Der Riesenfund des J.E. Coker (Sonora, 1930) - Teil II

Abb. 1 Der Artikel aus dem Border Cities Star vom 4. Dez. 1930 als Kopie des Originals

(bb) Im ersten Teil dieses Beitrags haben wir anhand eines Artikels aus der Tageszeitung The Telegraph Herald die seinerzeitige Berichterstattung zum Fund einer grüßeren Zahl riesenhafter menschlicher Skelette von durchschnittlich 2,44 m Größe in einem altertümlichen Massengrab im mexikanischen Bundesstaat Sonora durch einen Bergbau-Ingenieur namens J.E. Coker vorgestellt. Hier folgt nun die Übersetzung ins Deutsche eines weiteren Berichts aus dem Border Cities Star vom 4. Dezember 1930, der einige zusätzliche Detailangaben zur Sache liefert. Interessant ist hierbei nicht zuletzt die Information, dass sich offenbar auch die University of Arizona mehr als nur peripher für Cokers erstaunlichen Fund interessierte, obwohl die Lehrmeinung US-amerikanischer Anthropologie und Archäologie damals bereits seit Jahrzehnten diktierte, es habe (auch) in der Neuen Welt keinerlei Populationen menschlicher Riesen gegeben. Womöglich hat dieses quasi 'abweichlerische' Interesse von Fachwissenschaftlern der University of Arizona in nicht geringem Maße mit dem Engagement des seinerzeit prominenten Archäologen Dr. Byron Cummings (1860-1954) in der 'Riesenfrage' zu tun, der ab 1915 an besagter Universität lehrte. Cummings, der 1934 auch in die Folgeaktivitäten zu einem der Riesenfunde des Ethnologen Paxson Hayes in Sonora involviert war [1], scheint in Hinsicht auf die umstrittene Existenz amerikanischer Riesen jedenfalls anders als die 'Orthodoxie' seiner Zunft gedacht zu haben. Aber nun zu besagtem Artikel (Abb. 1) aus dem Border Cities Star, der in unserer Quelle leider nicht ganz vollständig wiedergegeben wird:

Abb. 2 Die geographische Lage von Soyopa im mexikanischen Bundesstaat Sonora, wo J.L. Coker 1930 seine riesenhafte Entdeckung gemacht haben soll

"Tucson, Arizona, 4. Dezember - Vorbereitungen für eine eilige Expedition in den mexikanischen Bundesstaat Sonora wurden heute von Archäologen der University of Arizona unternommen, nachdem sie Berichte darüber erhalten hatten, dass abergläubische Eingeborene dabei seien, wertvolle Überreste einer Rasse von Supermenschen zu zerstören. Dr. Byron H. Cummings, Leiter der archäologischen Fakultät der Universität, brachte seine Befürchtung zum Ausdruck, die Eingeborenen könnten alle Überreste zerstören - und auch eine Fülle von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die sie beinhalten -, wenn sie nicht sofort aufgehalten werden.

Cummings erwartete heute eine Nachricht von J.L. Coker, einem Bergbau-Veteranen in Sonora, über den berichtet wird, er habe Skelette entdeckt, die anscheinend einer lange gesuchten Rasse zyklopischer Menschen gehören - Menschen von riesenhafter Statur, die einst das Gebiet des Río Yaqui durchstreift haben sollen." Hinsichtlich der besonderen Bedeutung dieser Entdeckung verwies der Archäologe darauf, dass schon in der Vergangenheit ">einzelne Skelette [gefunden wurden], bei denen eine Größe gemessen wurde, welche jene durchschnittlicher Menschen von heute übertraf.< Dr. Cummings sagte: >...es wurden aber niemals mehrere zusammen gefunden [2], sodass die Existenz eines Stammes oder einer Rasse von Riesen bewiesen werden könnte. Wenn wir nachweisen können, dass einst eine solche Rasse lebte, so können wir vielleicht bestimmen, ob der Mensch physisch degeneriert ist.<

Dr. Cummings hat den Science Service in Washington gebeten, der Universität durch ein Sponsoring der vorgeschlagenen Expedition Hilfe zu leisten, die, wie er plant, innerhalb einer Woche beginnen soll. Er erwartet eine definitive Bestätigung der Entdeckung von Coker, bevor diese lange und möglicherweise gefährliche Reise unternommen wird. Die Eingeborenen sind, wie der Wissenschaftler mitteilte, hinsichtlich des Gegenstands fossiler Gebeine fanatisch und zerstören sie absichtlich. Sie sind dafür bekannt, wissenschaftliche Teams zu attackieren und sie auf Schritt und Tritt zu behindern." [3]




Fortsetzung: Der Riesenfund des J.E. Coker (Sonora, 1930) - Teil III

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Anmerkungen und Quellen

Fußnoten:

  1. Siehe: o.A., "Find Traces of Race of Giants Centuries Old", 9. Dezember 1934, in The Telegraph-Herald and Times-Journal; nach: S.M. Raen, "CHRONOLOGIES Source Materials", 21. Juni 2015, bei chronologiesmasterlist.blogspot.ca (abgerufen: 18. November 2017)
  2. Red. Anmerkung (bb): Diese Aussage von Byron Cummings ist definitiv unzutreffend, wie eine ganze Reihe entsprechender historischer Fundberichte anzeigt, die bereits bei Atlantisforschung.de dokumentiert wurden, dem Archäologen aber vermutlich unbekannt waren, da sie nie in der wissenschaftlichen Fachliteratur erwähnt wurden.
  3. Quelle: o.A., "Superstitious Natives Destroy Relics of Prehistoric Supermen - Scientists Hope to Save Skeletons of Giant Men Found In Mexico and Prove That Humans Have Deteriorated Physically", 4. Dezember 1930, in The Border Cities Star; Übersetzung ins Deutsche durch Atlantisforschung.de nach S.M. Raen, "CHRONOLOGIES Source Materials - The Book of Giants (Source Materials)", 21. Juni 2015, bei chronologiesmasterlist.blogspot.ca; via Chris L. Lesley, "Sayopa Race of Giants...", 14. Januar 2016, bei Greater Ancestors World Museum (Links abgerufen: 18. November 2017)

Bild-Quellen:

1) S.M. Raen, "CHRONOLOGIES Source Materials - The Book of Giants (Source Materials)", 21. Juni 2015, bei chronologiesmasterlist.blogspot.ca; via Chris L. Lesley, op. cit.
2) Wikipedia - La enciclopedia libre, unter: Soyopa; auf Basis von: Addicted04, bei Wikimedia Commons, unter: File:Mexico Sonora location map (urban areas).svg