000
  11. Quelle: Axel Hausmann, ATLANTIS WAR SIZILIEN - Vom Mythos zur Realität (Atlantisforschung.de); Hervorhebungen durch die Red.
  12. Quelle: Fatih Hodžić, "Die stummen Zeugen einer prähistorischen Katastrophe", Atlantisforschung.de
  13. Quelle: Tony O’Connell, Pliny the Elder, bei: Atlantipedia.ie, 10. Juni 2010 (abgerufen: 07.02.2013)
  14. Quelle: Ulrich Hofmann, "Platons Insel Atlantis", Norderstedt 2004, S. 62
  15. Anmerkung: Zu G. Sarantitis Atlantis-Modell siehe auch seine englisch- und griechischsprachigen Webseiten: PLATOPROJECT
  16. Quelle: Tony O’Connell,"Sarantitis, George"; bei: Atlantipedia.ie (abgerufen: 12.09.2012)
  17. Quelle: Radek Brychta, "Die Entdeckung von Platons Atlantis" (Essay), Teil III, "Die Lokalisierung von Atlantis", Atlantisforschung.de

Bild-Quellen:

1) Kentin bei Wikimedia Commons, unter: File:Weltkarte hekataios.gif (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)
2) Prof. Dr. Siegfried G. Schoppe und Christian Schoppe, MBA, Atlantis und die Sintflut - Warum Atlantis keine Insel ist und warum Atlantis nicht im Atlantik liegt
3) Axel Hausmann, ATLANTIS WAR SIZILIEN - Vom Mythos zur Realität (Bildbearbeitung durch Atlantisforschung.de)
4) Wikimedia Commons, unter: Datei:Locatie Straat van Otranto.PNG
5) Ulrich Hofmann, Platons Insel Atlantis, Norderstedt 2004, S. 62
6) Unbekannte Bild-Quelle (Vermutl. NASA)