Schwarze Atlantiker in Amerika

von Colonel Alexander Braghine (1940)

Abb. 1 Negroide Olmeken-Skulptur aus dem heutigen Mexiko). Überall in Amerika finden sich kulturelle Relikte, die auf eine präkolumbische Präsenz schwarzer Völker schließen lassen.

Die Tatsache der Existenz schwarzer Rassen [1] unter den Bewohnern des verlorenen Kontinents, der im Codex Popol Vuh erwähnt wird, ist von größtem Interesse. Bis jetzt glauben Ethnologen, dass Neger erst während unserer eigenen Epoche in der Neuen Welt auftauchten, wohin sie als Sklaven gebracht wurden, doch jüngste Forschungen zeigen, dass sie bereits in einer weit zurückliegenden Periode nach Amerika kamen.

Das Popol Vuh erklärt, dass, nachdem der Kataklysmus über das vormalige Vaterland der Quiché gekommen sei, ein Teil seiner überlebenden Bevölkerung westwärts, d.h. nach Amerika, emigrierte und der andere nach Osten, vermutlich nach Europa oder Afrika. Vielleicht waren diese letztgenannten Emigranten die Vorväter der Berber und Tuareg, doch es ist auch nicht ausgeschlossen, dass unter der heutigen schwarz-afrikanischen Bevölkerung noch Abkömmlinge schwarzhäutiger Stämme von Atlantis existieren.

Quatrefages, Le Plongeon und Bancroft haben bewiesen, dass bestimmte aboriginale Neger-Stämme noch vor gar nicht so langer Zeit Amerika bewohnt haben. Einige Statuen indianischer Götter in Mittelamerika weisen typisch negroide Merkmale auf und prähistorische Monumente repräsentieren dort zweifellos bestimmte negroide [Kulturen]. Solche Statuen gibt es beispielsweise in Teotihuacan, in Palenque, und ein gigantischer negroider Kopf, aus Granit gehauen, befindet sich in der Nähe des mexikanischen Vulkans von Taxila. In der archäologischen Sammlung von Herrn Ernesto Franco in Quito (Ecuador) habe ich die Statuette eines Negers gesehen: nach Meinung örtlicher Archäologen ist diese Statuette mindestens 20 000 Jahre alt.

Die autochthonen [2] schwarzen Rassen in Amerika vermischten sich entweder nach und nach mit den indianischen, oder wurden ausgerottet, doch in einer weit zurückliegenden Zeit gab es zahlreiche Neger, oder Negroide, in der Neuen Welt. Es ist jedenfalls möglich, dass einige schwarze Individuen durch die starken Strömungen nach Amerika verschlagen wurden, die im Ozean zwischen Afrika und der Neuen Welt existieren: das war Quatrefages´ Meinung. Donnelly schlägt die selbe Hypothese vor, wobei er bekräftigt, dass Pflanzen, Tiere und Menschen vermutlich durch starke Meeres-Strömungen von einem Kontinent zum anderen getragen wurden.

Abb. 2 In den äquatorialen Wäldern Französisch Guayanas (Bild) begegnete A. Braghine noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts Vertretern des einheimischen negroiden Stammes der Saramacca.

Einst hatte ich die Gelegenheit, etwa einen Monat lang in Oyapoc zu verbringen, einem einsam in den äquatorialen Wäldern Französisch Guayanas (Abb. 2) gelegenen Ort. Dort sah ich viele Vertreter des örtlichen negroiden Stammes der Saramacca, der ganz für sich alleine lebt und von seinen eigenen Häuptlingen regiert wird. Die Saramacca in verschiedene Clans untergliedert und jeder Clan hat eine Art Wappen, die auf das Gesicht seiner Angehörigen tätowiert wird.

Die Auffassungen der Wissenschaftler zur Herkunft der Saramacca variieren: während einige diese Neger für einen autochthonen amerikanischen Stamm halten, denken andere, dass die Saramacca nichts anderes als die Nachfahren alter Sklaven seien, die nach Südamerika transportiert wurden und vor ihren Herren in die Wälder Guayanas geflohen seien. [3]

Die Sprache der Saramacca ähnelt dem Dialekt der afrikanischen Goldküste, die den Küsten Guayanas direkt gegenüber liegt. Es ist meine Überzeugung, dass die letztgenannte Annahme [die Sklaven-Hypothese; d. Ü.] falsch ist: es wäre eindeutig ziemlich schwierig, einen ganzen Stamm in die Sklaverei zu verschleppen, und noch schwerer wäre es für diesen Stamm, mit seinen Frauen und Kindern zusammen zu entkommen. Die Zusammensetzung der Sklaven-Gruppen war stets völlig willkürlich, sodass jede Gruppe dieser Sklaven aus Vertretern verschiedener Stämme zusammengesetzt war.

Zudem sind die heutigen Saramacca gutherzige Leute und stehen den Weißen freundlich gegenüber, was wohl kaum der Fall wäre, wenn es sich bei ihren Vorfahren um Sklaven gehandelt hätte, die der bestialischen Grausamkeit der Pflanzer ausgesetzt waren. So gelange ich zu der Ansicht, dass die Saramacca der letzte erhalten gebliebene aboriginale negroide Stamm in Amerika sind.


Anmerkungen und Quellen

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Dieser Beitrag von Colonel Alexander Braghine wurde seinem, erstmalig 1940 publizierten, Buch "The Shadow of Atlantis" entnommen (S. 40-41), das 1997 in der Reihe THE ATLANTIS REPRINT SERIES bei [ADVENTURES UNLIMITED PRESS, Kempton, Illinois (USA) erschienen ist. Übersetzung ins Deutsche und redaktionelle Bearbeitung durch Atlantisforschung.de (2006)

  1. Red. Anmerkung: Die von Braghine (1940!) verwendete Bezeichnung "Rassen" ist heute natürlich obsolet. Siehe dazu bei Atlantisforschung.de z.B.: "Wir sind alle Afrikaner" (Dr. Volker Sommer); "Der Mythos von den angeblichen »Rassen« der Menschheit" (Dr. Horst Friedrich); „Menschenrassen gibt es nicht!" - Bringen die Ergebnisse der Genforschung das Ende des Rassismus? (Martin Marheinecke)
  2. Red. Anmerkung: AUTOCHTHON = gr. /lat., "alteingesessen, eingeboren, bodenständig (von Völkern, Stämmen). 2. am Fundord entstanden, vorkommend (von Gesteinen, Lebewesen: Geol. u. Biol.)" Quelle: DUDEN, Fremdwörterbuch, Mannheim/Wien/Zürich, 1982, S. 97
  3. Red. Anmerkung: Diese, bereits von Braghine kritisierte Mainstream-Sichtweise wird derzeit auch von Wikipedia - die freie Enzykopädie als "allein selig machende Wahrheit" perpetuiert. Siehe dort den Beitrag: "Saramaccaner" (Stand: 28.04.2010)


Bild-Quellen

(1) http://www.africana.com/articles/daily/index_20010205.asp (nicht meht online)

(2) http://www.kontynenty.tpi.pl/devil_is.JPG (nicht mehr online)