Paulino Zamarro

Forscher- und Autorenportrait

Abb. 1 Paulino Zamarro und eine Skizze des von ihm propagierten Kykladen-Atlantis

(red) Paulino Zamarro Sanz (Abb. 1, links) (* 1947 in Cantalejo, Provinz Segovia) ist ein spanischer Atlantisforscher, der in seinem Berufsleben als Wirtschaftsingenieur mit Schwerpunkt Chemie tätig war. Zudem hat er über zwanzig Jahre lang ökologische Studien betrieben. Zu seinen diesbezüglichen Publikationen in spanischer Sprache gehört eine beachtliche, "Lagunas de Canteljo" betitelte Monographie über die Feuchtgebiete in der Nähe seines Geburtsortes.

In atlantologischer Hinsicht vertritt Paulino Zamarro, der heute in Alcorcón bei Madrid lebt, eine nonkonformistische Variante der ägaischen Atlantis-Lokalisierungen, deren Anhänger Platons verschollenes Inselreich im Gebiet des heutigen Kykladen-Archipels vermuten, wo sich noch vor - erdgeschichtlich gesehen - kürzester Zeit eine Großinsel von ca. 7000 km2 Ausdehnung [1] befand.

Abb. 2 Der Isthmus von Gibraltar nach Paulino Zamarro. Um 5500 v.d.Z. soll diese Landbücke zerbrochen sein, was eine kataklysmische Flutung des Mittlmeer-Beckens vom Atlantik aus nach sich zog. (Zur Vergrößerung bitte das Bild anklicken!)

Während andere Forscher und Forscherinnen, welche diese Lokalisierungs-Hypothese vertreten, den Untergang der Kykladen-Atlantis' (Kykladis) in der späten Bronzezeit (D. Pastras, 1989) oder zum Ende der jüngsten Eiszeit (K. Gaki-Papanastassiou et al., 2010; sowie C.A. Djonis, 2015) vermuten, verficht Paulino Zamarro die Annahme eines neolithischen Atlantis auf dem Kykladenplateau.

In seinem neo-katastrophistischen Modell zur Erklärung der Atlantis-Katastrophe setzt er einen klaren Kontrapunkt zur aktualistischen Ansicht der meisten seiner KollegInnen, die Kykladis sei beim end- und postglazialen Anstieg der Meeresspiegel langsam, quasi zentimeterweise von der Ägäis verschlungen worden. Er dagegen teilt die Ansicht einer ganzen Reihe außenseiterischer Forscher [2], dass das Mittlmeer noch vor wenigen Jahrtausenden durch eine Landbrücke bei Gibraltar, die Nordafrika mit Iberien verband (Abb. 2), vom Atlantik abgetrennt war. [3] Dieser Isthmus, der sich durch Versandung gebildet haben soll, bewirkte durch die Sperrung des Zuflusses von Atlantikwasser ins mediterrane Becken ein langsames Absinken des dortigen Wasserspiegels, wodurch sich ein beträchtlicher Niveau-Unterschied der Wasserstände entwicklte. Gegen 5500 v.d.Z. sei dieser Sperr-Riegel - so Zimarro - gebrochen, was eine kataklysmische Flutung der mediterranen Tiefländer nach sich zog, in deren Verlauf auch ein Großteil der Kykladis, und damit seiner Meinung nach Atlantis, unter die Wellen der Ägäis sank. [4]

Diese Atlantis-Theorie, zu der auch die Vorstellung gehört, unter den Säulen des Herakles seien die beiden winzigen Inselchen Pori und Poreti (Bild) - sie liegen etwa 8 Kilometer nördlich von Antikythera - zu verstehen [5], stellte Paulino Zamarro erstmals im Jahr 2000 in Buchform vor. [6] 2011 folgte dann eine überarbeitete Neufassung mit dem leicht gstrafften Titel "DE GIBRALTAR A LA ATLÁNTIDA" als e-book (siehe unten).


Literaturhinweis:

LIBRO-ATLANTIDA.jpg
Paulino Zamarro, "De Gibraltar a la Atlántida", 2. überarbeitete Ausgabe, 2011 (e-book). Große Teile des Buches sind online frei abrufbar als PDF-Datei. (Stand: 22. Juni 2016)


Externa:


Anmerkungen und Quellen

Hauptsächlich verwendetes Material:

Fußnoten:

  1. Quelle: Vasilios KAPSIMALIS, Peter Pavlakis, Dimitrios Filippas und Christos Anagnostou (Hellenic Centre for Marine Research), Griechenland: "The Cyclades Plateau (Aegean Sea): a lost Atlantis" (summary), International Conference - The Atlantis Hypothesis: Searching for a Lost Land, 11 - 13 July 2005, Milos Island, Greece, unter: "Authors" (abgerufen: 21. Juni 2016)
  2. Anmerkung: So z.B. Joseph S. Ellul (1988), François de Sarre (1895, 1999 und 2000) sowie Axel Hausmann (2000); für eine umfassende Übersicht siehe online in englischer Sprache: Tony O’Connell, "Gibraltar Landbridge or Dam", 29. Mai 2010, bei Atlantipedia.ie (abgerufen: 21. Juni 2016)
  3. Anmerkung: Nach der gängigen schulwissenschaftlichen Lehrmeinung war dies zuletzt vor ca. 5 Millionen Jahren der Fall. Einige Fachwissenschaftler gehen inzwischen immerhin davon aus, dies sei auch vor ca. 900.000 bis 850.000 Jahren noch einmal geschehen. Siehe dazu z.B.: Chuck Bednar, "Early humans came into Europe from North Africa via the Strait of Gibraltar", 4. Januar 2016, bei: redOrbit-com (abgerufen: 21. Juni 2016)
  4. Siehe: Paulino Zamarros Homepage "DE GIBRALTAR A LA ATLÁNTIDA" (abgerufen: 21. Juni 2016)
  5. Siehe: Paulino Zamarros Homepage "DE GIBRALTAR A LA ATLÁNTIDA", unter: Columnas de Hércules (abgerufen: 21. Juni 2016)
  6. Siehe: Paulino Zamarro, "Del Estrecho de Gibraltar a la Atlántida: Claves Que Han Hecho Posible Determinar la Extensión y Situación Exactas de la Atlántida", Selbstverlag des Autors, 2000

Bild-Quellen:

1) Links: Tony O’Connell, "Zamarro, Paulino (m)", 13. Juni 2010, bei Atlantipedia.ie (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschumg.de)
1) Rechts: Paulino Zamarro, DE GIBRALTAR A LA ATLÁNTIDA - Introducción (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschumg.de)
2) Paulino Zamarro, "DE GIBRALTAR A LA ATLÁNTIDA - Introducción" (Bild-Bearbeitung durch Atlantisforschumg.de)