Seltsame Struktur in der Ostsee entdeckt

Eine Zusammenfassung der Ereignisse bis zum September 2012

Abb. 1 Sonaraufnahme (2011) der mysteriösen Struktur am Grunde der Ostsee. Copyright: oceanexplorer.se

(rmh) „Schatzsucher finden mysteriöse Kreisstruktur am Grunde der Ostsee“ meldete Grenzwissenschaft-aktuell am 5. Juli 2011. Diese Struktur befinde sich zwischen Schweden und Finnland auf dem Boden der Ostsee, und die Schatzsucher, die sie fanden, stammen aus Schweden. Die Aufnahmen des Objekts zeigten der schwedischen Zeitung Aftonbladet zufolge Sonaraufnahmen in 87 Metern Tiefe. Die Struktur sei kreisförmig und habe einen Durchmesser von 60 Metern. Unmittelbar neben ihr sei eine weitere Veränderung des sonstigen Untergrundes entdeckt worden, die eine Länge von etwa 300 Metern aufweise und von den Tauchern als „gewaltige Kreisspur“ gedeutet wird. Der genannten Zeitung zufolge sagte der Chef des Schatzsucherteams, Peter Lindberg: „Fast sieht es so aus, als sei dieses runde Objekt zunächst über den Erdboden geglitten, bevor es dann zum Liegen kam.

Eigentlich sucht Lindbergs Firma in der Ostsee nach alten Schiffswracks und deren Ladung, die möglicherweise bereits alte und daher wertvolle Alkoholladungen beinhalten, die sie anschließend versteigern und somit nicht unerhebliche Summen kassieren könnten.

Abb. 2 Die zweite und kleinere Kreisstruktur am Grunde der Ostsee (stark vergrößert). Copyright: oceanexplorer.se

Die Taucher der Bergungsfirma berichteten, dass sie am Boden keine entsprechende Struktur erkennen konnten, und so kam es, wie es kommen musste: Gerüchte und Spekulationen traten auf. Einige Beobachter sagten scherzhaft, dass die Entdeckung einen „Millenium Falcon“, einem Raumschiff aus den „Star Wars“-Filmen, gleiche. Ernst gemeintere Meinungen nahmen aber tatsächlich den Begriff „UFO“ in den Mund und sprachen von einem abgestürzten außerirdischen Raumschiff, während andere die symmetrische Blüte von Meeresalgen als Verursacher dieses Gebildes sehen.

Der Meeresarchäologe vom schwedischen Meeresmuseum um Stockholm gab zu verstehen, dass es noch viel zu früh sei, um eine Erklärung für das Gebilde anbieten zu können. Er selbst jedoch glaubt jedoch, dass es sich eine natürliche, geologische Struktur handelte, wie er Aftonbladet gegenüber sagte.

Am 22. Juli 2011 gab Grenzwissenschaft-aktuell bekannt, dass das mysteriöse Gebilde genauer untersucht werden soll. Der Projektleiter Dennis Åsberg von den „Ocean Explorers“ gab in einem Video-Update bekannt, dass man plane, zeitnah einen mit einer Kamera versehenen zur Untersuchung des Gebildes einzusetzen.

Abb. 3 Maßstabsgetreuer Vergleich der beiden "Objekte". Copyright: oceanexplorer.se

Åsberg gab zu verstehen, dass er „trotz jahrelanger Erfahrung noch nie etwas Vergleichbares“ gesehen habe. Er sagt: „Wir haben keine Ahnung, was es ist. So etwas am Boden des Meeres zu sehen, war etwas völlig Neues für uns. […] Vielleicht ist es ein Vulkan, vielleicht eine steinzeitliche Struktur oder etwas ganz anderes […] aber die Sonaraufnahmen sind wirklich beeindruckend."

Am 14. Februar 2012 berichtete Grenzwissenschaft-aktuell, dass die Schatztaucher noch auf eine zweite mysteriöse Kreisstruktur in der Ostsee stießen. Das wurde dieser Quelle zufolge mit ziemlicher Verspätung von CNN bekannt gegeben. Das Ocean-Explorer-Team“ bestätigte diese Entdeckung gegenüber Grenzwissenschaft-aktuell. Die Aufnahmen der zweiten, kleineren Struktur seien jedoch aufgrund von Störungen während der Überfahrt von schlechterer Qualität als jene der größeren, 200 Meter entfernten, Struktur.

Abb. 4 Original-Sonaraufnahme der beiden Strukturen. (Zu beachten ist in diesem Falle eine Stauchung des größeren Objekts (u.l.) und die mittige Spiegelachse.) Copyright: oceanexplorer.se

Am 6. Juni 2012 war es dann soweit: Taucher drangen erstmals zur mysteriösen Kreisstruktur vor, wie Grenzwissenschaft-aktuell am 08. Juni 2012 berichtete. Die Expedition habe sich, bedingt durch ein internationale Seemanöver und schlechtes Wetter in der Region verzögert. Jetzt aber stach das Forschungsschiff „Ancylus“ in See, und man führte erste Scans von dem Gebilde durch und entnahm Proben. Da man keine Gefahren erkennen konnte, tauchten die Untersucher am nächsten Tag erstmals zu der 60 Meter messenden Kreisstruktur in 87 Metern Tiefe hinab. Dies berichteten sie auf ihrer Internetseite „oceanexplorer.se“ Dort heißt es: Die Taucher sind wirklich beeindruckt. Dort ist definitiv etwas Ungewöhnliches am Meeresboden verborgen – ein Mysterium in der Tiefe.

Am 15.06.2012 veröffentlichte Grenzwissenschaft-aktuell das erste Foto des Gebildes am Meeresgrund. Die Taucher erklärten gegenüber der schwedischen Zeitung „Expressen“ (expressen.de), dass es sich bei der Struktur offensichtlich um eine gewaltige Sandsteinformation in 85 Metern Tiefe handele. Sie erscheine wie „aus Zement gegossen“. Weiter berichten die Taucher von Anordnungen von Steinen und Felsen, die kreisförmig angeordnet seien und an eine Art Lagerfeuerplatz erinnerten. Nach dem Tauchgang stand man vor mehr Rätseln als vorher. Der Taucher Stefan Hogeborn sagt: „Ich habe noch nie etwas Vergleichbares am Meeresboden gesehen.

Abb. 5 Erste Tauch-Aufnahme der Kreisstruktur. Copyright/Quelle: oceanexplorer.se / expressen.se

Im Juni 2012 veröffentlichte das Ocean-X-Team eine erste offizielle Pressemitteilung zum mysteriösen Objekt in der Ostsee Grenzwissenschaft-aktuell vom 15. Juni und publizierte diese in der englischen Orignalsprache sowie in einer deutschen Übersetzung, die wir hier wiedergeben.

Neue Informationen über das mysteriöse Objekt in der Ostsee liefert Grenzwissenschaft-aktuell am 22. Juni 2012. Die Redakteure beziehen sich jetzt auf den chinesischen Sender NT, der über den Tauchgang berichtete. Peter Lindberg sagte dem zufolge: „Ich war einer der größten Skeptiker im Team und war wirklich darauf vorbereitet, dass wir da unten nicht anderes als eine Felsformation vorfinden. Stattdessen war es für mich eine ganz beeindruckende Erfahrung.

Weiter wird berichtet, dass es auf der Oberseite des Objekts sichtbare Formation, die in einem Winkel von 90 Grad zueinander angeordnet sind und wie Gänge oder Wände aussähen, gäbe. Außerdem gäbe es eine Struktur, die einer Treppe ähnele. Des Weiteren hätten sie ein Loch von ungefähr 25 Zentimetern Durchmesser entdeckt, von dem bis jetzt allerdings noch nicht wüssten, wohin es führe. Das Resümee der Sendung sei gewesen, dass Geologen, die die Arbeiten verfolgten, die Spuren nicht erklären konnten. Im Gegenteil: Die Taucher stießen auf weitere Ungereimtheiten: „Unser Tauchcomputer zeigte dort unten eine Wassertemperatur von minus einem Grad Celsius an. Das wäre aber ungewöhnlich kalt und hätte das Wasser langsamer gefrieren lassen sollen,“ sagte Hogeborn, schränkt aber ein: „Vielleicht lässt sich das aber durch die Bewegung des Wassers erklären“.

Abb. 6 Weitere Fotos der Kreisstrukur Copyright/Quelle: oceanexplorer.se / expressen.se

Als die Taucher den Film per Videokamera aufnehmen wollten und sich diesem Gebilde näherten, funktionierte die Videokamera nicht. (Ein Phänomen, das wir auch aus der UFO-Forschung in Bezug auf nicht zustande kommende Fotos von UFO-Erscheinungen kennen, doch dies nur nebenbei) Außerdem setzte das GPS aus, als die Taucher direkt über dem Gebilde waren. Erst als sie 200 Meter Entfernung zu diesem Objekt zurückgelegt hatten, funktionierten die Objekte einwandfrei. Als sie sich danach wieder dem Objekt näherten, versagten die Geräte erneut ihren Dienst. „In meinen 20 Jahren als professioneller Taucher habe ich noch nie ähnliches erlebt“, sagte Hogeborn.

Auch Dennis Åsberg war hundertprozentig davon überzeugt, dass sie am Grunde des Ozeans, auf etwas ganz Ungewöhnliches und Einzigartiges gestoßen sind: „Was auch immer es ist, ob Meteorit, ein U-Boot aus dem kalten Krieg oder ein UFO – es muss etwas sein.

Laboranalysen von Proben der Struktur stünden noch aus, und eine weitere Expedition sei geplant, an der auch Geologen teilnehmen sollen.

Am 29. Juni 2012 berichtet Grenzwissenschaft-aktuell erneut über das mysteriöse Gebilde. Åsberg und Lindberg haben weitere Informationen sowie eine Abbildung, die aus den bisherigen Fotos besteht, zur Verfügung gestellt. Eine auf der Facebook-Gruppe des „Ocean-X-Teams“ veröffentlichte Abbildung ermögliche nun erstmals eine räumliche Zuordnung der Fotos. Daraus ergebe sich, dass es sich bei der „wie aus Beton gegossen“ wirkenden „Kuppel“ anscheinend um den oberen Teil einer kreisrunden Struktur am nordöstlichen Ende des Gesamtobjekts handele. Das 25 Zentimeter durchmessende Loch, das angeblich in das Objekt hineinreichen soll, befinde sich folglich am westlichen Rand des Gebildes, und die rechtwinklige Struktur, die als von verschiedenen angeblichen Gängen und Räumen beinhaltend bezeichnet werden, befinden sich demnach eher im mittleren Teil.

Abb.7 Die räumliche Zuordnung der bisher veröffentlichten Fotos mit Bezug zur Sonar-Aufnahmen von 2011. (Copyright: oceanexplorer.se)

Wie der gleiche Artikel auf der Seite Grenzwissenschaft-aktuell verlauten lässt, erhebt der Internet-Blog „Guerilliaexplorer.com“ schwere Vorwürfe gegen Åsberg, in dem er behauptet, dass diese ein Schauspieler ist und verweist als Beweis für diese Anschuldigung auf die schwedische Internetseite „statist.se“, das nach eigenen Aussagen das größte Portal für Spezialschausteller und Statisten in Schweden sei. Tatsächlich hat „Dennis“ hier eine Portfolioseite, auf der die abgebildeten Fotos belegen, dass es sich hier tatsächlich um Dennis Åsberg handele. Diesen Vorwurf konnte Åsberg jedoch dadurch entkräften, dass er erklärte, in früheren Jahren schauspielerische Aktivitäten getätigt zu haben, dies aber auch niemals geheim gehalten habe. Und tatsächlich weise auch die Seite Statist.se darauf hin, dass Asberg in den Jahren 2004 und 2005 Nebenrollen übernommen hatte.

Am 9. Juli 2012 teilte Grenzwissenschaft-aktuell“ mit, dass Åsberg und Lindberg noch an diesem Tage erneut ausfahren wollen, um die Struktur zu untersuchen. Dabei wolle man auch das zweite, kleinere Objekt untersuchen, das ebenfalls bereits 2011 mittels Sonar entdeckt wurde.

Am 11. Juli 2012 berichtet Grenzwissenschaft-aktuell.de, dass sich erstmals ein schwedischer Militär erstmals zu dem Objekt in der Ostsee geäußert habe. Der ehemalige U-Boot-Offfizier und heutige Steuerfahnder Anders Autellus sagte, wie „Expressen“ berichtet, dass es sich bei der Formation um einen Anker einer Anti-U-Boot-Netzsperre aus dem Zweiten Weltkrieg gehandelt haben könnte, wie sie 1943 von den Nazis quer durch den finnischen Meerbusen gespannt worden war. Das Netz bestand aus doppeltem Stacheldraht und diente zur Abwehr der Durchfahrt sowjetischer U-Boote. Es wurde von vielen Betonankern zusammengehalten. O-Ton Grenzwissenschaft-aktuell.de: „Offenbar vermutet der ehemalige Marine-Offizier, dass es sich bei dem Objekt um einen solchen Anker handelt. Hogeborn hält diese Theorie für interessant und sagt es „sei ein guter Kandidat für eine Antwort auf das Mysterium. […] Tatsächlich wirkt das Objekt, als sei es in Lagen gegossen worden. Die Theorie wird von der Tatsache gestützt, dass sich das Objekt unmittelbar unter einer Schiffsroute befindet.

Diese Theorie würde auf der Facebook-Seite der Interessengruppe des Ocean-X-Teams hitzig diskutiert, Viele Diskussionsteilnehmer verwiesen auf die Größe der Struktur, die 60 Meter Durchmesser und teilweise bis zu acht Meter Höhe aufweist. Für einen am Meeresboden installierten „Anker“ sei ein Objekt von diesen Ausmaßen schlicht zu wuchtig. Die Anker der deutschen Stahlnetzsperre sind tatsächlich winzig im Vergleich zu diesem Objekt. „Ein Anker von dieser Größe macht – für was auch immer – keinen Sinn“, sagten zahlreiche Nutzer.

Am 17. August 2012 verkündete erneut Grenzwissenschaft-aktuell, dass das seltsame Gebilde erneut untersucht werden solle. Auf der Facebook-Seite der „Ocenanexplorers“ wollten die Taucher sich etwa eine Woche später erneut dem Gebilde nähern und außerdem das markante Loch erkunden.

Am 23. Juli 2012 erfahren wir bei Grenzwissenschaft-aktuell, dass die zweite Expedition aufgrund zahlreicher technischer Fehler als Fehlschlag angesehen werden müsse. Lindberg: „Wir hatten dort unten im Umfeld der (ersten) Kreisstruktur wirklich schlechte Sichtverhältnisse und starke Strömungen. Das ferngelenkte Tauchboot arbeitete zwar eine Weile, konnte die übertragenen Bilder jedoch nicht aufzeichnen, da wir die DVD-Einheit an Land vergessen hatten. Statt der gewohnten Direktaufzeichnung der Bilder und Daten mussten wir diese also vom Bildschirm an Bord abfotografieren, um so zumindest überhaupt etwas dokumentieren zu können. Auch das BlueView-Sonar arbeitete nicht einwandfrei - aber ich glaube, wir konnten zumindest einige Standbilder aufnehmen, und können daraus dann vielleicht ein Sonar-Mosaik der Struktur erstellen.

Die Taucher konnten ein paar Filumafnahmen machen, während sie eigentlich Proben des Objekts hätten nehmen wollen. Dies war jedoch auf Grund der schlechten Sichtverhältnisse und der starken Strömungen unmöglich gewesen: Die Proben konnten nicht an den genannten Stellen entnommen werden. Lindberg: „Wir müssen jetzt abwarten, was die dennoch an anderer Stelle genommenen Proben über den Kreis sagen können. Unser Taucher Stefan hatte vier Kameras mit Licht montiert, wovon nur zwei Kameras funktionierten. Zudem versicherten die Taucher, dass es in der Tiefe keine Anzeichen für Magnetismus gab.

Das Team versuchte außerdem, das mysteriöse Loch in der Oberfläche des Gebildes zu finden, als diese mit einem ferngesteuerten Tauchboot erkundeten. Aber: „Wir wissen, dass es sich in 75 Metern Tiefe befinden muss, so wie wir es schließlich schon einmal mit dem Tauchboot dokumentieren konnten. Aber wir konnten es nicht lokalisieren. Ich selbst bin ziemlich verwirrt. Es scheint nahezu verschwunden zu sein - was natürlich nicht sein kann.“ Und weiter: „Es tut mir also wirklich Leid, sagen zu müssen, dass wir es beim nächsten Mal suchen müssen - wenn es denn ein nächstes Mal geben wird. Weitere Löcher haben wir jedenfalls nicht gefunden."

Das Team hatte auch geplant, auch die zweite Struktur mit dem ferngelenkten Tauchboot zu erforschen, aber: „Kurze Zeit, nachdem das Boot abgetaucht war, kamen […] mit Rauch gefüllte Blasen an die Oberfläche. Wie sich zeigte, war es zu einem Kurzschluss und Teile der Technik waren in Kontakt gekommen“, erklärte Lindberg. Und weiter: „An Bord hatten wir dann nicht die richtigen Materialien für eine Reparatur: Ohne die zweite Struktur zuvor mit Hilfe des Tauchbootes erkundet zu haben und so die Sicherheit vor Ort einschätzen zu können, werden wir keine Taucher dort hinab schicken.

Abb. 8 Eine von acht Sonar-Aufnahmen, die erst später veröffentlicht wurden. Die anderen finden sie hier. Copyright: oceanexplorer.se

Am 31. August 2012 veröffentlichten Asberg und Lindberg weitere Sonar-Aufnahmen, die bereits beim ersten Tauchgang erstellt, aber kurz vor der Meldung auf Grenzwissenschaft-aktuell.blogspot.de veröffentlicht wurden.

Am 05.09.2012 berichtete Grenzwissenschaft-aktuell erneut über die Ostseeanomalie. Diesmal geht es um eine Kontroverse mit Geologen, die bezweifeln, dass es sich um etwas anderes handelt als eine natürliche Struktur.

Der Geologe Volker Brüchert von der Stockholmer Universität, der Proben untersuchte, sagte schwedischen Zeitungen gegenüber jedoch folgendes: „Ich war überrascht als ich das Material untersuchte und dabei einen großen schwarzen Stein entdeckte, bei dem es sich um Vulkangestein zu handelt scheint. Meine Hypothese ist, dass die besagte Struktur während der letzten Eiszeit entstand.

Auf Anfrage der Internetseite „LifesLittleMysteries.com“ widersprach Brüchert jedoch dieser Interpretation seiner Aussagen und sagte dass er „alles andere als überzeugt sei, dass an dem Ostsee-Objekt irgendetwas mysteriös sein könnte. „Was das ‚Ocean-X-Team’ großzügig ignoriert ist die Tatsache, dass die meisten Proben, die uns bislang aus der Tiefe vorgelegt wurden aus Granit, Gneis und Sandstein bestehen.“ Somit handele es sich um genau jene Gesteinsarten, die man in einem Gletscherbecken wie der Ostsee erwarte.

Zusätzlich wurde Brüchert auch ein Einzelfragment aus basaltischem Material übergeben, wie es sich aus abkühlender Lava entsteht. Dieser Stein sei zwar ortsfremd, sei jedoch auch für die Ostsee nicht ungewöhnlich. „Die gesamte nordbaltische Region wurde derart stark von Gletscherprozessen beeinflusst, so dass sowohl die die Struktur selbst als auch die Gesteinsproben wahrscheinlich das Ergebnis dieser Prozesse sind. […] Wahrscheinlich wurde auch der Basaltstein von Gletschern an seinen Fundort transportiert.

„LifestLittleMysteries.com“ zitiert Grenzwissenschaft-aktuell zufolge den Sonar-Experten und Meeresbiologen Dan Fornari vom Woods Hole Oceanographic Institution in Massachusetts, der sagt: „Diese Sonaraufnahme weist zahlreiche Bildartefakte auf, die es schwer machen, das Bild eindeutig zu interpretieren. Ich selbst würde solange nicht viel auf diese Aufnahme geben, bis nicht deutlich bessere Versionen zur Verfügung stehen. Dieser Aufnahme [jener von 2011] mangelt es an Auflösung und Bestimmbarkeit.

Dieser Artikel wurde von zahlreichen anderen Medienportalen übernommen, und so sahen sich Asberg und Lindberg gezwungen, zu den Vorwürfen und Aussagen zu äußern.

Nach Åsberg beruhten diese auf falschen Gerüchten. O-Ton Åsberg: „Der Hauptgrund hierfür ist, dass wir bislang noch gar nicht in der Lage waren, direkte Proben der eigentlichen Struktur an die Oberfläche zu bringen. Aus was diese also besteht, kann bislang überhaupt niemand wissen […] Bei den bislang unersuchten Gesteinsproben aus der Umgebung des Objekts (und damit wahrscheinlich tatsächlich vom normalen Ostseegrund.“ Lindberg erklärte auf der Facebook-Gruppe des „Ocean-X- Teams: „An Volkers Aussagen ist nichts [Ungewöhnliches] und seine Theorie ist bislang so gut wie jede andere. Volker hat die losen Steine untersucht, die wir nach oben gebracht haben und uns gesagt, dass es sich ein einem Fall um basaltisches Gestein handelt und dass dies ungewöhnlich sei, da es in dieser Gegend nicht natürlich vorkomme, dass es aber sein könne, dass dieses Gestein mit dem (Gletscher-)Eis hierher gekommen ist."

Grenzwissenschaft-aktuell zufolge hat gerade Lindberg immer wieder erklärt, dass es sich bei dem Gebilde seiner Ansicht nach auch um ein Ergebnis der eiszeitlichen Gletscher handelt könnte. So sagt er enttäuscht: „Es macht mich natürlich schon traurig, wenn mit in dieser Form also unterstellt wird, dass ich eine Art Schwindler sei. In Wirklichkeit glaube ich immer noch, dass das Objekt als eine natürliche Formation erklärt werden wird. Aber ich muss auch immer wieder betonen, dass wir da unten Dinge entdeckt haben, die ich nur schwer (auf diese Weise) erklären kann. Vielleicht werden aber auch diese merkwürdigen Dinge während unserer weiteren Entwicklung der Kreisstruktur erklärt werden.

Die abwertenden Aussagen charakterisiert Lindberg als „Gambit“ – was im umgangssprachlichen Englisch eine trickreiche Argumentations-Strategie sei, um einen eigenen Vorteil zu erhalten. Es sagt: „Ich stelle es mir ziemlich angenehm vor, Dinge von einem Büroschreibtisch zu beurteilen und dennoch auf aller Fragen eine Antwort zu wissen…

Am 14.09.2012 vermeldet Grenzwissenschaft-aktuell, dass die dritte Expedition zur Ostsee abgebrochen wurde. Es gab zu stürmischen Seegang. Man werde das Objekt weiter untersuchen, doch für 2012 seien keine weiteren Expeditionen mehr geplant.

Es bleibt also noch zu klären, ob die Struktur natürlich, künstlich oder künstlich, aber von Menschen überbaut, ist. Wenn eine der beiden letztgenannten Möglichkeiten zuträfe, müsste das Objekt über 10.000 Jahre alt sein, denn in dieser Zeit wurde die Ostsee gebildet. [1]

(Text- und Bildquellen im Text)

Update:

Am 29.12.2012 weist Grenzwissenschaft aktuell auf eine Facebook-Seite hin, in der Åsberg Ergebnisse einer Steinprobe der merkwürdigen Struktur auf dem Ozeanboden bekanntgibt. Der Forscher sagt von der Probe, sie sei einst sehr großer Hitze von ungefähr 1.200 Grad Celsius ausgesetzt gewesen. Dies weise darauf hin, dass die ganze Struktur/das gesamte Objekt einst diese Temperatur aufwies. Bislang seien jedoch keine Vulkane in der Ostsee bekannt.

Zuvor habe Lindberg (ebenfalls über Facebook) sich zum Stand der Produktion einer TV-Dokumentation über die Untersuchung dieses Objekts geäußert: Die schwedische Produktionsgesellschaft Titan sei zurzeit damit beschäftigt, die Dokumentation zu schneiden. Einige Interviews mit verschiedenen Experten stünden noch aus. Wenn dies alles erledigt sei, können die Sender der jeweiligen Länder die Dokumentation mit dem Titel Mystery Beneath (Das Mysterium der Tiefe) kaufen und senden. (rmh)


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Anmerkung:

  1. Red. Anmerkung: Zur Entstehungs-Geschichte der Ostsee siehe online z.B: Geographie Infothek: Ostsee - Infoblatt Entstehung der Ostsee (Ernst Klett Verlag; abgerufen: 21.10.2012)